Februar 18, 2018

Beamter Reichtum

Teile den Inhalt, wenn er Dir gefällt.


Über Beamte und ihr Einkommen gibt es viele Vorurteile und Mythen. Wenn ich erzählt habe, dass ich ein duales Studium beim Zoll mache, habe ich bereits häufiger von anderen Studenten oder Berufstätigen gehört:

  • Als Beamter verdienst Du doch nicht viel.
  • Nach meinem Studium habe ich ein viel höheres Einstiegsgehalt als Du.
  • Als Ausgleich für Dein niedriges Einkommen hast Du wenigstens einen sicheren Job.

Ich bin fest davon überzeugt, dass es zum Beamtenverhältnis viele falsche Annahmen und Vorurteile gibt, die ich heute mal so ein bisschen aus dem Weg räumen möchte. Mir ist dabei auch bewusst, dass es große Unterschiede gibt, bei welcher Behörde Du verbeamtet wirst und welche individuelle Lebenssituation Du hast. Ich möchte das allerdings konkret an der Laufbahn beim Zoll und meinem eigenen Beispiel beschreiben. Hinterher wird dann vielleicht etwas klarer, warum es den Beamten finanziell doch nicht so schlecht geht, wie immer wieder in den Medien behauptet wird.

In welcher Laufbahn bist Du?

Im Beamtenverhältnis gibt es drei Laufbahnen, in denen Du beschäftigt sein kannst. Den mittleren, gehobenen und höheren Dienst. Innerhalb dieser Laufbahnen wirst Du nach bestimmten Besoldungsstufen von A 2 bis A 16 bezahlt.

Ich selbst bin im gehobenen nichttechnischen Zolldienst und werde nach Abschluss meines dreijährigen dualen Studiums mit A 9 ins Berufsleben einsteigen. Das sind 2700,77 € Brutto.

Brutto ist nicht gleich Brutto

An genau dieser Stelle, wenn ich mein Einstiegsgehalt das erste Mal anderen Menschen mitgeteilt habe, höre ich ziemlich oft, dass das ja nicht gerade viel sei. Ich glaube viele machen hier den großen Fehler und vergleichen das Bruttoeinkommen eines Beamten mit einem normalen sozialversicherungspflichtigen Angestellten.

Das ist allerdings ein großer Fehler, weil Du als Beamter weder in die normale Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung einzahlst. Von Deinem Gehalt gehen ausschließlich Steuern ab und Du musst aus dem Netto noch eine private Krankenversicherung zur Hälfte zahlen. Die andere Hälft wird durch die Beihilfe übernommen. Dadurch bleiben von den 2700,77 € bei Steuerklasse I (ohne Kirchensteuer) noch knapp 2240 € Netto übrig. Nehmen wir einfach mal 140 € pro Monat für die PKV an Monatsbeitrag an, kommen wir auf ein Nettogehalt von 2100 €.

Wie viel musst Du als sozialversicherungspflichtiger Angestellter verdienen, um auch 2100 € Netto zu erhalten?

3400 € im Monat!

Also knapp 700 € mehr brutto und trotzdem kommt am Ende nur das gleiche Netto raus. Besonders bei vielen nichtarbeitenden Studenten habe ich manchmal das Gefühl, dass sie nicht so genau wissen, was vom Brutto noch alles abgezogen wird. Dann wäre ich vielleicht auch der Meinung, dass ich in der freien Wirtschaft mehr verdiene.

Beamte und Angestellte

Dabei haben wir noch gar nicht berücksichtigt, dass Du als Beamter mit der privaten Krankenversicherung und der Beihilfe wahrscheinlich deutlich besser abgesichert bist. Auf den Angestellten kommen also mehr Kosten zu, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Wir müsste also zumindest gedanklich von dem Einkommen des Angestellten noch mehr Geld abziehen.

Automatische Gehaltserhöhung

Als Beamter hast Du den Vorteil, dass es neben den Besoldungsstufen auch noch Erfahrungsstufen gibt. Du steigst also mit Deiner größer werdenden Erfahrungen alle paar Jahre eine Erfahrungsstufe nach oben und erhältst automatisch mehr Geld. Dafür musst Du im Prinzip nicht mehr leisten und musst nur gucken, dass Du nicht rausgeschmissen wirst.

Damit verdienst Du selbst ohne eine einzige Beförderung in Deiner Laufbahn am Ende 3500 € Brutto. Das entsprichst knapp 2750 € Netto. Ich kenne allerdings eigentlich keinen einzigen im gehobenen Dienst, der nach 45 Jahren bei der Zollverwaltung kein einziges Mal befördert wurde. Ich weiß gar nicht, ob das überhaupt möglich ist.

Rentner oder Pensionär

Ein weiterer großer Unterschied zwischen Beamten und Angestellten ist die Altersvorsorge. Als Angestellter zahlst Du in die gesetzliche Rentenversicherung ein und bekommst hinterher je nach Höhe der Zahlungen eine mehr oder weniger hohe Rente.

In Westdeutschland liegt die Standardrente aktuell bei 1217,25 €. Voraussetzung hierfür ist, dass Du 45 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hast und immer ein durchschnittliches Einkommen hattest. Wenn Du weniger verdient oder nicht so lange gearbeitet hast, musst Du wohl mit einer niedrigeren Rente vorliebnehmen.

Nicht zu vergessen, dass Du von dieser kleinen Rente auch noch Steuern und Sozialabgaben zahlen musst und nicht einfach die 1200 € verprassen kannst.

Als Pensionär sieht es da etwas anders aus, denn Du bekommst einen bestimmten Prozentsatz Deines letzten Einkommens. Das ist logischerweise in der Regel auch das höchste, was Du jemals verdient hast. Wenn ich bei dem Beamten auch von 45 Jahren Berufsleben ausgehe, erhält er den Höchstruhegehaltssatz von 71,75 % des letzten Einkommens. Bei der Rente sind es rund 40-45 % des letzten Einkommens.

Ich hatte vorhin ja bereits beschrieben, dass Du im gehobenen Dienst im schlimmsten Fall (also ohne eine einzige Beförderung in 45 Dienstjahren) ein Bruttoeinkommen von rund 3500 € am Ende verdienst. Das macht also eine Pension von 2500 € im Monat.

Als Beamter erhältst Du im gehobenen Dienst also mehr als das doppelte an Pension, selbst wenn Du nicht befördert wurdet. Gehen wir einfach nur mal davon aus, dass Du zweimal in Deinem Leben befördert wurdest und zur Pensionierung A 11 in der Endstufe bist.

Damit kämst Du dann schon auf eine Pension von 3130 € im Monat.

Damit Du einen Vergleichspunkt hast, komme ich nochmal zur Rente zurück. Die höchstmögliche Rente in Westdeutschland beträgt knapp 2700 € (Stand 2017). Diese Rente ist allerdings nur theoretisch erreichbar, weil Du dafür 45 Jahre lang das doppelte Durchschnittsentgelt verdienen müsstest. Du müsstest also spätestens mit 22 Jahren in den Beruf einsteigen und von Anfang an mindestens 6200 € im Monat verdienen. Das ist utopisch.

Mit A 11 ist im Beamtenverhältnis allerdings auch noch längst nicht das Ende erreicht. Im gehobenen Dienst kannst Du bis A 13 kommen oder beim Einstieg in den höheren Dienst (mit sehr gutem Jurastudium) kannst Du bis A 16 befördert werden. Alleine im gehobenen Dienst kannst Du also bis zu 3800 € an Pension erhalten. Im höheren Dienst ist sogar eine Pension von bis zu 5200 € im Monat möglich.

Kommen wir nochmal zu unserem Beispiel von Vorhin zurück:

Unser Angestellter hat mit den 3400 € Einnahmen im Monat ein ziemlich durchschnittliches Gehalt und würde damit vermutlich zum Ende 1200 € an Rente bekommen. Was müsste er sein Berufsleben über monatlich investieren, um am Ende genauso viel wie der Beamte zu bekommen?

Erst danach sind die beiden Gehälter nämlich einigermaßen vergleichbar. Wenn beide über ihr Leben hinweg das gleiche Einkommen und auch im Alter gleich viel Geld zur Verfügung haben. Nach der 4 %-Regel müsste er zusätzlich ein Vermögen von 390.000 € aufbauen, um sich bis an sein Lebensende 1300 € zusätzlich an Rente auszahlen zu können.

Er müsste bei einer Rendite von 6 % über 45 Jahre hinweg jeden Monat nochmal 148 € investieren. Dann hätte er das gewünschte Vermögen erreicht und hätte die gleiche Altersvorsorge wie der Beamte. Wenn er allerdings nur ein paar Jahre später anfängt und wegen hohen laufenden Kosten nicht die 6 % pro Jahr erzielt, muss er schnell das doppelte oder noch mehr jeden Monat investieren.

Zwischenfazit

Durch die vielen zusätzlichen Rechte eines Beamten fällt der Vergleich mit einem normalen Angestellten relativ schwer. Gerade durch die Rechte wird meiner Meinung nach der Unterschied zwischen den beiden Gruppen deutlich.

Insbesondere bei der Altersvorsorge sind Beamte deutlich bessergestellt und müssen sich nicht so sehr um eine zusätzliche private Altersvorsorge kümmern. Der Artikel ist doch etwas umfangreicher geworden und ich habe noch nicht mal alle Unterschiede beleuchtet. Wäre es für euch interessant die Unterschiede noch weiter auszuarbeiten?

Eine Anmerkung möchte ich zum Abschluss noch loswerden. Natürlich gibt es in der freien Wirtschaft viel bessere Möglichkeiten mehr zu verdienen, aber dafür muss auch sehr viel geleistet werden und nur wenige erreichen das. Damit stehst Du als Beamter mit vergleichbaren Aufgaben in der Regel deutlich besser da, als ein normaler Angestellter.

Hättest Du gedacht, dass die Unterschiede so gravierend sind? Hattest Du auch bisher die Meinung, dass Beamte schlecht verdienen würden?

–> Hier geht es zum spannenden zweiten Teil.

Darin erfährst Du, wie viel Beamte in Relation zu Selbstständigen verdienen.


PS: Schau Dir jetzt mein neues Ausbildungsprogramm für Berufseinsteiger an:

Finanzmentoring für Berufseinsteiger (Banner)

Hier findest Du ein Interview, das ich mit einem Beamten gemacht habe. Darin sprechen wir darüber, wie Du als Beamter denken muss, um finanziell erfolgreich zu sein.

Zudem sprechen wir darüber, warum für Robert die Privatinsolvenz einer der wichtigsten Schritte war.

Inhalte werden geladen

Hier findest Du mich:

Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked

  1. Hallo Dominik,
    dein Artikel beleuchtet die Vorteile der Beamten sehr schön. Insbesondere die hohe Rente / Pension macht hier den Unterschied.
    Ich finde es immer wieder amüsant, wie meine Freunde zunächst über Beamten Gehälter schmunzeln, aber bei den konkreten Zahlen vor Neid erblassen.
    Zum Gehalt und Pension kommen ja noch weitere Boni wie z.b. Familienzulage, Unkündbarkeit, günstigere Versicherungen etc. die es in der freien Wirtschaft in der Regel nicht gibt.

