September 20, 2017

Vermögen

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Welches durchschnittliche Vermögen solltest Du mit 30, 40 oder 50 Jahren haben? Eine wirklich spannende Frage, die ich mir auch schon häufiger gestellt habe. Wo stehe ich selbst und welches Vermögen mit 30 ist normal?

Vor kurzem habe ich das spannende englische Buch „The Millionaire next Door*“ gelesen. Darin untersuchen zwei Reichtumsforscher die Gruppe der Reichen in Amerika. Der große Unterschied zu allen anderen bisher gelesenen Artikeln, Büchern und Studien zu dem Thema ist, dass sie nicht einfach nur auf das Nettovermögen schauen.

Vielmehr haben sie eine Vermögensformel hergeleitet, wie viel Vermögen ein Mensch in einer bestimmten Alters- und Einkommensklasse im Normalfall haben sollte. Diese Formel möchte ich heute näher vorstellen und an Praxisbeispielen erklären.

Wirklich interessant ist nämlich nur die Gruppe, die ein großes Nettovermögen hat und gleichzeitig damit über dem normal üblichen Vermögen von vergleichbaren Personen liegt. Alleine auf das Nettovermögen zu schauen ist zu einseitig.

Doch lass mich das an ein einem kleinen Beispiel verdeutlichen:

Frieda und Thomas

Frieda ist eine 30 Jahre alte alleinerziehende Mutter, die über ein Nettovermögen von 90.000 € verfügt. In ihrem gesamten Berufsleben war ihr Jahresbruttoeinkommen nie größer als 25.000 €. Sie hat bereits mit 16 Jahren (nach ihrem Realschulabschluss) eine Ausbildung angefangen und regelmäßig einen Teil vollautomatisiert an der Börse investiert.

Mit Einstieg in ihre erste Vollzeittätigkeit hat sie ihren alten Lebensstandard beibehalten und wie ein Berserker gespart. Mit der Geburt ihres ersten Kindes wurde es schwieriger so viel Geld zu sparen, doch das Berserkersparen und der Zinseszins-Effekt zahlen sich mit der Zeit auch ohne weitere größere Einzahlungen aus. Bereits jetzt hat sie jedes Jahr Bruttodividenden in Höhe von 2.000 €.

Wenn wir einzig und alleine das Nettovermögen betrachten würden, wäre Frieda nicht extrem vermögend. Im Vergleich zu anderen Menschen im gleichen Alter und mit einem vergleichbaren Einkommen ist sie allerdings außergewöhnlich vermögend. Sie hat die „Erfolgsgeheimnisse“ der Reichen (regelmäßiges Sparen und Investieren, vermeiden von Konsumschulden) vollkommen verinnerlicht und in ihrer Situation hervorragend umgesetzt. Sie wird dadurch im Alter keinerlei Probleme haben ihren Lebensstandard beizubehalten.

Als (krasses) Gegenbeispiel nehmen wir Thomas:

Thomas wäre nach der klassischen Definition reich. Er verfügt nämlich insgesamt über ein Nettovermögen von 1,5 Millionen Euro. Im Alter von 55 Jahre ist er im oberen Management einer führenden Unternehmensberatung tätig. Dadurch verdient er im Jahr 750.000 € Brutto. In seiner ganzen Karriere hat er immer viel Geld für Urlaube, Luxusklamotten und teure Sportwagen ausgegeben. Er würde über sich sagen: „Ich hatte daher leider nie wirklich Geld zum Investieren übrig.

Sein einziges Vermögen besteht aus einer (geerbten) vermieteten Immobilie im Wert von 700.000 € und seinem selbstgenutzten und abbezahlten Haus. Die vermietete Immobilie bringt ihm weitere 30.000 € an Bruttoeinnahmen im Jahr ein.

Wenn wir hier nur das Nettovermögen betrachten würden, wäre Thomas wirklich reich. Im Vergleich zu anderen gleichalten Menschen mit demselben Einkommen hat er allerdings kein besonders großes Vermögen (aus eigener Kraft) aufgebaut.

