Januar 10, 2018

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Besonders bei jungen und unerfahreneren Investoren merke ich immer wieder, dass sie ihren Fokus zu stark auf die Optimierung der Investmentstrategie legen. Das erkenne ich an diesen (häufig gestellten) Fragen:

  • Wie kann ich den Markt outperformen?
  • Wie finde ich Aktien, die sich besser entwickeln als der Gesamtmarkt?
  • Wie erziele ich eine höhere Rendite durch den Verkauf von Optionen?
  • Wie kann ich meine Strategie steuerlich optimieren, sodass Netto mehr übrig bleibt?

Der Hauptgrund für diesen Fokus auf die Optimierung ist, dass die Unternehmen nur an Menschen Seminare und Weiterbildungsprodukte verkaufen können, wenn sie davon überzeugt sind, dass sie die eigene Strategie optimieren müssen. Bevor wir uns allerdings der Optimierung unserer Investmentstrategie widmen, sollten wir uns zuerst die Frage stellen, ob das die bestmögliche Möglichkeit ist unsere Zeit und Energie zu investieren.

Das übergeordnete Ziel des Investierens und Vermehrens unseres Geldes ist ja letzten Endes, dass wir irgendwann die Finanzielle Freiheit erreichen und von den Erträgen unseres Vermögens leben können. Durch die Optimierungen wollen wir das Ziel schneller erreichen.

Ich möchte daher an dieser Stelle näher untersuchen, ab wann sich meiner Meinung nach der Fokus auf diesen Bereich lohnt.

Sind höhere Renditen möglich?

Unter den Investoren ist es zum Teil umstritten, ob es möglich ist durch höheren Zeiteinsatz und mehr Wissen auch eine höhere Rendite herauszuholen und die eigene Investmentstrategie dadurch zu optimieren.

Meiner Meinung nach sind höhere Renditen durch bessere Einstiegszeitpunkte und das Analysieren von Unternehmen durchaus möglich. Allerdings kann nicht vorhergesehen werden, ob ich durch meine Aktienwahl über einen Zeitraum von 10 Jahren wirklich eine höhere Rendite als der Markt erziele.

Wenn Du mehr Zeit und Arbeit einsetzen willst, kannst Du zum Beispiel im (ineffizienteren) Immobilienmarkt Geld investieren und dadurch leichter höhere Renditen erzielen. Im Immobilienmarkt ist es nämlich deutlich leichter beim Einkauf Immobilien unter ihrem aktuellen Wert zu kaufen und dadurch höhere Renditen zu erzielen.

Höhere Rendite

Wir haben einen jungen Berufsanfänger, der bereits 10.000 € zusammengespart hat und jeden Monat 250 € investieren kann. Würde es sich für ihn lohnen die Rendite seiner Investments zu optimieren?

Ich gehe davon aus, dass mit einer breiten Investition in Aktien-ETFs im Durchschnitt 7 % im Jahr erzielt werden. Dadurch hätte unser Berufsanfänger nach 10 Jahren ein Vermögen von 62.692 €.

Jetzt lernt er Aktien zu analysieren und bessere Unternehmen mit höheren Renditen herauszusuchen. In der Folge erzielt er eine gute Rendite von 10 % im Jahr. Sein Vermögen beträgt mit der höheren Rendite nun 76.339 €. Er konnte durch die Optimierung also knapp 14.000 € mehr herausholen.

Wir gehen noch einen Schritt weiter:

Er schafft durch das Lernen und Anwenden des Optionshandels seine Rendite auf unglaublich gute 15 % im Jahr zu steigern. Dadurch könnte er sein Vermögen sogar in den 10 Jahren auf 106.315 € steigern. Zum Ausgangsfall wäre das eine Steigerung von knapp 44.000 €.

Diese Rechenbeispiele hören sich eigentlich zuerst danach an, dass Du versuchen solltest die eigene Rendite zu steigern. Schließlich sind 14.000 € und 44.000 € mehr an Vermögen wirklich viel Geld. Es sollten allerdings noch zwei weitere Punkte beachtet werden.