    Viele Grüße,
    Matthias

    1. Hallo Matthias,

      ich lese aus Deiner Antwort heraus, dass Du selbst Beamter bist oder Dich zumindest ziemlich gut auskennst.
      Es gibt extrem viele Vorteile als Beamter und ich kann in einem einzigen Artikel schließlich auch nur einenj Bruchteil der Bereiche beleuchten.
      Schön zu hören, dass es mit den Vorurteilen nicht nur mir so geht und Du das auch schon häufiger gehört hast. Genau darüber möchte ich mit dem Artikel gerne aufklären.

      Schöne Grüße
      Dominik

  2. Es ist wohl kein Geheimnis, dass das Beamtenturm flächendeckend, abgesehen von Polizei & Feuerwehr, abgeschafft gehört!!
    Wie kann es zum Beispiel sein, dass ein Finanzbeamter, der nicht mehr leistet als eine durchschnittliche Bürokauffrau, auf Kosten der Allgemeinheit im Alter im Luxus schwelgt? Die Pensionen gehören auf das allgemeine Rentenniveau gekürzt!
    Und niemand denkt heutzutage Beamte sind Amt dran, so ein Quatsch. Es ist der beste Berufsweg vor allem für unterdurchschnittlich intelligente Menschen ein Maximum an Einkommen zu erzielen.

    Nur erkläre mir bitte den Hintergrund deines Artikels und das du vorrechnest, wie die arme Putzkraft oder Frisöse diesen Missstand im Staat mitfinanziert?
    Daher meine Frage: Ist der Artikel aufgrund von Dummheit oder Frechheit entstanden?

    Djerun

    1. Hallo Djerun,

      interessant, dass wir da unterschiedliche Wahrnehmungen haben. Bei mir im Bekanntenkreis kommt von vielen das Vorurteil, dass das Einkommen von Beamten gering ist und Du in der Wirtschaft in der Regel mehr verdienst. Genau aus diesem Grund wollte ich mal aufzeigen, was Beamte wirklich verdienen und dass es ihnen gar nicht so schlecht geht wie einige meinen. Du scheinst Dich da ja schon hinreichend informiert und eine eigene Meinung gebildet haben, sodass es für Dich nicht viel neues war.

      Ich denke für viele ist es eher überraschend und sie wissen es daher überhaupt nicht. Der Grund für meinen Artikel ist also Aufklärungsarbeit und nicht Dummheit oder Frechheit. Hoffe ich zumindest. 😉

      Schöne Grüße
      Dominik

    2. Guten Abend Djerun,

      mit welcher Begründung sollte das Beamtentum denn weitestgehend abgeschafft werden? Wir sollten grundlegend, da gebe ich dir recht, einen schlanken Staat haben. Hierbei würde vor allem helfen, den aufgeblähten Verwaltungsapparat zügig auszudünnen, so wie es in der Privatwirtschaft auch getan wird.

      Die Besoldung von Beamten finde ich mM nach vollkommen angemessen und dort, wie auch bei der Pension sehe ich keinen Grund einzugreifen. Das sind nun mal die Anreize, die der Staat bieten muss, um überhaupt attraktives Personal zu finden.

      Was hat denn die Putzkraft oder Friseurin gehindert selbst die Beamtenlaufbahn einzuschlagen? Vielleicht mal darüber nachdenken und nicht anderen den schwarzen Peter zu schieben.

      Grüße
      eki.

    3. Danke. Ich hab zeitweise sasional als Hilfskraft die Arbeit von drei Staatsgeld Sauger gemacht Projektplanung und Umsetzung.
      Nach einem Handschlag vom Bürgermeister und 11 Monaten (bei 12 Monaten hätten sie mich fests anstellen müssen) Kündigung.
      Die drei Beamten Dauerbesoffenen waren wieder fitt.
      Und die schweren Projekte von mir fertiggestellt.
      PS. Neuste Masche,
      Stadt: Arbeitet Truppen 1 Sessel Walkie-talkie Beamter vier 450 jobber.
      Raten Sie mal wer von der KASTE arbeitet und wer weiter säuft.

  3. Hallo Dominik,

    diesen Artikel kann ich leider nicht unkommentiert stehen lassen. Diese Rechnung wiegt die Vorteile des Beamtentums mit den Nachteilen des Arbeitnehmers der Privatwirtschaft auf. Ich kann deine Argument durchaus nachvollziehen, jedoch gibt es auch hier mehrere Nachteile, die deine Rechnung vollkommen anders aussehen lassen kann. Stichpunktartig die Punkte, die ich meine:
    – Krankenversicherungsbeiträge der Privaten Krankenversicherer steigen deutlich stärker als die Beiträge der gesetzlichen Versicherung (gerade durch die Alterung der Gesellschaft)
    – Eintritt in gesetzliche Versicherung für Beamte möglich, aber durch Wegfall der Beihilfe entsteht hier eine Doppelbelastung im Vergleich zum normalen Arbeitnehmer. Dies betrifft vor allem Versicherte mit mittelschweren Krankheiten vor oder während der Schulzeit. Der Beitrag zur pKV ist dann deutlich teurer und steigt mit zunehmenden Alter zusätzlich.
    – Beiträge im hohen Alter bei gesetzlich Versicherten prozentual statt fix. Dadurch werden auch die Rentenbezieher der gesetzlichen Rentenversicherung weniger für Ihre Krankenversicherung zahlen als ehemalige Beamte, die mit Beiträgen um die 600 bis 700 Euro rechnen müssen [Quelle: https://www.finanztip.de/krankenversicherung/%5D
    – gesetzliche Regelungen ändern sich regelmäßig, damit auch Regelungen zur Rente und für Beamte. U. a. kommt es so auch regelmäßig zu Absenkungen der Beihilfe-Leistungen. Die Diskussion zum Thema „2-Klassen-Medizin“, obwohl ich den Begriff nicht als richtig empfinde, zeigt in etwa die Haltung der Mehrheit zu den Regelungen der Beamten.

    Ich gebe offen zu, dass ich die Sozialversicherungen lieber für alle gleich halten möchte, als eine besondere Bevorzugung z. B. der Beamten zu haben. Ich beziehe mich zum Thema bspw. bei einheitlicher Rentenversicherung dabei auch auf die Versorgungswerke in Deutschland, will heißen dass diese Problematik nicht nur bei Beamten vorliegt. Du hast in deinem Artikel sehr schön dargestellt, dass die Beamten den normalen Arbeitnehmern zumindest gleichgestellt sind.

    Um zur Diskussion zurück zu kommen, welche Variante heute finanziell gesehen nun die bessere ist, kann keiner sagen, denn es ist eine persönliche Entscheidung, die weit über die finanzielle Komponente hinausgeht. Ich bin auch für eine ausreichende Versorgung unserer Beamten, aber definitiv keine deutliche Besserstellung im Vergleich zum durchschnittlichen Arbeitnehmer, wie sie in meinen Augen bei der Rentenversicherung und Pension vorliegt.

    Viele Grüße
    Herbert

    1. Hi Herbert

      Du vergisst da bei deiner Berechnung aber das sich (Bundes)beamte in der Pension nur zu 30% privat versichern müssen, 70% trägt der Bund. Das sind dann eher 200 Euro an Kosten für die PV.
      Grüsse Nadine

    2. Was viele immer übersehen, dass die GKV auch Jahr für Jahr steigt, zumindest wenn man entsprechend verdient, denn die Beitragsbemessungsgrenze wird jedes Jahr erhört, ergo steigt die GKV jedes. In meiner PKV hatte ich schon 3-4 Jahre in denen der Beitrag nicht stieg einmal sogar gefallen ist. Pauschal zu sagen, dass die PKV immer weiter steigt ist zu verpauschalisiert.

  4. Danke für deinen Artikel. Ich überlege schon seit längerem nach meinem Fernstudium in Beamtentum in den gehobenen Dienst zu wechseln. Ich gehe auf die 30 Jahre zu und denke, dass noch später eher ein Nachteil in der Pension sich auswirken wird. Wenn man noch die zwei Jahre Ausbildung dazu rechnet, wird man spätestens mit 32 / 33 Jahren beamtet. Ich versuche noch mehr Infos zu bekommen, bevor ich doch tatsächlich wechseln möchte, da ich später auch noch eine Familie haben möchte und das auch noch gestemmt werden muss. Ich weiß auch nicht, wie die Zukunft mit der Pension ausfallen wird, ob die bezahlte Pension immer noch so hoch sein wird oder auch eher fallend. Dann müsste man als Beamte noch mehr tun. Aber danke schon mal, dass du mir einen Überblick über die Gehaltszusammenstellung gegeben hast. Ich würde mich freuen, wenn du mehr darüber schreibst und auch die Nachteile als Beamter erwähnst.

    Viele Grüße
    Finu

    1. Die Beginnpension, der Unterschied wurde ja oben berechnet, bei 30 Jahren Pensionsbezug und ständigen Anpassungen, verdoppelt sich mindestens in dieser Zeit. Wenn ein Selbständiger mit Privatversicherung dafür 2 Millionen Euro zur Verfügung haben sollte, benötigt er für 30 Jahre schon 4 MIO.
      Nicht umsonst haben Nachbartstaaten wie A, CH, NL dies prähistorische Relikt der Beamtenversorgung längst storniert, Des einen Nachteil, ist für die Rentenbezieher ergibt in diesen Staaten eine mindestens doppelt so hohe Rente. Aber der deutsche Wähler wählt sich seine Rentenkürzer selbst. In diesem Fall hat wohl Putin keine Schuld.
      Bei mehr als 55% Beamten im Bundestag, mit Rückendeckung durch die involvierten Richter, ist Deutschland auch deswegen in allen Bereichen auf Gestern getrimmt. Mir ist nicht bekannt das Beamte Innovationsfreudig sind. Digitales vorgestern, wo selbst Albanien besser vernetzt ist. Behinderung der Wirtschaft, Bildung/Forschung aber auch jetzt bei Corona oder Verfolgung von kriminellen, alles mit Lochkarten etc. Keine Vernetzung-Aktenordner sind nicht so leicht zu vernetzen. Chinesen drücken auf einen Knopf und wissen in Sekunden, wo, wer, wann wen angesteckt hat. Ja ja die Kommunisten halt. Früher war in ähnlichen Bereichen Deutschland Vorreiter. Das hat mit Kommunismus nichts zu tun, wenn seit Merkel nur mehr verwaltet wird.
      Dazu kommt wohl das CDU/CSU Länder auf keinen Fall Ihre Daten auch den SPD Ländern oder dem Bund mitteilen wollen. Aber man will WELTWEIT Gewinne einfahren. Diese DENKE berechtigt zu 10 Stunden , kostenfreier Behandlung beim Psychiater.