Die Vermögensformel

Wahrscheinlich wirst Du es ähnlich sehen, dass wir von Frieda deutlich mehr übers Reich werden lernen können als von Thomas. Auch wenn sie kein so großes Nettovermögen hat, hat sie ihre Fähigkeit bewiesen mit Geld gut wirtschaften zu können.

Bisher konnte ich nur vom Gefühl her sagen, dass Frieda ein deutlich besseres Nettovermögen im Vergleich zu Gleichverdienern hat. Jetzt kann ich durch die Vermögensformel auch abschätzen, wie gut Frieda und Thomas jeweils abgeschnitten haben.

Hier die Formel aus dem Buch:

Alter x letztes Bruttojahreseinkommen : 10 = Normales Nettovermögen (ohne Erbschaften)

Ich denke die Formel ist relativ selbsterklärend, doch hier noch ein paar Hinweise von meiner Seite:

Beim Bruttojahreseinkommen werden auch Kapitalerträge und Mieteinnahmen berücksichtigt. Für die Formel wird das Einkommen des letzten Jahres verwendet. Damit die Ergebnisse nicht verzerrt werden, müssen Einmaleffekt wie Erbschaften, Lottogewinne oder ähnliches rausgerechnet werden. Schließlich soll durch die Vermögensformel nur das Vermögen berücksichtigt werden, welches durch das Sparen aus dem regelmäßigen Einkommen aufgebaut wurde.

Aus der Formel ergeben sich folgende Zahlen für Frieda:

30 * (25.000 € + 2.000 €) : 10 = 81.000 €

Mit ihren 90.000 € hat Frieda mehr Vermögen, als sie eigentlich in dem Alter und mit ihrem Einkommen haben sollte. Erschwerend kommt bei ihr ja noch dazu, dass sie eine alleinerziehende Mutter ist und es dadurch noch schwieriger hat. Das wird ind er Formel ja überhaupt nicht berücksichtigt.

Hier die Zahlen für Thomas:

55 * (750.000 € + 30.000 €) : 10 = 4.290.000 €

Es fällt auf, dass Thomas noch nicht mal annähernd an die üblichen Zahlen herankommt. Vor allem müssen wir von seinem Vermögen noch die geerbte Immobilie herausrechnen, wodurch er noch weiter von den 4,2 Millionen Euro entfernt ist. Sein selbstaufgebautes Vermögen von 800.000 € steht damit in einem krassen Missverhältnis zum üblichen Vermögen von knapp 4,2 Millionen Euro.

Die Reichtumskategorien

In dem Buch „The Millionaire next Door*“ werden die untersuchten Reichen anhand der Vermögensformel in verschiedene Kategorien eingeteilt.

Zum einen gibt es die sogenannten „Under Accumulator of Wealth“ (UAWs). Diese Menschen geben das Geld wie Thomas aus unserem Beispiel aus, vermeiden größtenteils die Investition ihres Geldes und erreichen dadurch ein deutlich niedrigeres Vermögen als Menschen mit ähnlichem Alter und gleichhohem Einkommen. Von diesen Menschen können wir nicht lernen, wie man vermögend wird. Häufig sind in dieser Kategorie Erben zu finden, die immer schon viel verdient haben aber nie gelernt haben mit Geld richtig umzugehen. Desweiteren gehören zu der Gruppe der UAWs viele Menschen mit einem mittleren sechsstelligen Jahreseinkommen, die auf den Konsum ausgerichtet sind.

Dann gibt es noch die sogenannten „Prodigious Accumulator of Wealth“ (PAWs). Diese Menschen haben wie Frieda aus unserem Beispiel einen Finanzplan, investieren stur und regelmäßig an der Börse und leben insgesamt unter ihren Verhältnissen. Dadurch schaffen sie es ein überdurchschnittlich großes Vermögen aufzubauen.