  1. Dein fiktiver Stundenlohn
  2. Alternative Zeitinvestments

Fiktiver Stundenlohn

Mit einem fiktiven Stundenlohn können wir feststellen, welchen Ertrag unsere investierte Zeit abwirft. Vor allem ermöglicht es uns zu vergleichen, ob die Zeit woanders sinnvoller investiert wäre. Doch lass mich das an den beiden Beispielen kurz erklären.

Durch die Aktienanalyse hat unser Berufsanfänger einen höheren Aufwand von knapp 3 Stunden in der Woche für die Weiterbildung und Recherche. Das wären knapp 150 Stunden pro Jahr und 1500 Stunden in der Dekade.

Für die Aktienanalyse kämen wir dadurch auf einen fiktiven Stundenlohn von knapp 9 €.

Für den Optionshandel wirst Du wahrscheinlich besonders zu Beginn sehr viel Zeit in die eigene Weiterbildung stecken müssen. Meiner Einschätzung nach wäre ein höherer Zeitaufwand von knapp 8 Stunden die Woche durchaus realistisch. Das wären ungefähr 400 Stunden pro Jahr und 4000 Stunden in der Dekade. Der Stundenlohn würde hier knapp 11 € betragen.

Wegen der Komplexität sind die Steuern bei diesem Beispiel mal außenvorgelassen. Der tatsächliche Stundenlohn würde also noch niedriger sein.

Beim Vergleich dieses Stundenlohns werden wir feststellen, dass wir meistens durch das normale Arbeiten deutlich bessere Fortschritte erzielen können. Es wäre daher eventuell sinnvoller den eigenen Fokus aufs Arbeiten zu legen und das Geld mit wenig Aufwand in ETFs zu stecken.

Alternative Zeitinvestments

Statt uns auf die Optimierung der Investmentstrategie zu konzentrieren, können wir versuchen mehr Geld fürs Investieren zu verdienen oder durch eine Veränderung der Ausgaben mehr Geld zum Investieren übrig zu haben.

Was schätzt Du, wie viel Geld unser Berufsanfänger jeden Monat mehr investieren müsste, um in 10 Jahren das gleiche Vermögen zu haben?

Im ersten Beispiel müsste er seine monatliche Sparsumme um 80 € auf 330 € anheben. Das sollte sehr leicht durch Einsparungen realisiert werden können, ohne danach noch weitere Zeit investieren zu müssen.

Im zweiten Fall müsste er seine Sparrate auf 500 € verdoppeln. Er müsste also weitere 250 € jeden Monat investieren. Das sollte auch noch relativ schnell möglich sein, wenn er seine Zeit zur Weiterbildung für den Job nutzt oder nebenbei eine weitere Einkommensquelle aufbaut.

Ab wann lohnt sich die Optimierung?

Ich habe in meinen Beispielen absichtlich eher geringere Zeitaufwände angesetzt und die Renditen relativ hoch angesetzt. Letzten Endes können wir uns mit unseren Bemühungen nämlich nicht von vornherein sicher sein, dass wir mit einem bestimmten Zeiteinsatz auch unsere Rendite steigern können. Eine gewisse Portion Ungewissheit bleibt also.

Wir konnten allerdings sehen, dass sich der Fokus auf die Optimierung selbst bei einer anfangs investierten Summe von 10.000 € und einer Sparrate von 250 € im Monat noch nicht so wirklich lohnt. Dabei sind das für einen Berufsanfänger schon ziemlich gute Zahlen.

Ich denke ab einer Summe von knapp 50.000 € lohnt es sich langsam wirtschaftlich den Fokus auf die Optimierung der Anlagestrategie zu legen und dadurch eine höhere Rendite zu erzielen. Vorher ist es sinnvoller sich auf die Ausbildung, das Studium oder die Arbeit zu konzentrieren, um in der Zukunft mehr Geld zu verdienen und dann investieren zu können.