  5. Ich kenne ein paar Beamte, die über ihr Gehalt jammern. Deswegen war ich auch verunsichert, ob das Beamtentum gut oder schlecht ist. Zumal es einige Jahre dauern kann, bis man verbeamtet wird. Bei der Pension und dem Einstiegsgehalt kann man zufrieden sein.

    Wie sieht es aus mit Teilzeitarbeit? Welche Pension bekommt man, wenn man nur halbtags arbeitet oder mit 60 aufhört zu arbeiten? Kann man „Sabbaticals“ machen?

    1. Hallo Ex-Studentin,
      für jedes Jahr in Vollzeitbeschäftigung erhält der Beamte/die Beamtin 1,79375 vom Hundert der ruhegehaltsfähigen Bezüge (maximal 71,75 v. H.) Bei Teilzeitbeschäftigung entsprechend weniger (bei der Hälfte der Arbeitszeit also 0,896875 v. H.).

      Wie in der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es auch im Beamtenrecht bei vorzeitigem Ausscheiden einen Versorgungsabschlag in Höhe von 3,6 v. H. pro Jahr, maximal 14,4 Prozent.

      Sabbaticals sind grundsätzlich möglich. So könnte man z. B. drei Jahre Vollzeit bei 75 v. H. des Gehaltes arbeiten und das vierte Jahr das Sabbatical machen (bei ebenfalls 75 % des Gehaltes).

      Gruß
      HJ Sto

      1. Vielen Dank für die Erklärung.
        Beim Zoll bin ich mir gerade nicht sicher, ob Sabbaticals möglich sind.
        Auf jeden Fall wird das von Behörde zu Behörde und je nach Dienstherr variieren.

        Schöne Grüße
        Dominik

      2. D.h. dann aber bei Teilzeitarbeit x Prozent am Vollzeitgehalt oder wie ist das zu verstehen?
        Wie wird die Pension allgemein berechnet? X Prozent vom letzten Brutto? Wie viel Steuern etc. gehen da noch ab?

        Kennt sich jemand aus, wenn man aus der Privatwirtschaft nach elf Jahren als Bundesbeamter einsteigt…mir wurde gesagt, dass bei der Einstufung 1 1/2 Jahre für die Laufbahnbefähigung anzieht. Ist das so und wenn ja, warum? Ich habe ja mein BWL Diplom mit den entsprechenden Prüfungen abgelegt.

        VG Anja

        1. Hey Anja,

          ich glaube es sind 70 % vom letzten Bruttogehalt, auch wenn Du dann Teilzeit arbeitest.

          Weiß es allerdings nicht so genau. Steuern gehen ganz normal ab, da die Pension zu 100 % (also normal) versteuert wird.
          Zu der Anerkennung kann ich Dir leider nichts sagen.

          Herzliche Grüße
          Dominik

  6. Die Pensionen + die Beihilfen sind heute schon nicht mehr tragbar und eine absolute sauerrei für den „Nichtbeamten“.
    Das wird noch eine Zeit so gut gehen und auch „akzeptiert“ werden…aber in spätestens 20-30 Jahren wird es hier knallen.
    Die kommenden Wahlen werden immer interessanter, die letzte war m.M.n. nur der Startschuss.

    Erklär das mal einer Putzfrau, einem hart arbeitenden Menschen im Niedriglohnsektor oder auch dem Durchschnittverdiener,
    der mit Anfang 20, oder früher, schon zur Privatvorsorge „gedrängt“ wird weil es nicht reicht.

    Djerun hat es auf den Punkt gebracht….der „kleine“ A9er Beamte in der Finanzverwaltung ist hier eines der „Extrembesispielen“….unglaublich….mit finanziertem und bezahltem „Studium“ die Arbeit einer Bürokauffrau erledigen…

    Polizei, Zoll, Feuerwehr stehen hier außer Frage…diese müssten m.M. im aktiven Dienst eine deutliche Zulage erhalten.

    1. Hallo Christian,

      Deine Prognose finde ich wirklich sehr spannend.
      Ich bin auch davon überzeugt, dass das irgendwann nochmal zu größeren sozialen Problemen führen wird.
      Allerdings denke ich nicht, dass sich viel an den Privilegien der Beamten ändern wird. Es werden vielleicht ein paar Privilegien abgeschafft oder relativiert, aber das Beamtentum ist soweit in unsere Geschichte und in das Staatssystem verwoben, dass niemand der Politiker gegen alles wettern würde.

      Ich halte nicht viel von Verschwörungstheorien und ähnlichem. Mir ist allerdings klar, dass Politker auch politische Beamte sind und sich ihre eigenen Regeln und Boni kaputtmachen werden. Würdest Du das an deren Stelle machen?

      Schöne Grüße
      Dominik

    2. Guten Tag Christian H,

      ich selbst habe das Studium, welches für die Eingruppierung ab A9 berechtigt, bei der Finanzverwaltung absolviert.
      (Mittlerweile habe ich die Seiten gewechselt.)

      Zu sagen ein A9 Beamter, welcher den Studiengang „Steuer- und Wirtschaftsrecht“ absolviert hat, würde die selbe Arbeit leisten, als eine Bürokauffrau/mann ist schlichtweg falsch.

      Viele dieser A9 Beamten gehen in die Betriebsprüfung und haben dort täglich mit Steuerberatern zu tun und begegnen diesen auf Augenhöhe. Eine Besoldung in A9 ist in solchen Fällen schlicht eine Frechheit.

      Zu den Argumenten was eine Putzfrau etc. sagen soll. Putzen ist ein Beruf, welcher ohne Ausbildung oder der gleichen ausgeübt werden kann. Finanzwirt oder Bachelor of Laws wird man jedoch nicht über Nacht.

      Viele Grüße

      1. Hallo Ex-Finanzbeamter,

        ich sehe es auch so, dass das Studium extrem anspruchsvoll ist und die meisten das vollkommen unterschätzen. Das liegt wohl auch daran, dass Beamte nicht so gut angesehen sind und bei dem Thema schnell die Emotionen hochkochen. Besonders im Vergleich zu normalen Studiengängen wird einem das Wissen im dualen Studium in deutlich kürzerer Zeit beigebracht, weil es zusätzlich auch noch die Praxiszeiten gibt.

        Da hinkt der Vergleich mit der Putzfrau wirklich, denn das könnte ich auch jederzeit tun, ohne dafür ausgebildet zu werden.

        Schöne Grüße
        Dominik

        1. @Djerun,

          Deine Logik hinkt aber gewaltig:
          1. „eine durchschnittliche Bürokauffrau“ besucht während ihrer Ausbildung eine kaufm. Berufsschule.
          2. Dagegen hat eine qualifizierte Ausbildung in einer Steuerkanzlei (Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und
          Rechtsberatung) bereits ganz andere Anforderungen:
          hier wird dann schon im Profil folgendes voraus gesetzt
          • (Fach-)Abitur oder Realschulabschluss mit Schwerpunkten in den Bereichen Rechnungswesen und Mathematik
          Dazu besuchst Du während der Ausbildung eine Steuer- u. Wirtschaftfachschule.

          Am Ende solltest Du dann folgendes können:
          • Erstellung von laufenden Finanzbuchhaltungen
          • Mitwirkung bei der Erstellung von Jahresabschlüssen
          • Erstellung von Steueranmeldungen und Steuererklärungen für Kapital- und Personengesellschaften sowie
          natürliche Personen
          • Erstellung von Lohn- und Gehaltsabrechnungen
          • Bearbeitung von Einzelanfragen aus verschiedenen Bereichen des Steuerrechts
          ….und wenn Du gut bist auch die Mitwirkung bei der Betriebsprüfung des FA bei Deinen Mandanten als
          Vertreter Deiner Kanzlei.
          Da musst Du dann schon auf gewisser Augenhöhe mit den Finanzbeamten reden können die eine gleichwertige
          oder noch hochwertigere Ausbildung haben.

          Also hier „die Bürokauffrau“ mit einem Beamten (auch bei A9) gleich zu setzen ist schon -um es mal vorsichtig
          auszudrücken- seeehr gewagt.
          Den beiden „Ex-Finanzbeamter“ und „wohlstandsentfaltung.de“ kann ich da nur beipflichten

          schönen Gruß
          Lizzy

  7. Ich bin ebenfalls Beamter im gehobenen Dienst (A10 / Polizei). Bin dem Gehalt steht man in ländlichen Regionen vielleicht noch recht gut da, in Ballungszentren (u.a. den Top 7 Städten) sieht die Sache schon ganz anders aus. Da reichts wohl noch nicht mal für ein Durchschnittseinkommen. Die Pensionshöhe ist natürlich zum heutigen Zeitpunkt höher als bei ehemals angestellten Rentner. Fraglich ist tatsächlich ob das so bleiben wird. Außerdem, wie oben bereits erwähnt wurde, sind die monatlichen Krankenversicherungskosten nicht zu unterschätzen. In meinem Fall sind das ca. 230€ im Alter von 36 Jahren.
    Ich kenne jetzt zwar nicht Details bei der Besoldung von Bundesbeamten, aber bei uns in Hessen gibt es z.B. auch kein Weihnachts- bzw. Urlaubsgeld, geschweige denn Bonis. Natürlich sind solche Leistungen auch vielen anderen Angestellten vorenthalten, aber ich wage mal zu behaupten, dass nicht wenige finanziell zusätzlich bedacht werden. In den Genuss von geldwerten Vorteile, wie z.B. ein Firmenwagen, Betriebsrente, etc. kommen Beamte ebenfalls nicht.

    @Ex-Studentin: Meines Wissens nach wohnst du in Stuttgart oder? Dort ist es nicht verwunderlich, dass die Beamten, die du kennst über ihr Gehalt jammern. 😀 Drumherum befindet sich Daimler, Porsche, Bosch, etc. Gegen deren Gehälter (auch jener die „nur“ am Fließband arbeiten) lädt das Beamtengehalt zum Schmunzeln ein..

    Teilzeitarbeit, Sabbaticals, etc. sind gar kein Problem. Das Gehalt / Pension richtet sich dann prozentual auf die geleisteten Arbeitsstunden. Ein weiterer Vorteil ist, dass man nicht von Betriebsferien eines Arbeitgebers abhängig ist (weder vom Zeitraum, noch von der Länge des Urlaubs). Man kann problemlos (natürlich in Abstimmung mit den Arbeitskollegen) auch mal 6 Wochen am Stück Urlaub machen (wenn die angesammelten Urlaubstage dafür ausreichen.

    Im Alter von 60 Jahren kann jeder ungekürzt in Pension gehen, der zum Beispiel 20 Schichtdienstjahre vorweisen kann. Das kommt natürlich eher bei Polizei, Berufsfeuerwehr und Zoll vor. Ansonsten geht´s auch erst mit 67 Jahren in Pension.
    Bundeswehrsoldaten im mittleren Dienst gehen bereits mit 55 Jahren / Offiziere spätestens mit 60 Jahren.