Im Buch werden die UAW- und PAW-Millionäre anhand ihres Ausgabe- und Investitionsverhaltens gegenübergestellt. Besonders spannend fand ich die Gegenüberstellung, wie viel Geld die einzelnen Gruppen für Autos ausgeben und wie viele PAW-Millionäre nur gebrauchte Autos kaufen. So kommen auf jeden Millionär, der ein neues Auto für mehr als 50.000 € kauft, acht Nicht-Millionäre die ein ähnlich teures Auto kaufen.

Schwachpunkte der Vermögensformel

Die Formel aus dem Buch besteht nur aus sehr wenigen Komponenten, damit das normale Vermögen leicht und ohne große Berechnungen bestimmt werden kann. Das hat zur Folge, dass besonders zu Beginn der eigenen Karriere das Vermögen nur schwer erreicht werden kann.

So werde ich mit 21 Jahren mein duales Studium beim Zoll abschließen und danach knapp 32.400 € Bruttojahresverdienst haben. Nach der Vermögensformel müsste ich dann ein Nettovermögen von rund 68.000 € haben. Ohne vorher in der Schulzeit bereits in größerem Ausmaß Geld verdient und investiert zu haben, ist das unmöglich zu erreichen. So verdiene ich insgesamt während meinem dreijährigen dualen Studiums „gerade mal“ 42.000 €. Während des Studiums bin ich auch noch unter dem „normalen“ Vermögen.

Wenn Du vorher ein normales Studium gemacht hast und dann das erste Mal in den Beruf einsteigst, ist dieses Vermögen noch unmöglicher zu erreichen.

Auf der anderen Seite ist es im höheren Alter relativ leicht das benötigte Vermögen zu besitzen. Nehmen wir als Beispiel einen 60 Jahre alten Manager, der 100.000 € Bruttojahreseinkommen hat. Nach der Vermögensformel müsste er ein Nettovermögen von 600.000 € besitzen. Wenn er seit seinem Berufseinstieg mit 25 Jahren jeden Monat Geld an der Börse investiert hat und eine Rendite von 7 % unterstellt wird, musste er nur ungefähr 350 € im Monat investieren. Diese Summe dürfte auch mit einem halb so großen Einkommen locker gestemmt werden können.

Wie sieht es bei Dir aus? Haut die Vermögensformel einigermaßen hin? Bist Du ein UAW oder ein PAW?


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Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Hallo,
    wie immer ein sehr informativer Beitrag. Bei mir macht es (noch) keinen Sinn irgendetwas mit der Vermögensformel zu berechnen, da ich erst am Beginn meiner Spartätigkeiten bzw. des Berufslebens stehe.

    PS: Schau mal in deine Mails 😉

    Einen schönen Tag
    Hendrik

    1. Hallo Hendrik,

      vielen Dank.
      Das habe ich ja auch so beschrieben in meinem Artikel.
      In einigen Jahren sieht das dann ganz anders aus. 😉
      Habe Dir auch schon geantwortet.

      Schöne Grüße
      Dominik

  2. Bin deutlich über meinem errechneten Ergebnis aus der „Vermögensformel“. Ich wäre aber lieber Thomas und hätte 1,5 Mio. und zwei Immobilien. 😀

    Der Sinn der Formel erschließt sich mir nicht. Relativ / prozentual mag sich ja das Ergebnis von Frieda gut anhören, absolut aber nur dann, wenn sie damit auch zufrieden ist. Mir fehlen zu viele Informationen. Evtl. würde Frieda auch gerne mal eine schöne und teure Reise wie Thomas machen, und würde darin ihr höheres Glück finden, als anstatt alles ins Sparschwein zu werfen.

    In meinen Augen hängt es von den persönlichen Zielen und Werte ab, ob man sich reich fühlt. Und vor allem, ob man glücklich ist. Wenn wir davon ausgehen, dass beide ihr persönliches Glück aus einem Sportwagen ziehen, hätte Thomas locker die Möglichkeit und Frieda eben nicht. Denn nur Thomas hat in absoluten Zahlen soviel Geld auf dem Konto, um sich diesen leisten zu können.
    Wenn hingegen Frieda sich nicht viel aus materiellen Dingen macht, gerne in ihren Job geht und ihr persönliches Glück gefunden hat z.B. in ihrem Kind, dann ist sie unendlich reich. Hätte Thomas ähnliche Ansichten, dann hat er zwar monetären Reichtum aber keinen emotionalen / persönlichen Reichtum.

