Juli 27, 2018

Rechnungen Quittungen Geld ausgeben

Teile den Inhalt, wenn er Dir gefällt.


Durch meinen Blog stehe ich immer wieder im Austausch mit Menschen, die noch ganz am Anfang stehen und sich zum ersten Mal bewusst mit dem Thema Geld und Sparen auseinandersetzen. Erst vor kurzem habe ich erst mit einer Leserin telefoniert und sie war von dem Schwall an Informationen einfach nur überfordert:

„Wo fange ich am besten beim Sparen an? Ich habe auf sehr vielen Finanzblogs schon über Kontensysteme, die besten Investments, Tagesgeld- und Festgeldkonten gelesen. Ich fühle mich etwas überfordert und weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll und was ich zuerst machen soll.“

Ich kenne dieses Phänomen nur zu gut. Persönlich neige ich nämlich auch gerne dazu erstmal alles wissen zu wollen und dutzende Bücher zu lesen, bevor ich in die Gänge komme und einfach mal etwas umsetze. Bei der großen Menge an Informationen fällt es gerade zu Beginn schwer zu entscheiden, was für mich gerade relevant ist und was ich zuallererst einmal ignorieren kann.

Deswegen möchte ich einfach hier die ersten wichtigen Schritte erläutern, was ich zu Beginn als erstes umsetzen würde.

6 Monate Haushaltsbuch

Das hört sich so abgedroschen an und Du hast den Tipp wahrscheinlich schon hunderte Male gehört, aber ich kann es Dir nur aus tiefstem Herzen empfehlen ein Haushaltsbuch zu führen. Schreib einfach ein einziges Mal in Deinem Leben 6 Monate lang jede Einnahme und Ausgabe akribisch auf und Du wirst einen viel besseren Umgang mit Deinem Geld haben.

Ein Haushaltsbuch ist nicht unbedingt nötig, um Geld sparen zu können. Es gibt schließlich auch sehr viele Menschen, die ohne Haushaltsbuch gut Geld sparen können und mit ihrem Geld auskommen. Dabei lässt sich allerdings aber immer eine Sache beobachten:

Jeder hat zu Beginn irgendwann mal für einen längeren Zeitraum alle Einnahmen und Ausgaben akribisch aufgeschrieben, um das eigene Bewusstsein für Geld und das Thema Ausgaben zu schärfen.

Häufig löst sich das Geld-Problem schon dadurch, dass Du Dich eine Zeit lang auf das Thema konzentrierst und Dich damit bewusst beschäftigst. Es gibt allerdings auch noch ein paar andere Tipps zu Beginn.

Mehrere Konten

Aus Sicht der Evolution sind wir nicht gut darin mit Geld umzugehen. Wenn wir auf unserem normalen Ausgabenkonto sehen, dass wir noch Geld übrig haben, dann neigen wir dazu es auszugeben. Das hat stark mit der Steinzeit und der Konstruktion unseres Gehirns zu tun. Unser Gehirn ist darauf ausgelegt im Hier und Jetzt zu überleben und sich keine großen Gedanken über die Zukunft zu machen.

Deswegen werden immer Glückshormone ausgeschüttet, wenn wir etwas sofort verkonsumieren. Schließlich war in der Steinzeit nicht klar, wann es das nächste mal etwas zu essen geben wird. Sich auf die ungewisse Zukunft vorzubereiten und den Konsum aufzuschieben konnte damals den eigenen Tod bedeuten.

Das ist wichtig zu verstehen, dass es nicht an Dir liegt. Menschen können von Natur aus nicht gut mit Geld umgehen. Zudem macht es die Finanzindustrie auch immer leichter Kredite aufzunehmen und das Geld auszugeben.

Alle Menschen, die scheinbar gut mit Geld umgehen können, haben Strategien entwickelt ihr eigenes Gehirn auszutricksen. Ein Trick davon ist es mehrere Konten zu haben und nur eins aktiv zu nutzen. Du hast also ein normales Ausgabenkonto und ein Rücklagenkonto bei einer anderen Bank. Es ist ganz wichtig, dass es kein Unterkonto zu Deinem Ausgabenkonto ist und Du leicht darauf zugreifen kannst.