    1. Hallo Marian,

      der Vergleich von Angestellten und Beamten ist wegen den vielen Variablen in der Tat sehr schwer.
      So ist alles von der Firma bzw. der Behörde, der Bildung, Arbeitsstelle und vielem mehr abhängig. In der Wirtschaft gibt es bestimmt einige, die mehr verdienen und auch durch die Boni deutlich besser als Beamte gestellt sind. Das sind allerdings Ausnahmen mit besonders hoher Bildung oder einer relativ hohen Stelle. Als Bürokaufmann, Steuerfachangestellter oder Verkäufer im Einzelhandel kannst Du davon nur träumen.

      Bei dem Vergleich sollte daher immer die Masse und nicht die Ausnahmen betrachtet werden. In der Ausnahme geht es Dir in der freien Wirtschaft deutlich besser. Ich denke in den Fällen mit gleicher Qualifikation und ähnlichen Aufgaben hast Du als Beamter finanziell einige Vorteile.

      Deine Antwort auf Jennys Frage zeigt ja schon, dass die Regelung von Dienstherr und einstellender Behörde stark abweicht und eine Verallgemeinerung schwer möglich ist. Die hohen Pensionen sind auf jeden Fall ein ganz schön großer Vorteil, den alle Beamten haben.

      Schöne Grüße
      Dominik

  8. Hi Dominik,

    Du hast eine schöne Aufstellung gemacht, für Leite, die sich für eine Stelle als Beamter interessieren. Der langfristige Unterschied ist sehr schwer festzustellen. Es kommt hier auf sehr viele Dinge an. Auch ein Punk: Ehe. Falls Du heiraten solltest und es einen hohen Einkommensunterschied, z.B. in einem Zeitraum mit (Klein)Kindern, Elternzeit usw. gibt hilft ein sehr hohes Brutto Einkommen einer Person sehr. Bei einem 80k Einkommen kann man durchaus nur 20% Steuern zahlen. Wichtiger ist vermutlich, dass diese Stelle Dich erfüllt. Oder, das sie Dir genug Freiräume lässt privat noch anderen Dingen hinterher zu gehen.

    1. Hallo Kiev,

      vielen Dank.
      Du hast in gewisser Weise recht, dass Du auch mit einem hohen Einkommen nicht so viele Steuern zahlen musst, wenn der Partner nicht arbeitet.
      Das gilt allerdings gleichermaßen für Angestellte wie für Beamte. Im Gegensatz zum Beamten musst Du von dem hohen Einkommen allerdings noch Sozialversicherungsbeiträge zahlen.
      Letzten Endes ist meiner Meinung nach auch sehr wichtig, dass Du Deine Arbeit gerne ausführst und Dich am Montag nicht ins Büro quälen musst. Dann wird das Einkommen und die finanzielle Lage auch eher zum Nebenschauplatz.

      Schöne Grüße
      Dominik

  9. Den Punkten von Herbert stimme ich vollkommen zu. Die müssen bei Vergleichen beachtet werden.

    @Ex-Studentin:
    Teilzeitarbeit: Einen Anspruch darauf gibt es nur in bestimmten Fällen (Kindererziehung, Pflege von Angehörigen). In anderen Fällen ist es eine Ermessensentscheidung des Dienstherrn. Oftmals wird dem meiner Erfahrung nach aber stattgegeben.
    Pension: Die Berechnung der Pension läuft anders als bei der Rente. Es geht nach den ruhegehaltfähigen Dienstzeiten. Für jedes Jahr gibt es knapp 1,72%. Die gesammelten Prozente gibt es dann von den ruhegehaltfähigen Dienstbezügen des Endamtes. Bei vorheriger Teilzeit werden Prozente im Verhältnis zur Vollzeit gesammelt. Das heißt für 50%-Tätigkeiten die Hälfte der Prozente. Abschläge gibt es bei früherem Ruhestand wie bei der Rente: 0,3%-Punkte pro Monat vor Pensionsalter. (Dies liegt zurzeit wie bei der Rente bei 67 Jahren.) Maximal 10,8%-Punkte. Vor 63 geht jedoch kein Ruhestand.
    Sabbaticals: In der Form, dass die Bezüge weitergezahlt werden, nicht gesetzlich vorgesehen. Es ist jedoch möglich, bis zu 10 Jahre Urlaub ohne Dienstbezüge zu machen; oder ab dem 55. Lebensjahr bis zur Pension. Das ist jedoch ohne Dienstbezüge! Und dadurch sammelt man dann auch keine Pensionsprozente.
    Dazu muss man sagen, dass es teilweise unterschiedliche Regelungen in den Ländern und beim Bund gibt.
    Achja: Seit ein paar Jahren ist es beim Bund und einigen wenigen Ländern möglich, dass man eine Pension bekommt, auch wenn man als Beamter „kündigt“. Vorher und jetzt noch in den meisten Ländern ist es so, dass in diesem Fall der frühere Beamte in der Rentenversicherung nachversichert wird. (Stichwort für weitere Informationen: Altersgeldgesetz)

    1. Hallo Mar. Ble,

      vielen Dank für die schnelle und ausführliche Erklärung.
      In der Tat ist das von Dienstherr zu Dienstherr unterschiedlich und es wird wahrscheinlich auch Behördenintern auch jede Personalstelle nochmal anders handhaben. Ich möchte nochmal hervorheben, dass Du unter bestimmten Voraussetzungen den Anspruch auf eine Teilzeitstelle hast und später auch wieder ohne große Probleme die Stunden hochfahren kannst. Als Angestellter können die meisten nur davon träumen. Dort ist es nämlich auch davon abhängig, wie die Wirtschafts- und Auftragslage ist. Wenn Du Pech hast, würdest Du zwar gerne Vollzeit arbeiten, erhältst aber nicht die Möglichkeit.

      Schöne Grüße
      Dominik

  10. Hallo Dominik,

    ein interessanter Artikel, der aber eine wichtige Komponente nicht berücksichtigt.
    Beamte werden vom Staat und damit indirekt von den Bürgern bezahlt.
    Die werden sich die zur Zeit enorm hohe Steuerbelastung aber nicht ewig gefallen lassen und es wird schon längst diskutiert,
    Privilegien der Beamten, wie zum Beispiel die Pension und Befreiung von Sozialversicherungsbeiträgen abzuschaffen.
    Natürlich müssen erworbene Ansprüche weiterhin gültig bleiben, aber selbst das ist nicht sicher, wenn Parteien wie die AfD oder die Linke einmal an die Macht kommen sollten, die bekanntermaßen keine Probleme damit haben, von den Vorgaben unserer Verfassung abzuweichen. Ein solches Szenario ist besonders bei weiter wachsendem Schuldendruck durchaus möglich.
    Aber selbst wenn die Ansprüche nicht einfach unter den Tisch fallen, können sie zumindest weginflationiert werden. Wenn die Pension von 3500€ dann nur noch eine Kaufkraft von 500€ hat, dann lebt es sich damit auch nicht mehr so gut.

    1. Hallo Belth,

      ich sehe die Zukunft der Privilegien von Beamten nicht so schwarz.
      Wie viel von dem, was Politiker im Wahlkampf versprechen, wird tatsächlich umgesetzt?
      Ich bin fest bei Dir, dass sich an den Privilegien in der Zukunft etwas ändern wird. Meine Vermutung ist allerdings, dass es nur bei ein paar kosmetischen Einschränkungen bleiben wird, damit die Beamte als Wählergruppe nicht zu sehr verärgert werden und die normalen Angestellten auch beruhigt sind.
      Die meisten Privilegien sind der breiten Bevölkerung schließlich auch nicht bekannt und werden daher sehr wahrscheinlich auch bestehen bleiben.

      Schöne Grüße
      Dominik

  11. Die Aussage sehe ich so nicht:
    „…Du als Beamter mit der privaten Krankenversicherung und der Beihilfe wahrscheinlich deutlich besser abgesichert bist. Auf den Angestellten kommen also mehr Kosten zu, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden“

    Davon ab ist das eine schöne Übersicht die leider auch die Probleme des Beamtentums aufzeigt:

    -Pension
    -Beihilfe
    -Unkündbarkeit

    Gerade die %uale Zahlung der Pension auf das letzten Gehalt ist eine absolute Frechheit und auch Haushaltschädigend. Was spricht gegen eine Zahlung auf den Durschschnitt der gesamten Besoldung?

    1. Art. 33 Abs. 5 GG: Die hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums. Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts hat sich die Pensionshöhe aus dem Endamt zu ergeben. Um das zu ändern, müsste die Verfassung geändert werden.

      1. Dann müsste mal da dran. Eine Beförderung kurz vor Exitus ist ja auch gern gesehen.
        Da sollte der Staat auch Interesse dran haben. Neben der Überführung von beihilfe in die GKV.

        http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/krankenversicherung-fuer-beamte-wie-der-staat-milliarden-euro-sparen-koennte-1.3326526

        https://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/pensionslasten-steigen-rasant-647-milliarden-euro-so-teuer-kommen-deutschlands-beamte-die-steuerzahler_id_7356813.html

        Prinzipiell kann der Bund nur hoffen dass die Pensionäre früh und schnell versterben, dann bleiben die Belastungen gering.

  12. Bin auch Beamter. Aktuell auf Probe (21 Jahre jung). Uns geht’s schon nicht schlecht. Kann auch jeder sonst machen, wenn es uns doch ach so viel besser geht. Finanzielle Freiheit ist halt noch besser. Leider ist es mit Nebenverdienst auch schwieriger (40% bei maximal 1/5 der Arbeitszeit oder so ähnlich), aber das dem Beamten unterliegenden Vermögen darf ja frei verwaltet werden ;). Besonders in Krisenzeiten profitieren wir erheblich von den sicheren Zahlungen, die dann größtenteils in Aktien fließen können. Und ganz zur Not verballern wir halt unser Geld und haben trotzdem ne gute Pension. Aber wer in den Jahren nicht mindestens zwei Wohnungen nebenbei abbezahlt oder ne sechsstellige Summe angespart hat, dem ist eh nicht zu helfen 😀 Deswegen geh ich aktuell auch in risikoreiche Assets, noch kann man es sich leistenn

    1. Hallo Xavier,

      darf ich fragen, wo Du verbeamtet bist?
      Na klar kann sich jeder auf eine Stelle bewerben und selbst davon profitieren. Trotzdem wird es immer nich eine (zumindest ziemlich große Minderheit) bleiben. Die Vorteile sind schon riesig und meiner Meinung nach wissen die meisten Beamte diese auch nicht zu schätzen. Der Grund liegt vorallem darin, dass die meisten (mich eingeschlossen) noch nie in der freien Wirtschaft gearbeitet und ihr Geld verdient haben. Diese verzerrte Sicht führt dann natürlich auch dazu, dass die Vorteile von den Beamten selbst nicht als so groß angesehen werden.