    Gruß,
    Emanuel

    1. Hallo Emanuel,

      es freut mich, dass Du über dem Wert bist.
      Bis 55 schaffst Du auch die 1,5 Millionen. 😉

      Vermutlich habe ich den Sinn der Formel im Artikel nicht ausführlich genug erklärt.
      Für mich war der Sinn durch das Lesen des Buches einfach zu eindeutig. Ich versuche mich jetzt ein wenig besser auszudrücken. 🙂

      Also der Sinn der Vermögensformel ist herauszufinden, wie gut jemand mit seinem Einkommen insgesamt gewirtschaftet hat. Normalerweise wird bei Unetrsuchungen meist nämlich nur alleine auf das Nettovermögen geschaut, was allerdinsg keine große Aussagekraft hat. Ich habe Thomas jetzt als Extrembeispiel genommen, um zu verdeutlichen, dass ein solches Vermögen nicht unbedingt eine große Leistungs sein muss. Er hat das Vermögen quasi nicht bewusst/absichtlich aufgebaut, sodass wir von ihm nicht besonders viel über den Vermögensaufbau lernen können.

      Bei Frieda hingegen ist es so, dass sie trotz niedrigem Einkommen gut gewirtschaftet hat und ihr Einkommen gewinnbringend gespart und vermehrt hat. Im Buch werden allerdings nur Millionäre untersucht, sodass sie dafür nicht relevant wäre. Ich wollte sie trotzdem als Beispiel nehmen, um ein krasses Gegenbeispiel zu Thomas zu haben.

      Anhand der Vermögensformel können einige Fragen natürlich nicht beantwortet werden:

      Ist Frieda/Thomas glücklich?
      Ist es deren Ziel reich/vermögend zu werden?
      Ist es besser viel oder wenig Geld zu haben?

      Letztendlich brauchst Du kein Millionenvermögen, um ein glückliches Leben führen zu können. Das zeigen Untersuchungen in ärmeren Ländern ganz deutlich.

      Für alle Menschen, die vermögend werden wollen und die Finanzielle Freiheit anstreben, ist es eine nette Möglichkeit ihr Vermögen zu vergleichen.

      Schöne Grüße
      Dominik

  3. Guter Beitrag und nette Formel. Trotzdem bin ich der Ansicht, dass wir von Thomas mehr übers reich werden lernen können. Er hat nämlich erkannt, dass in absoluten Zahlen vor allem die Höhe des Einkommens entscheidend ist, um finanziell reich zu werden. Selbst bei 100% Sparquote wird Frida mit 55 nicht annähernd ein so hohes Vermögen aufgebaut haben wie Thomas, bei immens mehr Verzicht.
    Was man deshalb vor allem aus dieser Geschichte lernen kann ist, dass die beste Investition die in das eigene Humankapital ist. Wenn Thomas mit 60 auf die Idee kommt, finanziell frei sein zu wollen, muss er genau 2 Jahre sparen, um sich entspannt zu verabschieden. Frida hingegen wird nie völlig komfortabel finanziell frei werden, auch wenn sie so weiter macht.
    Die von dir erwähnte Formel sagt mMn nur etwas darüber aus, wie sparsam man im Vergleich mit gleichaltrigen bisher war. Aber um ernsthaft reich zu werden, muss man ein paar Schrauben mehr drehen.

    Lg,

    Jan

    1. Hallo Jan,

      es kommt natürlich darauf, worauf man seinen Fokus legt.
      Ein solch hohes Einkommen erreichst Du natürlich nicht von alleine, sodass wir von Thomas dort eine Menge lernen könnten.
      Beim Umgang mit dem eigenen Geld hingegen klönnten wir mehr von Frieda lernen. Das Optimum wäre das beides miteinander zu kombinieren und mit einem hohen Einkommen gut zu wirtschaften.