Mein Fazit

Bevor ich jetzt am Ende ganz viele böse Kommentare kriege, möchte ich noch eine Sache klarstellen. Ich möchte Euch keinesfalls dazu bringen Euer ganzes Geld in ETFs zu stecken und Euch dann gar nicht mehr mit Aktien und der Börse zu beschäftigen. Bei vielen Investoren ist es ja so, dass es ihnen sehr viel Spaß macht Unternehmen zu analysieren und sich extrem weiterzubilden.

Trotzdem sollten wir zwischendurch vielleicht auch mal unser eigenes Handeln hinterfragen, ob es wirtschaftlich vielleicht viel sinnvoller wäre etwas anderes zu tun. Besonders wenn Du Dich nicht so intensiv mit der Börse beschäftigen möchtest, ist das vollkommen in Ordnung.

Ich habe nämlich manchmal in der Investment-Szene das Gefühl, dass sich jeder stark mit seinen Investments auseinandersetzen muss. Dabei könnte aus wirtschaftlicher Sicht eventuell sogar sinnvoller sein den Fokus aufs Geld verdienen und die Weiterbildung im Beruf zu legen.

Wie siehst Du das Ganze? Legst Du Deinen Fokus aufs Optimieren Deiner Strategie oder eher auf die Erhöhung des Einkommens?

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Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Hi, Klasse Artikel mit spannenden Gedanken, der in seinen Grundannahmen logisch ist und dementsprechend auch richtig in der Schlussfolgerung. In den Annahmen hast du den wichtigsten Parameter allerdings unbeachtet gelassen: Den Zinseszins. Und damit ist nicht der monetäre gemeint, sondern der intellektuelle Zinseszins. Wenn die im Beispiel angenommene Person, sofort ihre Rendite durch LERNEN optimiert, hat sie zunächst zwar einen wesentlich geringeren Stundenlohn, am Ende allerdings auch einen Wissens- und Erfahrungsvorsprung von 10 Jahren. Denn sobald man von ETF´s weg geht, gehen garantiert die ersten Investments schief, bzw werden den Markt underperformen. Das ist keine Frage des ob, sondern des wann. Dafür werden die Investitionen 10 Jahre später, durch mehr Wissen mit ziemlicher Sicherheit den Markt outperformen. Hier entsteht ein Wissenszinseszins, der erst nach ein paar Jahren und etlichen FEHLERN, die passieren werden zum tragen kommt. Diesen Vorsprung holt der andere Anleger, der erst nach 10 Jahren anfängt seine Rendite zu optimieren nie wieder ein. Im Gegenteil, es wirft ihn sogar zurück, da er beim Verlassen des passiven Pfades die gleichen Fehler macht wie Anleger A, nur dass er jetzt wesentlich mehr Depotvolumen hat als noch vor 10 Jahren. Seine Fehler bestrafen ihn also wesentlich härter, als mit kleinem Depot und kosten ihn mehr Geld und vor allem- es benötigt mehr Zeit bis diese Fehler wieder ausgeglichen werden, da das Depotvolumen größer ist. Die Qualität der Investments steigert sich auch bei Anleger B mit der Zeit, aber die Erfahrung und das Wissen wie Anleger A kann er nicht mehr erlangen (vorausgesetzt die Personen lernen identisch schnell). Ebenso die Transaktionskosten beim Strategiewechsel sind von Anleger B größer, da sein Depot größer ist. Zusätzlich zu den erstmal schlechten Investments ist das eine weitere zeitliche Bremse, die er nicht mehr aufholen kann.
    Den größten Effekt beim Investieren hat nicht das eingesetzte Kapital und auch nicht die eingesetzte Zeit! Den größten Effekt bringt das eingesetzte Wissen! Das Wissen kann jedoch nur mit Zeiteinsatz erworben werden, sodass ein Anleger, der schon 10 Jahre seine Rendite erfolgreich optimiert selbst mit dem gleichen Startkapital wie ein Neuling, in kürzerer Zeit eine bessere Rendite einfährt. Denn der Zinseszins spielt sich hauptsächlich nicht auf Monetärer Ebene, sondern auf Geistiger Ebene ab. Ein Warren Buffet würde mit einem kleinen Konto in 3 Jahren mehr Rendite machen als ein Neuling in 20 Jahren. Einfach, weil er mehr Geistige Kompetenzen/Fähigkeiten einsetzen kann, die er mit Lernzinseszins aufgebaut hat.
    Selbst wenn Anleger A mit nur 1000€ nach 10 Jahren dastehen würde, würde er Anleger B langfristig abhängen- weil er in den 10 Jahren Wissen aufgebaut hat, dass er jetzt einsetzen kann- und das sich weiter verzinst.
    Und deshalb gilt auch hier: Sofort Handeln bringt aufgrund des Wissenszins langfristig die größte Rendite- völlig unabhängig vom Depotvolumen.