      Natürlich darf nur in gewissen Grenzen dazuverdient werden, doch das ist in der Regel in einem normalen Job auch nicht anders. Kein Arbeitgeber wird auf Dauer zulassen, dass Du viel mehr nebenbei verdienst oder zu viel nebenbei arbeitest. Sehr gute Einstellung zum Vermögensaufbau. Als Beamter hast Du sogar noch den weiteren Vorteil, dass Du bei Immobilienfinanzierungen deutlich niedriger Zinsen zahlen musst. Beim aktuellen Zinsniveau ist das nicht so relevant, doch da können zum Teil auch gute Summen zustandekommen.

      Schöne Grüße
      Dominik

  13. Wer sich tiefer mit der Materie befassen möchte, findet hier sehr gute Anhaltspunkte:

    https://www.amazon.de/Beamte-Adeligen-heute-wirklich-verdienen/dp/3828836569/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1519048306&sr=8-2&keywords=beamte

    @ex-studentin:
    Insbesondere die Förderung der Beamtenfamilie (Stichwort: zusätzliches Kindergeld, nahezu unbegrenzte Möglichkeiten in der Teilzeitarbeit) sind in meinen Augen in keiner Form gerechtfertigt.
    Von der unverschämt hohen durchschnittlichen Pension im Vgl. zur durchschnittlichen Rente will ich gar nicht anfangen. Zuviel Aufregung ist schlecht fürs Herz;-)

    1. Hallo Stefan,

      vielen Dank für die weiterführende Lektüre.
      Als Beamtenfamilie gibt es nochmal einige zusätzliche Vorteile. Hatte auch schon überlegt, ob ich dazu noch einen weiteren Artikel schreiben sollte, aber ich kenne mich dort mangels Interesse und Anwendungsfall nicht so gut aus.

      Reg Dich lieber nicht auf und bleib ruhig.;)

      Schöne Grüße
      Dominik

  14. Hallo Marian,

    nur kurz zur Krankenversicherung i.H.v. 230 €. Der Betrag ist im Gegensatz zu einem Durchschnittsverdiener in Deutschland um circa 20 € geringer. Dieser ist allerdings mit circa 37.000 € Brutto Jahreseinkommen (circa 23.000 € Netto Stkl.1) an die GKV gebunden.

    Btw. Ich hatte mal gelesen, dass bei den Krankenkassen circa 140 Euro für einen Versichertem an monatlichen Kosten anfallen.

    Grüße
    eki.

  15. Hi Dominik,

    Super Artikel. Bringt alles auf den Punkt. Besonders die Passage, die darlegt, was man in der Wirtschaft zurücklegen müsste, um auf ein vergleichbares Niveau in der Altersversorgung zu kommen.

    Bin selbst Beamter im höheren Dienst und werde nicht müde, jungen Anwärtern die unglaublichen Vorteile, die man hat, zu erklären. Wenn ein A8er am Ende seiner Dienstzeit in Stufe 8 netto knapp 2800 Euro hat, dann ist das für die reine Ausbildungsschiene enorm. Im gehobenen Dienst darf man auf Bundesebene davon ausgehen, dass man idR mindestens als A11er aussteigt, mit entsprechender Pension.

    Der nicht enden wollenden Neiddebatte kann man getrost Art. 33 II GG entgegenhalten.

    Gerne noch mehr zum Thema!

    1. Hallo Dan,

      vielen Dank für Dein Lob.
      Ich denke konkrete Zahlen machen das ganze auf viel offensichtlicher, wie groß die Unterschiede sind.
      Dabei bin ich extra von einem deutlich früheren Start und höherer Rendite ausgegangen, als die meisten Angestellten erreichen werden. Dann werden aus den 140 € schnell 400-500 € zusätzlich bei einem durchschnittlichen Einkommen.

      Ich habe ja bereits in einem anderen Kommentar gesagt, dass die meisten Beamte die Vorteile selbst gar nicht sehem. Es wird nur darüber gemeckert und gesagt, dass in der Wirtschaft doch viel mehr zu holen sei. Spannend nur, dass die meisten niemals in der freien Wirtschaft arbeiten wollen, weil man dann auch noch gekündigt werden kann.
      Ich hatte bei uns extra A 11 als Beispiel genommen, weil das meiner Meinung nach durchaus realistisch und erreichbar ist. Dabei bist Du dann noch nicht der riesige Überflieger.

      Bei der großen Resonanz zu dem Thema muss ich wohl oder übel eine Serie daaraus machen. 😉

      Schöne Grüße
      Dominik

  16. Hallo Dominik,

    Cooler Beitrag, wir haben ja erst kürzlich über den Verdienst gesprochen. Das zeigt mir als Schweizer nochmals gut auf wie es in Deutschland läuft, vielen Dank.

    Ich weiss gar nicht ob wir hier in der Schweiz für Beamte ebenfalls gewisse Vorteile haben, das ist auch nicht allzu grosses Thema hier (so empfinde ich es zumindest). Ich allerdings würde definitiv in der freien Wirtschaft arbeiten, da verdient man deutlich mehr vor allem in meinem Beruf un Branche in der ich arbeite.

    Das mit den Steuern in DE zeigt mir immer wieder auf, wie schön wir es hier in der Schweiz haben, verstehe meine Mitmenschen nicht die sich über die derart „hohen“ Steuern hier aufregen können, die sind Peanuts im Vergleich zu den Nachbarländern. Wobei man eines anmerken muss, die Krankenkasse muss man aus eigener Tasche bezahlen, diese wird nicht direkt vom Gehalt abgezogen.

    Grüsse
    Thomas

    1. Hallo Thomas,

      ja das Thema ist wirklich sehr spannend. Besonders interessant ist meiner Meinung nach, dass viele sich zu dem Thema auch in der Öffentlichkeit abfällig äußern, obwohl sie die meisten Privilegien noch gar nicht kennen.
      Soweit ich weiß zahlen alle in der Schweiz in das Rentensystem ein und die Renten sind auch deutlich höher als im Vergleich zu Deutschland. Wäre ja vielleicht mal eine Idee zum Vergleich. Ich denke Du wirst immer in der freien Wirtschaft mehr verdienen, wenn Du in Deinem Beruf gut bist und auch eine Nachfrage besteht.

      Ich kann die Schweizer, die sich über hohe Steuern beschweren, gar nicht verstehen. Aber die meisten fokussieren sich sowieso auf die Dinge, die sie nicht beeinflussen können und die vielleicht nicht so sind, wie sie sie sich wünschen würden. Null Steuern und super Sozialleistungen.

      Schöne Grüße
      Dominik

  17. Ich finde es etwas paradox, dass in einem Blog für finanzielle Freiheit über das Gehalt der Beamten diskutiert wird 😀

    Meiner Meinung nach sind die Besoldungen von Beamten eher durchschnittlich bis niedrig. Lediglich die Pensionen sind völlig übertrieben. Reich wird man damit also nicht.

    Für Personen welche ernsthaft die finanzielle Freiheit anstreben ist doch eine Anstellung als Beamter überhaupt nicht interessant.
    Sobald man das Ziel zur finanziellen Freiheit erreicht hat sind einem die Renten oder Pensionen sowieso egal.
    Um schnell die finanzielle Freiheit zu erreichen sollte man einen gut bezahlten Job haben oder selbstständig durchstarten (da muss man auch keine Sozialabgaben zahlen 😉 ).
    Nebenher dann alle Möglichkeiten ausschöpfen sein Geld schnell zu vermehren.

    Wenn ich alleine an die langweilige Zeit als Beamter oder Angestellter im öffentlichen Dienst denke. Wenn man schon seine Zeit als Angestellter verschwendet sollte die Stelle gut bezahlt und etwas anspruchsvoll sein, damit man auch am Ende des Tages das Gefühl hat, dass man was getan hat. Ich spreche aus Erfahrung weil ich vor 6 Jahren vom unbefristeten Verhältnis im Öffentlichen Dienst mit Entgeltgruppe 13 in die freie Wirtschaft gewechselt habe, weil ich kurz vor dem Boreout war, der einen genauso krank machen kann wie ein Burnout.

    1. Hallo Bastian,

      meintest Du mit Deinem ersten Satz mich oder die zahlreichen Kommentare, die zu meinem Beitrag eintrudeln?
      Mein Ziel mit dem Beitrag war es aufzuklären und die Unterschiede der beiden Gruppen herauszuarbeiten. Welche Schlüsse jeder für sich selbst oder über unsere Organisation des Staates zieht, ist sein eigenes Ding.
      Ich war sogar ein wenig von der Dynamik der Diskussion überrascht udn war mir zu Beginn gar nicht sicher, ob es viele Antworten darauf geben würde.
      Ich werde daher noch mehr zu dem Thema schreiben.

      Das Einkommen an sich ist natürlich jetzt erstmal nicht so hoch, dass Du dadurch in Windeseile die Finanzielle Freiheit erreichst. Mit einem guten Job in der Wirtschaft oder einer erfolgreichen Selbstständigkeit kann das ganze deutlich schneller gehen. Dafür muss die Karriere allerdings auch wirklich erfolgreich sein.

      Das Einkommen an sich und die finanzielle Situation sollte letzten Endes auch nicht das einzige Auswahlkriterium sein. Wenn ich sehe, wie teilweise anhand von Gehaltsstatistiken ein paar von meinen Schulabgängern ihr Studium ausgewählt haben, kann ich jetzt schon das persönliche Unglück vorhersagen.
      Auch von Behörde und der eigenen Stelle hängt viel ab und es gibt wirklich so Bereiche, wo Du vielleicht nicht komplett ausgelastet bist und Dich mehr langweilst. Das sollte es letzten Endes auch nicht sein.

      Schöne Grüße
      Dominik

    2. Ich finde Du verallgemeinerst zu sehr. Ich bin seit 1983 Beamtin im gehobenen Dienst und habe drei verschiedenen Dienstherren gedient ( Stadt, Gemeinde, Krankenhausverwaltung). Langeweile kam in keinem der Jobs auf! Seit 1993 arbeite ich Teilzeit und konnte Job und Familie (3 Kinder) immer optimal vereinbaren. Auch wenn ich desöfteren schwierige Vorgesetzte hatte, habe ich meine Unabhängigkeit als Beamtin immer sehr genossen. Und die ewige Neiddiskussion würge ich immer gleich ab: (fast) jedem Steht dieser Berufszweig mit allen Vor- und Nachteilen offen!

  18. Das Beamtentum kommt aus einer alten Zeit, welche in der heutigen Gesellschaft nicht mehr angemessen ist. Daher sollte dieser Stand schnell und schmerzlos abgeschafft werden. Warum müssen Lehrer und Polizisten verbeamtet werden. Bei Soldaten würde ich es noch einsehen….