      „Die von dir erwähnte Formel sagt mMn nur etwas darüber aus, wie sparsam man im Vergleich mit gleichaltrigen bisher war. Aber um ernsthaft reich zu werden, muss man ein paar Schrauben mehr drehen.“

      Besser hätte ich es nicht zusammenfassen können. Mit einem Einkommen von unter 25.000 € Brutto wird es extrem schwierig die Finanzielle Freiheit zu erreichen. Wenn wir die Sparsamkeit beibehalten und gleichzeitig das Einkommen enorm steigern können, wäre das deutlich besser.

      Schöne Grüße
      Dominik

  4. Hallo Dominik,

    Natürlich wäre ich lieber Thomas, ach was ich bin ja Thomas 🙂

    Da ic d as Buch ebenfalls gelesen habe weiss ich natürlich worum es geht, leider bin ich unter den UAW’s, aber das ist wohl immer der Fall wenn man erst gerade im Berufsleben steht. Zufälligerweise habe ich heute etwas nachgeforscht was Nettovermögen und Alter im Zusammenhang haben, dadurch habe ich beispielsweise herausgefunden das ich deutlich über dem Median und dem Durchschnitt bin. Je nach Land wäre ich statistisch gesehen durch mein Nettovermögen 25 Jahre alt oder sogar schon 30.

    Grüsse
    Thomas

    1. Hallo Thomas,

      Du bist ja auch noch nicht lange im Berufsleben, sodass die Formel noch nicht so ganz stimmen kann.
      In Deutschland liegt das Nettovermögen im Median glaube ich bei um die 60.000 €. Das erreicht man ja bereits relativ „schnell“, wenn man einigermaßen diszipliniert spart und investiert.
      Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich auch einige, die ein deutlich niedrigeres Vermögen in deutlich fortgeschrittenerem Alter haben.

      Schöne Grüße
      Dominik

  5. Die Formel ist ziemlich unsinnig. In den ersten Lebensjahren kann man kein Vermögen aufbauen. Dann das letzte Jahresgehalt für die Rechnung zu nutzen, erschließt sich mir auch nicht. 20 Jahre mittelmäßig verdient, 1 großer Gehaltssprung und schon soll ich deswegen mehr Vermögen haben. Verständlicher wäre es, wenn man alles bisher Verdiente Netto-Gehalt zusammenrechnen und im Verhältnis zum Vermögen setzen würde, also die durchschnittliche Sparquote ermittelt. Bzw. mein wichtigster Indikator: Wie lange könnte ich von meinem Ersparten leben.

    1. Hallo Jenny,

      ich habe im Beitrag ja bereits geschrieben, dass es keinesfalls als eine wissenschaftliche extrem genaue Formel angesehen weren sollte.
      Vielmehr sollte das als Hinweis verstanden werden, wie viel Vermögen man ungefähr haben sollte. Dass die Formel besonders beim Einstieg ins Berufsleben nicht besonders aussagekräftig ist, habe ich ja bereits geschrieben.

      Auch bei einem plötzliche Gehaltssprung ist die Formel weniger aussagekräftig. Die allermeisten Menschen, dei ich kenne, haben allerdings nicht auf einmal einen großen Gehaltssprung. Meistens halten sich die Einkommenssteigerungen eher im Rahmen.

      Deine beiden Vorschläge die gesamte Sparquote zu nehmen oder anzusetzen, wie lange Du von Deinen Ersparnissen leben könntest, finde ich wirklich sehr gut.