    1. Hallo Pascal,

      du hast natürlich vollkommen recht, dass es auch eine bestimmte Zeit braucht sich das nötige Wissen anzueignen, um höhere Renditen zu erzielen. Es gilt in diesem Bereich ebenfalls in großem Ausmaß der Zinseszins-Effekt und er darf wirklich nicht unterschätzt werden.

      Trotzdem sollte zuerst gegeuckt werden, dass vernünftige Summen zum Investieren bereit stehen.
      Auch ein Warren Buffet kann aus 10.000 € keine Millionen in wenigen Jahren machen. Wenn Du stattdessen bisher Deinen Fokus aufs Verdienen und Sparen gelegt hast und 250.000 € auf der Seite hast, ist es auch ohne große Optimierung relativ leicht. Das sind natürlich jetzt extrem Beispiele und in den meisten Fällen werden meine Leser irgendwo dazwischen liegen.

      Vielen Dank für die Ergänzung meiner Gedanken um einen weiteren (bisher unbeachteten) Aspekt.

      Schöne Grüße
      Dominik

  2. Lieber Dominik,

    ich denke mittlerweile auch, dass die Optimierung der Anlagestrategie nicht soviel bringt. Es ist schon nahezu verrückt, welchen Zeitaufwand manche betreiben, um 1-2% mehr pro Jahr rauszuholen. Ich denke aber auch, dass nicht nur die Optimierung der Grund ist, warum sich viele Menschen eher mit Einzelaktien befassen, sondern das Gefühl der Kontrolle. So ging es mir jedenfalls letztes Jahr. Ich hatte das Gefühl, meine Depot-Entwicklung mit der Einzelaktien-Konstellation kontrollieren zu können und auch heute finde ich haben Einzelaktien mehr „Charme“ als Fonds … bei Fonds stört mich immens, dass ich zum Teil gar nicht weiß, was ich da kaufe. Also ich habe einen MDax-ETF und ich muss gestehen, dass ich mir nicht alle 50 Unternehmen so genau angesehen habe. Ich glaube auch die meisten bei den World-ETFs analysieren keine 1000 Unternehmen, bevor sie kaufen. Aber muss man ja auch gar nicht …

    … denn die Wahrheit ist, dass man selbst bei einem Depot voller Einzelaktien nichts kontrollieren kann. Die meisten sind Kleinaktionäre, die nicht mal die Hauptversammlungen besuchen.

    Deswegen finde ich es auch wichtiger, sich auf das Einkommen zu konzentrieren und erstmal dadurch ein Vermögen aufzubauen. Dann ist es auch nicht mehr so wichtig, ob es 5% oder 10 % jährlich sind. Und man hat tatsächlich KONTROLLE …

    Viele Grüße 🙂
    Anna

    1. Hallo Anna,

      da sprichst Du wirklich einige sehr gute Punkte an.
      Ich glaube es hat auch viel damit zu tun, dass die Leute bei der Einzelaktienauswahl die Kontrolle haben und das dann auch auf das Ergebnis übertragen. Dabei hat es vielleicht dann doch nicht so viel mit Können oder Erfahrung zu tun, dass die Anleger eine gute Rendite haben.

      Wenn Du in Immobilien investierst, kannst Du Einfluss auf die Gestaltung, die Mieter und viele weitere Aspekte nehmen. Bei Aktien geht das (soweit Du keine mehrstelligen Millionenbeträge in ein Unternehmen investierst) in der Form nicht.