    1. Hallo Jenivice,

      das Beamtentum geht auf die Zeiten von Preußen und noch früher zurück.
      Über die Zeit haben sich viele einzelne Dinge ausgeprägt und es lässt sich bestimmt hervorragend darüber diskutieren, welche Aufgaben der Staat an sich wahrnehmen sollte und ob die Person dafür unbedingt verbeamtet werden muss.

      Schöne Grüße
      Dominik

    2. Anrufer bei der Notrufzentrale: „Hilfe ich möchte einen Einbruch melden, der Einbrecher ist noch im Haus“
      Notrufzentrale. „Tut uns leid zu hören aber unsere Polizisten streiken gerade alle für ein höheres Gehalt und sind daher nicht vor Ende der Woche verfügbar“

  19. Ich arbeite in der freien Wirtschaft in einer Großstadt, eine Freundin von mir ist Beamtin in derselben Großstadt. Sie ist 10 Jahre älter als ich (ich bin 32) und hat abzüglich der privaten Krankenkasse (von knapp 300 €) ca. 1000 € netto weniger im Monat als ich. Zusätzlich muss sie laut Arbeitsvertrag noch 3 Stunden länger pro Woche arbeiten als ich. Ich bekomme einmal im Jahr einen Bonus, mein Arbeitgeber zahlt 2/3 der betrieblichen Altersvorsorge, gibt mir ein Jobticket und bezuschusst mein Mittagessen. Was sie in der Rente später mehr haben wird, weiß ich aber allerdings nicht.

    1. Hallo Julia,

      der Vergleich würde ja auch nur Sinn ergeben, wenn ihr beide eine ähnliche Tätigkeit hättet.
      Zudem müsstest Du auch jeden Monate etwas von Deinem Geld zurücklegen, damit Du im Alter ähnlich viel Geld zur Verfügung hast.
      Es freeut mich wirklich, dass Du gut verdienst. 😉

      Schöne Grüße
      Dominik

  20. Ich muss jetzt doch einiges zu deinem Text anmerken.

    Ich arbeite selber für das Land Niedersachsen als Angestellter (E 10). Verbeamtung wäre möglich, Einstiegsamt A9.
    Warum habe ich mich dagegen entschieden? Es dauert viele Jahre bis ich dadurch einen finanziellen Gewinn einfahre!
    Hinzu kommt, dass ich erst nach 7 Jahren Beamtendasein wieder aus der Nummer rauskomme ohne mit dem niedrigeren Brutto – und ohne VBL – bei der DRV Rückversichert zu werde. Das wäre eine finanzielle Katastrophe.

    Die Qualitäten des Beamtentums zahlen sich also erst über sehr lange Zeit aus. Vor allem -wie von dir berichtet- bei der Pension.

    Mein Nettogehalt wäre rund 200-300 Euro für die nächsten ~ 10 Jahre!
    Als angestellter wächst das Gehalt übrigens (ohne Beförderung) deutlich schneller…!

    1. Hallo Banana,

      das freut mich für Dich, dass Du als Angestellter beim Staat das beste miteinander verbinden kannst.
      Es ging auch mehr darum Menschen in der freien Wirtschaft mit Beamten zu vergleichen. Ich denke die meisten haben einfach im Kopf, dass Du als Beamter schlecht verdienst und eigentlich gefühlt am Hungertuch nagst. Dabei kommen in direkten Vergleich häufig ganz andere Zahlen heraus.

      Ich finde dabei gerade den Vergleich Rente und Pension wirklich heftig.

      Schöne Grüße
      Dominik

  21. Hallo Dominik,

    warum beklagen sich eigentlich mit wiederkehrender Regelmäßigkeit im Herbst niedersächsische Beamte in Hannover infolge des ausbleibenden Weihnachtsgeldes über „mangelnde Wertschätzung“ seitens ihres Dienstherren (Bundesland Niedersachsen)?

    Wäre nicht vielmehr dem Bund der Steuerzahler zuzustimmen, der wegen der zahlreichen Privilegien diesen Vorwurf entschieden zurückweist ?

    Schließlich entschied doch bereits 1967 das Bundesverfassungsgericht, das Weihnachtsgeld der Beamten könne jederzeit gekürzt oder ausgesetzt werden, es dürfe sogar vollständig entfallen.

    Auf Deine Antwort warte ich gespannt.

    1. Hallo Leo,

      ich glaube esist ganz natürlich, wenn etwas vom Gehalt wegfällt, dass Du dann persönlich nicht so begeistert bist.
      Wundert mich also überhaupt nicht, dass sich die Beamten dort aufregen. Vielleicht habe ich Deine Frage aber auch nicht so ganz verstanden.

      Schöne Grüße
      Dominik

  22. Es wird nur von Beamten im gehobenen- und höheren Dienst gesprochen. Dabei ist die Mehrzahl der Beamten im einfachen- und mittleren Diemst. Pensionäre werden im Gegensatz zu Rentnern (50%) voll versteuert. Die Beihilfe beträgt 50% und ist keine Vergünstigung. Der Arbeitnehmer bekommt ja auch 50% Zuschuß von seinem Arbeitgeber bei der Krankenversicherung. Während bei gesetzlich Versicherten die ganze Familie mitversichert ist, müssen Beamte jedes Familienmitglied einzeln versichern.

    1. Hallo Judy,

      meine Betrachtung bezog sich auf Bundesbeamte im gehobenen Dienst, weil ich dort selbst tätig bin und es für viele meiner Leser ein guter Vergleichswert ist.
      In der Tat sind deutlich mehr Personen im mittleren als gehobenen Dienst. Das wird bei der Betrachtung von mir außer acht gelassen. Meiner Erfahrung nach sind Angestellte im einfachen Dienst die abolute Ausnahme und werden eigentlich bei den meisten Behörden nicht mehr eingestellt.

      Es stimmt zwar, dass Pensionäre (noch) einen Nachteil haben, weil sie voll versteuert werden. Dafür haben Pensionäre in eigentlich fast allen Fällen im Vergleich zu Angestellten mit ähnlichem Einkommen eine deutlich höhere Alimentation im Alter.
      Als Beamter im mittleren Dienst (Bund) hast Du ohne eine einzige Beförderung am Ende Deiner Laufbahn ein Einkommen von 2619.31 €. Damit hast Du Anspruch auf eine Pension in Höhe von 1885 €.

      Du musst als Angestellter ein monatliches Bruttoeinkommen von rund 4700 € über 40 Jahre hinweg verdienen, um einen etwa gleich hohen Rentenanspruch zu bekommen. Das bekommen selbst die allerwenigsten Akademiker und Doktoranden. Wohlgemerkt über die gesamten 40 Jahre hinweg musste dieses Einkommen dafür erzielt werden.

      Ein vergleichbarer Angestellter mit vergleichbarer Ausbildung würde vielleicht realistischerweise eher 3.000 € Brutto pro Monat über die 40 Jahre hinweg verdienen. Damit käme er auf eine Rente von 1200 € Brutto.

      Die Vollversteuerung der Pensionäre als Nachteil zu sehen bei einer Pension, die knapp 600 € größer ist als bei vergleichbaren Angestellten, finde ich schon sehr weit hergeholt.

      Zum Thema der Krankenversicherung ist auch noch zu sagen, dass Du durch die PKV und Beihilfe deutlich besser abgescihert bist als die Angestellten durch die GKV. Und ja: Ein vergleichbarer Angestellte kann sich keine PKV leisten.

      Bei der Versicherung von Familienmitglieder kann es bei anderen Behörden anders geregelt sein. Bei den Beamten beim Bund (knapp 50 % aller Beamte) ist es hingegen so, dass bei Kindern 80 % Beihilfe gewährt wird und nur der Rest über eine PKV abgesichert werden muss. Das ist meiner Meinung nach ein erheblicher Vorteil gegenüber normalen Angestellten.

      Nur mal als Hinweis: Mein Vater ist selbstständig und konnte nicht mehr in die GKV wechseln. Deswegen mussten wir beiden Kinder auch in die PKV und meine Eltern mussten für uns 100 % zahlen. Das nenne ich mal einen richtigen finanziellen Nachteil von mehreren hunderten Euro pro Monat.

      Schöne Grüße
      Dominik

  23. 140 Euro sind sehr niedrig angesetzt für die PKV. 240 Euro sind realistischer bzw. 300 Euro für einen Premium-Tarif. Alle Zahlen gelten für Leute um die 30.

    1. Hallo Andreas,

      danke für den Hinweis.
      In dem Bereich kannte ich mich zu dem Zeitpunkt noch nicht so gut aus und habe einfach anhand meiner Anwärter-Versicherung geschätzt.
      Jetzt weiß ich, dass die Versicherungen in der Regel teurer sind.

      Schöne Grüße
      Dominik

  24. Hier wird noch ein anderer Aspekt vernachlässigt, nämlich man im öff. Dienst in D sehr unterschiedlich verdient. Das Beispiel meiner Frau ist dafür perfekt. Sie hat 6 Jahre als Angestellte bei einem Landkreis gearbeitet (E11 zuletzt ca. 2450€ Netto). Nun wurde Sie verbeamtet und ist durch eine Sonderregel gleich in die A11 gelangt. Jetzt bekommt Sie 2585 € – 370 € Krankenkassenbeitrag = 2205 € Netto, also knapp 250 € weniger. Und da soll noch jemand sagen, Beamte verdienen mehr.

    Der Grund ist einfach. Angestellte in Kommunen und Bund haben durch die Tarifverhandlungen unglaublich an Gehalt zugelegt, die Landesangestellten verdienen sehr viel weniger. Ist man Kommunalbeamter verdient man aber leider nach den Tarifen des Landes, als kommunaler Angestellter nicht. Auch irgendwie unfair. Hinzu kommt, dass es große Unterschiede zwischen den Tarifen der Länder gibt. Momentan haben wir hier bei uns folgende Situation. Jemand beim Landkreis verdient (jeweils letzte Erfahrungsstufe) in Stufe E12 gehob. Dienst soviel wie jemand beim Land mit der E14 höherer Dienst.

    Fazit: Vergleicht nie! Ist man unzufrieden, wechsel den Beruf oder die Arbeitsstelle, bist du zufrieden, schau nicht nach rechts oder links. Macht nur schlechte Laune.

    1. Vielen Dank für das Beispiel.
      Meiner Meinung nach zeigt es sehr gut, dass es nicht so einfach ist Angestellte und Beamte per se mit einander zu vergleichen.
      Viel wichtiger ist dabei die individuelle Situation zu betrachten. Je nachdem ob Du Gemeinde-, Landes- oder Bundesbeamter bist, unterscheidet sich auch das zugrundeliegende Besoldungsrecht.

      Dein Fazit gefällt mir sehr gut. Letzten Endes ist wichtiger, dass Dir Dein Job Spaß amcht und Du diesen gerne ausübst.
      Lieber etwas weniger verdienen und dafür dann voller Begeisterung morgends aufstehen.