Der Sinn dieses Kontos ist es, dass Du das Geld möglichst nicht siehst und daher gar nicht erst in Versuchung kommst das Geld auszugeben. Du musst es schaffen das Geld innerlich abzuschreiben und nicht mehr daran zu denken. Dann wird das Geld dort auf dem Rücklagenkonto nicht ausgegeben. Zu Beginn reicht es auch vollkommen aus, wenn Du zwei Konten hast. Es muss nicht schwieriger werden, als es ohnehin schon ist.

Automatisierung

Der mit Abstand wichtigste Tipp ist allerdings, dass Du automatisch Geld sparen musst. Du kennst bestimmt auch von vielen Menschen die Aussage, dass das Geld gespart wird, das am Ende des Monats noch übrig ist. Seltsamerweise bleibt allerdings nie Geld übrig und so wirst Du niemals Geld sparen können. Gerade durch die Art und Weise, wie unser menschliches Gehirn funktioniert.

Fang an und erstell einfach einen Dauerauftrag über 50 € im Monat von Deinem Ausgaben- zum Rücklagenkonto. So kannst Du ganz einfach direkt nach Gehaltseingang 50 € zur Seite legen und sparen. Bereits nach wenigen Monaten wirst Du es gar nicht mehr merken, dass Du regelmäßig Geld zur Seite legst und sparst. Du wirst es irgendwie schaffen mit dem restlichen Geld auszukommen.

Zudem musst Du Dir auch keine Gedanken darüber machen, ob Du 50 € im Monat übrig hast. Du wirst schon einen Weg (mit dem Haushaltsbuch) finden ohne Probleme 50 € im Monat zu sparen. Über die 6 Monate hinweg kannst Du das dann weiter ausbauen und so Deinen Notfallfonds füllen.

Vergiss alles andere

Wenn Du in der Finanzblogszene unterwegs bist, wirst Du unglaublich viele Menschen sehen, die bereits viele Jahre oder Jahrzehnte sich mit ihren eigenen Finanzen auseinandersetzen und daher auch schon viel weiter sind.

Sie schaffen es ohne Probleme Geld zu sparen, haben dutzende Investments, vermietete Immobilien und noch vieles mehr. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit später nicht das gesamte Geld des Notfallfonds immer auf dem Tagesgeldkonto liegenzulassen, sondern die Finanzen weiter zu optimieren und die letzten Prozentpunkte noch herauszuholen.

Eine Möglichkeit wäre es zum Beispiel einen Teil des Notfallfonds als Festgeld anzulegen und dadurch höhere Renditen zu erzielen. Über das Portal Weltsparen hast Du zum Beispiel die Möglichkeit Festgeld- und Tagesgeldkonten in Europa miteinander zu vergleichen und Dir dadurch die besten Renditen zu sichern. So könntest Du durch den Festgeldvergleich bei weltsparen.de zum Beispiel das bestmögliche Festgeldkonto aussuchen und einen Teil Deines Notfallfonds dann fest anlegen, um die bestmögliche Rendite herauszuholen.

Solche Details und Optimierungsmöglichkeiten sind allerdings nur von Interesse, wenn Du es geschafft hast Deine Finanzen in den Griff zu bekommen. Du wirst nach einigen Monaten ganz automatisch an den Punkt kommen, wo es für Dich gar kein Problem mehr darstellt und alles ganz automatisch klappt. Vorher würde ich mich damit allerdings nicht näher auseinandersetzen.

Deswegen rate ich Dir zu Beginn für 6 Monate ein Haushaltsbuch zu führen, ein zweites Rücklagenkonto zu eröffnen, regelmäßig einen festen Betrag zu sparen und das ganze einfach mal eine Zeit lang durchzuziehen.

Und voilà: Du hast Deine Finanzen im Griff!

Welche Tipps würdet ihr zu Beginn geben? Welche Probleme hattet ihr am Anfang? Gibt es vielleicht andere Probleme, die Du aktuell beim Sparen hast?