      Beim Einkommen hast Du ebenfalls die Möglichkeit durch Weiterbildung, mehr Stunden oder auch einen Nebenjob das Einkommen zu steigern. Das liegt auf jeden Fall in Deinem Einflussbereich.

      Schöne Grüße
      Dominik

  3. Hi Dominik,
    interessante Gedankengänge. Ich bin zwiegespalten über die richtige Strategie. Die Sparrate ist wichtig, die Rendite aber auch. Gerade in jungen Jahren darf man ein gewisses Risiko eingehen. Ich beneide Leute, die mit wenig Geld hohe Gewinne einfahren. Selbst bei einem Totalverlust ist es besser, man hat mit 25 den Spieltrieb ausgelebt als mit 50.

    Ebenso ist die Berufswahl ist wichtig. Bei 100k Einkommen im Jahr hat man nun mal leichter als mit 30k.

    Meine Strategie ist deswegen: Sparen, so viel man kann. Einen Beruf wählen, den man viele Jahre ausüben will und ab und zu ein wenig zocken, sodass man finanzielle Erfahrung sammelt.

    1. Hallo Jenny,

      beides ist wichtig. Meiner Meinung nach ist das hohe Einkommen bzw. sind hohe Sparraten deutlich wichtiger als eine Optimierung der Rendite.
      Im jungen Alter hat man natürlich den großen Vorteil, dass man höhere Risiken eingehen kann und eher große Verluste erträgt. Es ist meistens noch nicht so viel Geld investiert.

      Deine Strategie hört sich auf jeden Fall vernünftig an.

      Schöne Grüße
      Dominik

  4. Hallo Dominik,

    Ich sehe es auch so, zu Anfangs macht es nicht viel aus die Rendite zu optimieren erst ab hohen Beträgen sind mehr oder weniger 1-2% Nennenswerte Beträge. Ich für meinen tiele hole ischerlich nocht nicht alles raus, allerdings kommt es mit der Zeit und der Erfahrung denke ich automatisch.

    Mir ist nämlich schon von Anfang an klar gewesen, das grosse Geld (Startkapital) kommt durch das Verdinene und Sparen, erst nach 10 Jahren oder mehr spürt man den Zinseszins so, das er den Lebensstandard komplett verändert. Ein Realtycheck sollte man öfter machen, finde ich, sodass man nicht in Prozentzahlen versinkt sonder über die harten Fakten bescheid weiss.

    Ich habe mehr als 90% meines Vermögens nicht durch die Börse verdient, wenns hoch kommt sind es vielleicht 5-7%. Alles kamm durch den Beruf, Business und Sparen. Irgendwann wird sich das aber kehren und die Kapitalerträge und Renditen gewinnen die Überhand.

    Grüsse
    Thomas

    1. Hallo Thomas,

      klar besonders zu Beginn machen die Erträge des Geldes noch keinen besonders großen Anteil aus. Mit der Zeit wird es allerdings durch den Zinseszins-Effekt immer mehr und wird irgendwann zur unaufhaltbaren Lawine.
      Mal abwarten, wie es in einigen Jahren oder einem Jahrzehnt aussehen wird. Die Geschichten von einigen US-Bloggern dazu sind ja schon mal sehr motvierend und aufbauend.

      Schöne Grüße
      Dominik

  5. Viele Börsenneulinge begehen doch den Fehler, alles überoptimieren zu wollen. Gerade bei ETFs ist die Versuchung groß, noch ein bißchen Smart Beta oder was auch immer mit ins Portfolio aufzunehmen. So werden dann aus 2 ETFs mal locker 6 ETFs. Die Zahl von 50.000 Euro, die du nennst, ist meiner Meinung nach auch eine gute Hausnummer, nach der man sich richten kann. Bis zu dieser Summe reichen z.B. 1-2 ETF vollkommen aus. Was doch viel wichtiger ist, v.a. zu Beginn der Investorenkarriere, ist die Optimierung des eigenen mindsets, der eigenen Sparrate, usw. Man muss lernen, mit Volatilität umzugehen, im positiven wie im negativen Sinn, d.h. nicht übermütig werden, wenn es bergauf geht, aber auch nicht panisch davonlaufen, wenn mal der Bär wütet. Diese Art der Optimierung bringt wahrscheinlich am Anfang deutlich mehr Rendite ein als ein optimiertes Portfolio.