      Schöne Grüße
      Dominik

  25. Dieser Artikel beleuchtet leider nur das Kapital. Individuelles arbeiten, Selbstverwirklichung, die grundsätzliche Möglichkeit der Selbstständigkeit, Freiheit den Arbeitgeber und den Beruf zu wechseln ist wohl als Beamter nur bedingt möglich.
    Bedienen egal wer kommt!! Wie unfreundlich er ist!! Ich kann jemanden raus schmeißen, kann mir meine Kunden aussuchen, steh nicht im Kreuzfeuer der Gesellschaft und bin als nicht Beamter eher gesellschaftlich anerkannt!!
    Nie würde ich mit einem Beamten tauschen, vielleicht weil ich weiß wie ihnen gegenüber entgegen trete und reagier…. eher mit Ablehnung, Unverständnis, in manchen Ämter ergreift mich schon fast der Ekel.
    Das müssen Beamte aushalten!!! Ob sie wollen oder nicht, das ist mir egal!!
    Ich höre mit 52jahren auf zu arbeiten, verkaufe meinen Betrieb den ich 25jahre aufgebaut habe und davon übrigens gut lebte. Pensionen und Renten sind generell unsicher, deshalb habe ich frühzeitig in Immobilien investiert…. übrigens ich bin Handwerk;)
    Vg aus dem Schwarzwald

    1. Hallo Franz,

      das stimmt in diesem Artikel bin ich nur auf die finanziellen Vorteile der Beamten eingegangen.
      Und wie Du schon so treffend festgestellt hast, kommt es im Leben nicht nur auf das Geld an, sondern auch auf die eigene Lebensqualität und eventuell auch übers Leben selbst bestimmen zu können.
      Das in der Gesamtheit zu bertrachten, wäre wahrscheinlich auch eher ein Thema für ein Buch…

      Ich gratuliere Dir zu Deinem Erfolg und Deinem Weg. Das können nur die wenigsten von sich behaupten, dass sie in ihrem Leben etwas großes aufgebaut haben und jetzt nicht mehr angewiesen sind zu arbeiten.

      Schöne Grüße
      Dominik

  26. Hallo,

    ich persönlich habe mich mir zum Gehaltsvergleich Beamtentum-freie Wirtschaft auch schon viele Gedanken gemacht und muss leider sagen, dass der Artikel nicht ganz richtig bzw. objektiv ist, in Wahrheit verdienen nämlich Angestellte in der freien Wirtschaft meist mehr als Beamte.

    Das liegt an mehreren Faktoren die ich jetzt mal alle berücksichtige :
    – Ein Beamter (egal ob BUNDES oder Landesbeamter) bekommt IMMER 12 Gehälter überwiesen, in diesem Gehalt( bzw.im Beamtenjargon Allimentation) ist das Weihnachtsgeld bereits mit inbegriffen und kann(und wird auch irgendwann) gekürzt werden.
    50% der Angestellten/Arbeiter bekommen neben den 12 Gehältern noch ein 13tes Gehalt & Urlaubsgeld.
    – Ein Beamter muss vom Nettoeinkommen noch den PKV Beitrag zu 50%(Oder ggf. nur 30) selber bezahlen.
    Beim Netto was der Angestellte bekommt ist bereits die GKV abgezogen worden.
    – In der Wirtschaft gibt es variable Pay/Prämien( ok, variiert je nach Branche und Beruf) das können jährlich EINIGE TAUSEND Euro Boni sein(siehe Porsche in 2018 ca. 9000 Euro nur Prämien)
    – Man kann keinen Beamten des gehobenen Dienstes oder sogar HD mit einem Steuerfachfurtzer oder Einzelhandelskaufmann vergleichen.
    Das nennt man Äpfel mit Birnen vergleichen, angemessen wären also Akademiker in der Wirtschaft in „gehobener “ oder höherer Position also mittleres Management aufwärts und die haben fast alle einen Firmen PKW.
    Davon können Beamte träumen.
    Ein Beamter muss den Privatwagen selber finanzieren, versichern, versteuern, Sprit & Reparaturen alles selber zahlen. ( Anschaffungspreis ca. 20000 Euro, etc..)
    Das sind alles in allem ca. 1000 Euro<die pro Monat abgehen vom netto.
    -Angestellte bekommen Überstunden und Nachtschichten(Arbeiter) oft ausgezahlt und sogar mit vielen Bonusprozent vergütet.
    Bei Beamten gibt es nur Dienstausgleich.
    – Beamte haben zwar Zulagen(Polizeizulage etc..) , dafür gibt's in der Wirtschaft Spesen usw..
    Aber auch VL vom Arbeitgeber.
    – Die Aufstiegschancen sind deutlich besser in der Wirtschaft(ok, jetzt vlt nicht als Friseur..)
    Im Beamtentum sind sehr starre Hierarchien und man ist und bleibt ein" Staatsdiener" das heißt eigene Meinung und Innovation = 0, schließlich herrscht ja ein Über-Unterordnungverhältnis zwischen DIENSTHERREN und STAAADIENER.
    Es kommt aber natürlich immer drauf an wie sozial der Arbeitgeber ist und in welcher Branche man beschäftigt ist, generell kann man also sagen das Beamte es besser haben wie "einfache" Menschen, die Menschen die aber in entsprechenden Beschäftigungsverhältnissen stehen haben es besser als gleichnamig positionierte Beamte.
    Mal vergleich von mir Persönlich(bin 20 Jahre alt) & einem Freund von mir der Finanzbeamter im mittleren Dienst(A6 ist).
    Er bekommt ca. 2000Euro NETTO/Monat, das 12 × überwiesen, das wars.
    Ich werde nach der Ausbildung(bin Logistiker) 2300 Euro Brutto verdienen, das sind aktuell ca. 1580 Euro Netto, da denkt man er hat also viel mehr, nein nein Pustekuchen.
    Er zahlt von den 2000 Euro, 200 PKV, bleiben also 1800.
    Ich bekomme(und werde weiterhin) 13,5 Gehälter + Urlaubsgeld & VL bekommen.
    Also 1580 +130(Weihmachtsgeld) +50(Urlaubsgeld)+26(VL)
    Macht 1786 Netto, hab also jetzt schon unterm Strich mehr.
    Überstunden werden mit +30% und Nachtschichten auch vergütet.
    Hab ich also unterm Strich wesentlich mehr.
    Und ich hab wesentlich bessere Aufstiegs/Entwicklumgsmöglichkeiten(Meister, Ausbilder, Schichtleiter, Abteilungsleiter etc..)
    Dabei habe ich nochnichtmal einen Firmenwagen oder Prämien etc..(was aber die Jungs in den "gehobenen" Positionen haben + natürlich wesentlich mehr Gehalt.)
    Ok, es ist jetzt ein halber Roman geworden, ich musste es aber loswerden?✌
    Übrigens Logistiker & Finanzbeamter mD ist ein legitimer Vergleich.
    Angemessen wäre auch Bezirksleiter & Polizeioberkommisar
    Beamter hD z.B Schulleiter Gymnasium & Geschäftsführer.
    In allen Fällen haben die gleichnamigen Menschen der freien Wirtschaft unter Berücksichtigung aller Faktoren mehr als die Staatsdiener?

    1. Hallo Thomas,

      danke für Deinen langen und ausführlichen Kommentar.
      Ich finde es sehr gut, wie viele verschiedene Aspekte Du in Deine Berechnungen miteinbeziehst.
      Du hast natürlich recht, dass mein Artikel nicht alle Aspekte mit einbezieht, um einen fairen Vergleich zuwagen. Aus meiner Sicht ist es auch gar nicht möglich zu sagen, dass es Beamten oder Angestellten immer besser geht. Eine Kleinigkeit würde mir allerdings in Deinem Vergleich und Deiner Gegenüberstellung fehlen. Und zwar die Rente und Pension. Als sozialversicherungspflichtiger Angestellter hast Du als Rentner nur 45 % Deines letzten Nettoeinkommens. Als Beamter erhältst Du eine Pension in Höhe von 72 % des letzten Nettogehalts. Und dabei musst Du auch noch berücksichtigen, dass Du als Rentner viel höhere Abgaben zahlen musst als der Beamte. Du erhältst im Alter schließlich keine Zuzahlung zu Deiner Krankenversicherung. Bei Beamten wird dagegen die Beihilfe erhöht, sodass weniger PKV gezahlt werden muss.
      Und gerade wenn Du in die gehobenen Positionen schaust, wird der Vergleich noch schwieriger bei Auslassung der Altersvorsorge. In der gesetzlichen Rentenversicherung ist die Rente nach oben hin gedeckelt. Bei der Pension nicht.

      Wenn Du als Schulleiter (A 15, NRW) in Pension gehst, erhältst Du rund 4.200 € pro Monat.
      Das ist deutlich mehr als jeder Angestellter als Rente erhalten kann. Selbst wenn er 45 Jahre lang das doppelte Durchschnittseinkommen erhalten hat.

      Schöne Grüße
      Dominik

  27. Viele Kommentare kann ich nicht verstehen. Danke aber für einen guten Artikel, resp. Kommentar.

    Ich bin übrigens Beamter im höheren Dienst, Anfang 30, Schulrat mit A13. Ich verdiene derzeit noch 3330€ netto. Hiervon gehen ca. 264€ PKV monatlich ab, ich bekomme in meinem Land noch eine Sonderzahlung im Dezember.
    Ich zahle in Lebensversicherung ein, in Fonds und auch konservative Alternativen. Eine beruhigende Summe geht auf das Tagesgeld, ein gehöriges Sümmchen bleibt übrig. Gebe ich es aus, habe ich etwas Schönes, wenn nicht, spare ich mehr. Ich habe mir einen dt., sportlichen Mittelklasse-Wagen gekauft und arbeite fleißig am neuen, ein Häuschen soll es auch nochmal werden.
    In meinem Beruf ist kein Tag der gleiche, er fordert alles von mir und gebe alles. Habe Sonderaufgaben und viele Möglichkeiten, mich zu verwirklichen. Schulleitung, Schulamt usw. Mein Dienstherr ist völlig fair mir gegenüber und bietet für mich beste Bedingungen.
    Ich habe acht Jahre lang studiert, drei Fächer, zwei Begleitfächer, verschiedene Praktika und Unterrichte durchgeführt. Kein Bafög, kein Kredit. Nur Unterstützung durch Familie. Ich fühle mich anerkannt von Kollegen, Schülern und Familie, weniger von Eltern, die ähnliche Gegenargumente gegen Beamte wie hier bringen.
    Möchte ich mehr verdienen, muss ich meine Komfortzone verlassen. Aber meine Planungssicherheit verdiene ich mir jeden Tag!
    Es gibt auch gegenteilige Kollegen, wie es auch Handwerker gibt, die keine Schrauben gedreht bekommen oder gar nicht erst Termine einhalten.
    Thats Life

    Viele Grüße

    1. Hallo Netter Lehrer,

      danke Dir für Deinen Kommentar.
      Es freut mich wirklich sehr zu hören, dass Du in Deinem Beruf glücklich bist und viele Herausforderungen hast.
      Da die Kinder unsere Zukunft sind, finde ich (gute) Lehrer auch massiv unterbezahlt. Es sollte aus meiner Sicht noch mehr Möglichkeiten geben hier das Gehalt zu erhöhen und schlechte Lehrer rausschmeißen zu können. Das stört mich am meisten an der Gehalt- und Anreizstruktur.