Inhalte werden geladen

Hier findest Du mich:

Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked

  1. Ein Haushaltsbuch war auch wirklich praktisch für mich, mein Dauerauftrag auf das Sparkonto ist allerdings in der Monats-Mitte – einfach, weil ich dann gut absehen kann, wie der Monat läuft und ganz gerne die Sicherheit haben möchte, die Sparrate im Notfall aussetzen zu können (auch wenn ich das die letzten 2 Jahre nicht getan habe und sie im Gegenteil bei Einsparungen oder Erhöhungen der Einnahmen sogar erhöht habe). Im Haushaltsbuch (ich trage nicht nur Ausgaben ein, sondern plane auch den aktuellen Monat im Voraus) ist die Sparrate aber natürlich von Anfang an eingeplant.

    Den Notfallfonds in Festgeld zu packen ist meiner Meinung nach nur dann eine gute Idee, wenn man (ggf. auch unter Zinsverlust oder erträglichen Gebühren) das Festgeld auch vor Laufzeitende auflösen kann. Klar kann man damit vielleicht auch für einen Kredit in derselben Höhe bürgen, aber wenn der Notfall ein Jobverlust ist, wird es mit Kredit auch schwierig 😉

    1. Hallo luttz,

      ja klar darauf sollte wirklich beim Fetsgeld geachtet werden.
      Sollte ja nur als ein kleines Beispiel dienen, was Du alles als Optimierung noch zusätzlich machen kannst.
      Ich selbst habe auch kein Fetsgeld und habe nicht vor das in absehbarer Zeit zu ändern.

      Schöne Grüße
      Dominik

  2. Hey Dominik,
    das Haushaltsbuch ist wirklich das A und O am Anfang. Hab das selber 3/4 Jahr gemacht um zu sehen wie viel Geld wohin „verschwindet“ nach ein paar Tagen/Wochen merkt man förmlich wo das Geld hingeht in sinnlosen Konsum. Erst da lernte ich richtig zu Konsumieren und auch mal zu verzichten, weil ich es nicht nötig habe. Diese 3/4 Jahre haben mich stark geprägt und mich gelernt wie ich heute mit Geld umgehe.

    Zum Kontensystem muss ich leider sagen: wie schrecklich, bin schon genervt von einem Giro/Tagesgeld/Visa/Depot Konto und das bei einem Anbieter, wie sollen meine Nerven da mit zwei Anbietern klar kommen? Ich denke ich bin einfach nicht der Mensch dafür. Hatte aber auch nie das Problem welches du oben beschreibst. 😀

    Grüße
    Sanja

    1. Hallo Sanja,

      kann Deine Erfahrung mit dem Haushaltsbuch auch teilen.
      Letzten Endes muss jeder für sich schauen, was für einen funktioniert.
      Finde gerade die mentale Trennung durch mehrere Konten gut und komme damit gut zurecht. Ist allerdings natürlich ein größerer Aufwand.

      Schöne Grüße
      Dominik

  3. Hallo Dominik,

    für mich ist immer die folgende Frage am wichtigsten: benötige ich das was ich kaufen möchte wirklich?
    Es ist auch sinnvoll, manche Käufe aufzuschieben und sich dann die obige Frage noch einmal zu stellen. Vieles erübrigt sich nach einiger Zeit und das kaufen aus einer Laune heraus entfällt.

    Man sollte sich nach Möglichkeit ebenfalls immer bewusst sein, wie viel Zeit man gearbeitet hat, um etwas zu erwerben.

    Ich versuche darüber hinaus so weit es geht ökologisch zu denken und mir den Verbrauch von Ressourcen ins Gedächtnis zu rufen, kurzfristig und womöglich auch langfristig, z.b. bei einem Auto mit hohem Spritverbrauch.

    Zu guter Letzt kann man sich vor Augen halten, welche langfristige Rendite einem durch eine unnötige Ausgabe entgeht, mir ist hier besonders ein Artikel eines Kollegen von dir im Gedächtnis geblieben, ich hoffe du hast nichts gegen die Verlinkung:
    https://frugalisten.de/die-300-regel-bezahlst-du-einen-unendlichen-kredit/

    Viele Grüße,
    Ruben

    1. Hallo Ruben,

      das ist wirklich eine gute Ergänzung zum Haushaltsbuch. Gute Fragen bringen immer gute Antworten. 😉
      Das wichtigste ist wahrscheinlich einfach das höhere Bewusstsein zum Thema Geld ausgeben. Der Rest ist dann die Folge davon.