    1. Hallo Dennis,

      Du bringst es wirklich sehr gut auf den Punkt.
      Besonders bei den ETFs ist es mittlerweile wegen den geringen Mindestsparsummen auch möglich 10 oder mehr ETFs im Monat zu besparen. Ob das in irgendeiner Weise sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln.

      Es geht darum das Investieren durchzuhalten, die eigenen Sparraten zu optimieren und im Job richtig Gas zu geben. Mit dem Optimieren kann dann ab 50.000 € und darüber auch noch begonnen werden.

      Schöne Grüße
      Dominik

  6. Ich stimme zu, dass es sich am Anfang auf den ersten Blick gar nicht lohnt zu optimieren. Aber erstens sind 1-2 % langfristig extrem viel Geld und 2. sind die Erfahrungen um so wichtiger und mit ihnen kann man später noch mehr Geld machen und so im Endeffekt viel früher in die finanzielle Freiheit kommen. Ausserdem sollte man nicht nur wegen mehr Zeit für seine Investment früh in die Teilzeit gehen, sondern auch wegen der Lebensqualität und mentaler Vorbereitung auf das Ende der Sklaverei. Einige haben wirklich Schwierigkeiten sich von der Arbeit zu lösen und erzählen dann so was wie ich liebe meine Arbeit.

    PS: Es fehlt hier eine Benachrichtigungsfunktion auf der Seite, wenn neue Kommentare kommen.

    1. Hallo Dr.Bundy,

      Man kann sehr wohl seine Arbeit lieben. Es gibt Leute die sterben bereits nachweislich früh, weil sie ihren Traumjob nicht mehr ausführen können und ihnen der Lebenswille fehlt. Dabei kann die Arbeit alles Mögliche sein, in den meisten Fällen etwas kreatives, weltbewegendes oder etwas das anderen Leuten Hilft in irgendeiner Form. Grundssätzlich ist es aber wahrscheinlich so, dass die meisten auf einen Job verzichten würden wenn sie genug Geld hätten.

      Grüsse
      Thomas

    2. Thomas hat inhaltlich bereits das wichtigste gesagt.
      Mit der Benachrichtigungsfunktion muss ich mal gucken, wie man das technisch umsetzen kann.
      Vielen Dank schon mal für den Hinweis.

      Schöne Grüße
      Dominik

  7. Hallo,

    ein Wechsel der Strategie und das Optimieren kann auch Spaß machen. Unabhängig von Erfolg oder Misserfolg wird etwas über die die diversen Finanzprodukte hinzugelernt. Macht es Sinn sich damit zu beschäftigen? Ich meine ja, Wissen kann nicht schaden. Es entscheidet auch jede/r individuell wie sie/er die Anlageentscheidungen trifft.
    Für mich persönlich hat es in meinem „Finanzleben“ diverse Veränderung gegeben. Klein angefangen mit Fonds (ETFs gab es da in Deutschland noch nicht). Interesse an Aktien gefunden. Zuerst sehr konservative Werte (wie VEBA und IVG), etwas spekulativer geworden auch mjt in Deutschland zu handelnden internationalen Aktien (Spanien und Wallstreet grüßten) .
    Ich verschlang die Bücher von Kostolany und abonnierte Börse Online. Machte einiges an Umsatz mit Covered Warrants.
    Japan crashte ich verlor so einiges.
    Die deutschen Fonds wurden umgetauscht gegen damals Fidelity Produkte – Peter Lynch hat mich inspiriert.
    Das Leben von mir änderte sich – feste Beziehung, gemeinsame Wohnung usw. Reisen gemeinsam ferne Länder gesehen. Das Finanzleben von mir änderte sich auch ich wurde wieder konservativer, bestellte Börse Online ab.
    Milleniumcrash ich saß alles aus.
    Die letzte Finanzkrise 2007 war eine interessante Zeit. Ich änderte meine Einstellungen erneut. Fideltiys Fonds wurden gegen ETFs umgetauscht. Ich fing auch mit Zertifikaten an. Das war toll.
    Leider folgten persönlich schwere und unangenehme Zeiten. Seit 2009 habe ich deswegen mehr Verantwortung.
    Änderung der geistigen Finanzwelt – okay € 1000,- darfst Du jetzt nicht mehr verlieren € 250,- schon. Anstatt Knockouts eben Discount und Bonuszertifikate. Anstelle möglicher Gewinnverdoppelung tun es 10% p.a. oder 15% p.a. auch.
    Dieses Jahr Vanguard Emerging Markets gekauft.
    Was ich auch damit meine Optimierung ist in verschiedene Richtungen möglich. Optimal soll zu den verschiedenen Lebenssituationen passen. Entscheiden soll jeder selbst.
    Was ich mein ganzes „Finanzleben“ gemacht habe war immer mich informiert ( und das hat mir immer Spaß gemacht ). Ist auch so eine Art Hobby für mich geworden.
    Eine Optimierung oder auch Veränderung ist auch immer den Lebensumständen angepasst.