      Danke Dir für Deinen wertvollen Job und Deine Bemühungen, trotz blöden Kommentaren hier und von den Eltern.

      Schöne Grüße
      Dominik

  28. Hallo,

    Ich habe mich nach 2 Jahren an der Verwaltungs FH gegen die Beamtenlaufbahn entschieden und an einer Uni nochmal bei 0 angefangen.
    Jetzt verdiene ich ein normales Ingenieurgehalt von 4500 Brutto. Natürlich habe ich (zurecht – immerhin habe ich einen deutlich höheren Abschluss) ein höheres Netto als meine ehemaligen Kollegen auf dem Finanzamt. Dazu kommen noch Weihnachts- und Urlaubsgeld, was es für Beamte nicht gibt (in meinem Bundesland zumindest).
    Der Unterschied ist aber nicht so gravierend, da in meiner Gehaltsklasse die Belastung unverschämt hoch sind … (Spitzensteuersatz PLUS Versicherungen).
    Was ich aber anbringen möchte: ich habe von dem Ausbildungsgehalt an der FH viel zurückgelegt (bar) und später Bafög und mehrere Leistungsstipendien bezogen. Kurz: ich hatte 5 Jahre Studium ohne Geldsorgen. In dieses 5 Jahren war ich bis zu 7 mal pro Jahr mehrere Wochen im Urlaub und hatte einen Aufwand von 15-20 h pro Wochen (also in Wochen, in denen ich überhaupt in der Uni war).
    Jetzt habe ich keine mittelalterliche 40h Woche (wie bei Beamten) und 37 statt die normalen 30 Urlaubstage.
    Netto bleibt mir trotz privater und betrieblicher Vorsorge ein Plus.

    Geld ist das eine – davon habe ich genug – Freiheit und Lebensqualität ist etwas anderes. Ich will im Jahre 2019 keine 40h Woche mehr haben.

    1. Hallo Marcel,

      danke für das Teilen Deiner Erfahrungen.
      Freut mich, dass es bei Dir so gut gelaufen ist und es Dir finanziell und sonst auch gut geht.
      Beim Job sind viel mehr Aspekte als nur die Finanzen zu berücksichtigen. Musstest Du bei der Kündigung damals nicht einen Teil des Ausbildungsgehalts zurückzahlen? Ich müsste das nämlich bei einer Kündigung, weil ich mich für mindestens 5 Jahre verpflichtet habe.

      Schöne Grüße
      Dominik

      1. Stempel, Unterschrift … und kein Beamter wird es je anzweifeln.

        Auf Deutsch: ich war Privatpatient und als solcher und musste dem Arzt nur sagen, was er aufschreiben sollte. Dienstunfähig. Fertig.

        Das ist nicht die feine englische Art aber das hatte noch weitere Konsequenzen. Man bekommt nach 4 Semestern Studium in einer anderen Fachrichtung auch kein Bafög mehr. Eigentlich. Ausnahmeregelung: Härtefällen, z.b. wenn das Studium aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen werden musste.

  29. Ich bin auch Beamter. In dem ursprungstext wird nur von den Vorteile gesprochen. Es gibt aber mindestens genauso viele Nachteile:

    1. Als Beamter müssen wir 41h arbeiten, die Angestellten nur 39h
    2. Wir Beamte bekommen weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld, Angestellte bekommem ein 13.
    Monatsgehalt
    3. Angestellte bekommen jedes Jahr zusätzlich eine leistungsorientierte Bezahlung, Beamte nicht
    4. In der freien Wirtschaft zahlen viele Arbeitgeber einen jährlichen Bonus, das ist für Beamte nicht
    möglich
    5. Wir Beamte haben bei der Beihilfe eine Kostendämpfungspauschale in Höhe von ca. 130 Euro pro Jahr.
    Das heißt, wenn man zum Arzt geht, müssen wir jedes Jahr mind. 130 Euro aus eigener Tasche zahlen

    Das sind nur die Punkte wo mir spontan eingefallen sind. Da gibts bestimmt noch mehr

    1. Natürlich gibt es auch Nachteile. Das möchte ich nicht verschweigen.
      Ein Artikel reicht nicht aus, um alle Vor- und Nachteile von Angestellten und Beamten gegenüberzustellen. Dazu würde eher ein ganzes Buch benötigt werden.
      Und der Artikel war ja auch daazu gedacht zu polarisieren.

      Schöne Grüße
      Dominik

  30. Sorry aber das hier ist absoluter Schwachsinn:
    „Von Deinem Gehalt gehen ausschließlich Steuern ab und Du musst aus dem Netto noch eine private Krankenversicherung zur Hälfte zahlen. Die andere Hälft wird durch die Beihilfe übernommen. Dadurch bleiben von den 2700,77 € bei Steuerklasse I (ohne Kirchensteuer) noch knapp 2240 € Netto übrig. Nehmen wir einfach mal 140 € pro Monat für die PKV an Monatsbeitrag an, kommen wir auf ein Nettogehalt von 2100 €.“
    Sag mal, wie kommst du auf die Idee, dass die Beamten die private Krankenversicherung zur Hälfte zahlen müssen und dass du dort dafür 140 € ansetzt? Die Beihilfe übernimmt dort ja schon mal gar nichts automatisch! Sry, aber wenn du so etwas schreibst, dann lässt es so tief blicken, dass ich mir die Anmerkung tatsächlich erlauben kann: du kennst dich mit dem System nicht aus.
    Erstens zahlt man die private Krankenversicherung (PKV) nicht zur Hälfte sondern voll! Bei mir sind es um die 300 € jeden Monat. Und sobald ich Kinder habe, erhöht sich dieser Betrag um ein Vielfaches. Je älter ich werde desto höher fährt die PKV diesen monatlichen Betrag hoch. Wohl dem der seine Kinder in GKV quasi umsonst familienmitversichern kann! Wohl dem der seine Rechnungen nicht selber bezahlen muss und wohl dem der bereits im Vorfeld weiß was für Kosten die GKV nicht übernimmt! All das nämlich interessiert die Rechnungssteller nicht wenn du privat versichert bist -die schicken die Rechnung dir und nicht etwa der AOK. Und weil du privat versichert bist, kriegst du auch jedes Mal ne saftige Rechnung, darauf kannst du Gift nehmen. So, beantrage dann mal bei deiner PKV und bei der Beihilfestelle deine Aufwendungen und achte darauf was dir alles gekürzt wird! Viel Spaß mit deinen Beihilfeanträgen! Das Geld was du nicht erstattet bekommst, kannst du sehr gerne in deine Berechnung mit einfließen lassen – nur mal so vollständigkeitshalber.
    Deine weiteren Berechnungen bzw. Ausführungen habe ich gar nicht mehr angeschaut – wenn man schon mal so anfängt, dann kommt nur Unfug dabei raus.
    Sry für meine Ehrlichkeit!

    1. Hallo Peter,

      der Artikel ist noch in der Zeit entstanden, wo ich im dualen Studium war. Da habe ich nur 55 € pro Monat für meine PKV gezahlt. Leider habe ich im Internet damals keine verlässlichen Zahlung gefunden. Deswegen habe ich mal mit den 140 € gerechnet. Aktuell zahle ich 260 € pro Monat für meine PKV.

      Und das ist in der Tat nur die Hälfte, die Du sonst bei einer vollen PKV zahlen musst. Meine PKV übernimmt 50 % der Kosten und die Beihilfe übernimmt die anderen 50 %. Wenn Du selbstständig bist, musst Du die PKV zu 100 % zahlen. Mein Vater zahlt zum Beispiel über 500 € im Monat für seine PKV. Und im Vergleich dazu muss ich meine PKV nur zur Hälfte zahlen.

      Das Thema ist sehr komplex und ich will den Artikel nicht unnötig aufblähen. Deswegen muss ich an gewissen Punkten mit Annahmen und Vereinfachungen rechnen. Über den Beamten/Angestellten-Vergleich könntest Du alleine ein Buch schreiben.

      Bei Kindern gibt es bei den meisten Behörden allerdings auch noch einen Familienzuschlag bei Kindern, der über das kindergeld hinausgeht. Wenn Du es ganz konkret nimmst, müsstest Du bei Kindern dann auch noch das mit einberechnen. Und wie viel wert ist ein sicherer unkündbarer Job für die Gesundheit?

      Diese Entlastung müsstest Du schließlich bei einer ganz konkreten Berechnung auch noch mit einfließen lassen. Doch wie groß ist der Betrag?

      Es tut mir leid, dass ich mit meinem Artikel nicht Deine Erwartungen erfüllt habe. Den perfekten Vergleich mit allen Faktoren berücksichtigt, gibt es wohl nicht…

      Schöne Grüße
      Dominik

  31. Also grundsätzlich muss man bedenken das die Personalkosten bei Angestellten viel höher sind während des Erwerbsleben von Durchschnittlich 40 Jahren. Da das Bruttogehalt von Angestellten höher ist als bei Beamten und der Arbeitgeberanteil zu den Sozialversicherungen noch dazu kommt. Beamte bekommen auch kein Weihnachtsgeld. Natürlich werden für die Pensionen seit einiger Zeit Rückstellungen beiseite gelegt, aber das sind keine wirklichen Ausgaben. Das Einzige was man überhaupt ändern kann und sollte wäre das Hamburger Modell. In Hamburg kann man als Beamter in die GKV beitreten und die Hälfte der Beiträge bezahlt dort die Beihilfe. Das heißt man ist gesetzlich versichert ohne diese hohen Beträge selber zu zahlen. Und ein richtiger Schritt weg von den ungerechten Privilegien der PKV Versicherungen. Die Pensionen würde ich nicht verändern, da das Probleme mit sich zieht. Erstmal kann man das nicht rückwirkend tun, da Beamte auf einer Gesetzlichen Grundlage Besoldet werden und bei Gesetzesänderungen ist es ja immer so das es erst mit Inkraftsetzung wirksam wird. Was zu diskutieren wäre eine Maximale Pensionsgrenze die ja nur Spitzenbeamte trifft. Da das eigentlich die sind die für Empörung sorgen. Ich persönlich gönne jedem Polizist Feuerwehrmann, Verwaltungsinspektor, Lehrer, Verwaltungsrat seine Pension. Warum auch nicht.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Sicher Dir eine kostenlose Leseprobe

Klick auf den Button und hole Dir 30 Seiten Leseprobe meines Buches 

Finanzhacks für Berufseinsteiger.

>