      Schöne Grüße
      Dominik

      1. Hi Dominik, dass du von der Formel auch nicht überzeugt bist, hatte ich schon gelesen. Ich hatte mich nur gefragt, was die Formel dann überhaupt bringt. Jemand, der mit 20 frisch 50.000 verdient, müsste 100k besitzen (was als Berufseinsteiger nicht geht), jemand mit 60 300k (obwohl derjenige Millionär sein könnte). Wenn die Formel das Berufsjahren gehen würde, wäre das ja noch i.O. Dann würde diese aussagen, dass man 10% des Brutto-Einkommens sparen konnte. Wenn man aber bedenkt, dass die meisten Leute 20 Jahre kein Einkommen haben und erst ab dann mit bestenfalls 50% Sparquote starten, so würde ich erst mit 30 in der Lage sein, bei 50% Sparquote meines jetzigen Netto-Einkommens die Vorgabe der Formel zu erfüllen. Ab 30 würde ich den rechnerischen Wert bei gleichbleibender Sparquote dann immer mehr übertreffen und hätte dann mit 60, ohne auch nur einen Cent angelegt zu haben, doppelt so viel wie der Theoriewert. Mir fehlt also die Aussagekraft der Formel, wenn ich eigentlich (außer im Alter von +/-30) bei der Formel sagen muss: „Also bei deinem Alter greift die Formel nicht so wirklich..“ Du und Thomas können stolz darauf sein, was ihr in so jungen Jahren erreicht habt. Vergleiche mit einer Formel sind unsinnig. Im Vergleich zu Gleichaltrigen seid ihr meilenweit mit der Nase vorn.

    2. Hallo Jenny,

      Ich denke die Formel kann man gut nutzen um schnell eine ungefähre Zahl/Anhaltspunkt zu bekommen. Wenn man aber wirklich wissen will ob man gut dabei ist sollte man sich den Median und/oder den Durchschnitt des jeweiligen Landes un Alter anschauen.

      Bei Median der Schweiz von ca. 100’000 CHF an Vermögen bin ich Beispielsweise fast schon in der oberen Hälfte, also die Hälfte die mehr als 100’000 CHF besitzt und das nur mit 21 Jahren. Der Median ist meiner Meinung nach sowieso der bessere Vergleichswert, natürlich kommt es auch darauf an wie lange man mit diesen Summen Leben kann, das ist aber äusserst Individuel je nach Lifestyle standard.

      Ich finde solche Vergleiche sehr sinnvoll wenn es um eine sehr Wettbewerbsorienterte Person geht. Ich z.B. sporne mich dadurch nur noch mehr an, andere hingegen lässt das kalt und es interessiert sie nicht. Natürlich ist es in echt kein Wettbewerb, aber mich persönlich motivert esimmer besser zu werden und das anhand meinen Erfolgen messen zu können und gleichzeitig einen Vergleich mit anderen Personen/Ländern/Statistiken ziehen zu können. Ist im Sport ja auch nicht anders, man möchte auf fairem Weg und durch Anstrengung besser als andere sein (neue Rekorde aufstellen), erster Platz im Turnier werden etc.

      Grüsse
      Thomas

  6. Sehr interessante Zahlenspielerei wie ich finde. Auch wenn natürlich jedem normal denkenden Menschen hier klar sein sollte, dass man sich auf solche Formeln niemals 100% verlassen darf.

    Dennoch kann es zumindest in meinen Augen als Anhaltspunkt dienen für kommende Ziele, die man gerne erreichen möchte.

  7. Ich habe das Buch bisher noch nicht gelesen, weshalb ich die Herleitung der Formel auch nicht wirklich nachvollziehen kann.
    Mir gefällt, dass es aber doch eine vergleichsweise einfache Rechnung ist, die jeder für sich schnell am Handy ausrechnen kann. Deutlich leichter als mit Zinsen oder sogar Abzinsungen.

    Gut finde ich auch, dass die Formel das Alter berücksichtigt.
    Mein Kritikpunkt wäre aber, dass die aktuelle Ausgabenseite nicht berücksichtigt wird.
    Denn ich finde die Definition von Vermögend sollte nicht über das Einkommen, sondern über den Lebensstandard, und damit über die Ausgaben, definiert werden – denn die gilt es ja auch mit dem Vermögen zu begleichen 🙂

    Beste Grüße
    Julian

    1. Hallo Julian,

      vielen Dank für den Kommentar. Ich denke umso einfacher das Modell ist, desto mehr Schwachstellen hat es.
      Schließlich muss das Modell komplexer werden, um die Wirklichkeit gut abzudecken. Für eine erste Einschätzung finde ich es sehr gut.

      Schöne Grüße
      Dominik

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