    Viele Grüße
    Haferflocke

    1. Hallo Haferflocke,

      vielne Dank für Deinen ausführlichen Kommentar und Deine Geschichte.
      Selbstverständlich muss die Investitionsstrategie auch zum eigenen Lebensstil passen. Wenn ich zum Beispiel als digitaler Nomade die ganze Zeit um die Welt reise, sind Direktinvestments in Immobilien wahrscheinlicher weniger geeignet als Wertpapiere.
      Auch mit steigendem Vermögen wird es vielleicht nicht mehr so wichtig das Maximum rauszuholen, sondern das erreichte eher zu sichern und sich dafür mit einer geringeren Rendite zufrieden zu geben.

      Ich kenne eigentlich auch keine Geschichte von einem Investor, der von Anfang an seine persönliche Investmentstrategie gefunden hat und dann keine Veränderungen mehr vorgenommen hat. Mit steigendem Wissen und veränderten Präferenzen wäre es ja Schwachsinn die Strategie nicht anzupassen. Wenn das INvestieren und weiter bilden einem selbst dann aber keinen so großen Spaß macht, sollte hinterfragt werden, wie sinnvoll die Optimierung aus monetärer Sicht ist.

      Schöne Grüße
      Dominik

  8. Hallo Dominik,

    schöner Artikel, der zum Nachdenken anregt. Ich habe bei meiner Strategie zu Beginn mal festgelegt, dass ich jeden Monat eine Aktie in mein Depot zukaufen möchte. Gleichzeitig habe ich 2 ETF-Sparpläne laufen und kann daher immer ganz gut vergleichen was sich besser entwickelt. ETF oder Aktien. Natürlich kann man keine abschließende Aussage machen, aber in letzter Zeit war ich mit den ETFs immer deutlich besser unterwegs. Allerdings sind die Ausschüttungen dort auch nicht so hoch.

    Trotzdem bin ich daher am überlegen, ob es langfristig nicht doch sinnvoller ist breit zu streuen, denn keiner weiß welche Aktie(n) sich demnächst positiv entwickeln werden. Und die Wahrscheinlichkeit die guten dabei zu haben, wenn man eine Auswahl trifft ist doch eher gering. Daher besser man hat alle Aktien, dann sind die guten auch dabei. Das ist zumindest meine Meinung.

    Viele Grüße!

    1. Hallo Privatanleger,

      es immer gut überhaupt eine Strategie zu haben und das klingt bei Dir schon wirklich sehr durchfeilt und reflektiert.
      Ich denke solche Vergleiche sind auch erste nach mindestens 10 Jahren wirklich aussagekräftig. Vor würde ich den Unterschieden kein so großes Gewicht geben.
      Meiner Meinung nach ist es auch einfach viel entspannter, wenn das Vermögen weit gestreut im Aktienmarkt ist und man sich um einzelne Unternehmen keine Sorgen machen muss.

      Schöne Grüße
      Dominik

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