      Der Artikel von Oliver dazu ist wirklich gut und passt an dieser Stelle wirklich gut. Kannst ihn daher gerne verlinken. 🙂

      Schöne Grüße
      Dominik

  4. Ich kam mit einem Haushaltsbuch nie klar (immer fehlte am Ende des Tages irgend ein Betrag, das machte mich kirre), ich fuhr besser damit, mir einen Betrag X pro Woche einzuteilen mit dem ich klarkommen musste. Und wie Du sagst, am Anfang des Monats per Dauerauftrag etwas wegsparen. Funktioniert wirklich….irgendwann ist da so ein großer Betrag auf der Seite, dass es anfängt, richtig Spaß zu machen. Dann will man dieses Geld auch nicht mehr verprassen sondern einfach weiterwachsen sehen… 🙂

    1. Hallo Ursula,

      das muss natürlich jeder für sich selbst testen, womit er besser klarkommt.
      Es geht schließlich ums Ergebnis (Finanzen im Griff und Geld sparen) und nicht um den Weg (Haushaltsbuch etc.).

      Irgendwann macht das Sparen richtig Spaß. Besonders wenn die ersten Dividenden kassiert werden. 😉

      Schöne Grüße
      Dominik

  5. Ja moin.

    Ein Haushaltsbuch ist echt praktisch. Insofern man es von vornherein gescheit aufstellt.
    Ich hatte schon mal vor ein paar Jahren damit angefangen, aber da ich es damals einfach zu schlecht in der Umsetzung geführt hatte, war ich i-wann frustriert davon und hab es sein lassen.
    Nun hab ich seit April/Mai diesen Jahres nochmal neu angefangen. Dieses Mal durchdachter und mit System.
    Dat jeht janz jut dat Ding. Es ist teilweise automatisiert in der Verrechnung und der Darstellung in einem Kreisdiagramm.
    Mittlerweile habe ich dadurch ein paar Potentiale zum Sparen gefunden. Nicht nur in den variierendenen Konsumkosten, sondern sogar auch in den Fixkosten.

    Bei dem Wort „Automatisierung“ war ich sofort getriggert. 😀
    Die Idee ist eig total simpel, aber kam mir bisher einfach nicht in den Sinn. Das werde ich demnächst mit angehen.

    1. Ich denke auch das wichtigste ist es ein Haushaltsbuch zu führen, dass zu den eigenen Bedürfnissen und Zielen passt.
      Es bringt nichts, wenn der Aufwand zu groß ist und keine Erkenntnisse daraus mitgenommen werden können. Da ist der Weg der Automatisierung wirklich sehr hilfreich.

      Schöne Grüße
      Dominik

  6. Hallo,

    vielen Dank für deinen informativen Beitrag.

    Ein Haushaltsbuch war auch wirklich praktisch für mich,
    hab das selber 2 Jahr gemacht um zu sehen wie viel Geld wohin „verschwindet“
    viele SINLOSE Sachen konnte ich damit STOPPEN und was einsapren.

    „Jedes Jahr schaffe ich mit dem eingesparten Geld in den Urlaub zu fahren.“

    1. Hallo Stefan,

      ich glaube das Haushaltsbuch wird von den meisten zu Unrecht massiv unterschätzt.
      Freut mich zu hören, dass Du dadurch auch Erfolge erzielen konntest.

      Schöne Grüße
      Dominik

  7. Sich eine Übersicht über die Finanzen zu machen ist sehr wichtig besonders wenn man Finanzielle Ziele hat. Ich habe mir einige Ziele gesetzt für dieses Jahr und ein Budget aufgestellt. Mir hat auch ein Monatliches Haushaltsbuch geholfen.

    1. Ich wünsche viel Erfolg beim Erreichen der eigenen Ziele. Das Haushaltsbuch ist ein mega gutes Tool dazu.

      Grüße
      Dominik

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Sicher Dir eine kostenlose Leseprobe

Klick auf den Button und hole Dir 30 Seiten Leseprobe meines Buches 

Finanzhacks für Berufseinsteiger.

>