März 7, 2020


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Finanzielle Freiheit ist ein sehr abstraktes Konzept. Wenn du hundert Leute fragst was es bedeutet, dann wirst du sehr wahrscheinlich hundert unterschiedliche Antworten bekommen. Deshalb ist das Thema sehr polarisierend, wie man an den vielen Kommentaren auf diesem Blog ablesen kann. Das Erreichen der finanziellen Freiheit ist in erster Linie abhängig von deinem Einkommen, deiner Sparquote und deinem angestrebten Lifestyle. Für Minimalisten ist es sehr viel einfacher finanzielle Freiheit zu erreichen als für einen Menschen, der großen Wert legt auf teure Statussymbole wie einen Porsche 911 und eine Penthouse Suite. 

Bei der Berechnung kommt erschwerend hinzu, dass die Lebenshaltungskosten nicht konstant bleiben. Ein 25-jähriger Single benötigt weniger Geld als ein 35-jähriger Familienvater mit zwei Kindern. Die meisten Menschen stellen sich die Frage nach der finanziellen Freiheit jedoch gar nicht erst und folgen den gesellschaftlichen Konventionen. Sie suchen sich einen Job und arbeiten auf die Rente mit 67 hin. Diese “Strategie” ist meiner Meinung nach nicht nur wenig attraktiv, sondern auch grob fahrlässig. In Hinblick auf die zunehmende Automatisierung und den demografischen Wandel in Deutschland geht meine Hoffnung auf eine gute staatliche Absicherung im Alter gegen null.

Deshalb solltest du dich schon im jungen Alter fragen, was finanzielle Freiheit für dich konkret bedeutet. Noch viel wichtiger ist allerdings die Frage, was du bereit bist zu opfern, um die finanzielle Freiheit zu erlangen. Wir alle wollen finanziell frei sein, aber nur die wenigstens haben wie Dominik einen Masterplan und setzen diesen konsequent um. Der Masterplan sollte auf deine persönlichen Stärken, Wünsche und Bedürfnisse zugeschnitten sein. Ich möchte zum Beispiel nicht als Beamter arbeiten, aber dafür bevorzuge ich genauso wie Dominik einen minimalistischen Lebensstil. Im Folgenden werde ich an meinem Beispiel zeigen, wie du in drei Schritten einen finanziellen Masterplan erstellen kannst. Ohne Plan wirst du deine finanziellen Ziele nämlich nie erreichen.

1. Schritt: Finde dein Warum

Finanzielle Freiheit sollte kein Selbstzweck sein, sondern ein Mittel zum Zweck. Es hört sich zwar gut an mit 30 in Rente zu gehen und den ganzen Tag am Strand zu liegen, aber ich glaube nicht, dass es besonders erfüllend ist. Hedonismus wird nämlich schnell langweilig. Deshalb gibt es auch so viele Lotto-Millionäre, die wieder pleitegehen. Sie wissen nichts mit ihrer neu gewonnen Freiheit anzufangen und deshalb verpulvern sie ihr Geld innerhalb kürzester Zeit wieder. 

Als Millionär würde ich ganz normal weiterarbeiten, weil ich es liebe Texte zu schreiben. Die finanzielle Freiheit würde es mir jedoch ermöglichen ohne finanziellen Druck über meine Zeit zu bestimmen. Das ist für mich der größte Luxus, den es im Leben gibt. Ich könnte ausschließlich an meinem Blog Kreativer Nomade arbeiten und ich müsste nicht mehr als Freelancer Geld verdienen. Ich könnte außerdem meinen Traum verwirklichen mit dem Fahrrad durch Südamerika zu fahren. Dementsprechend ist ein selbstbestimmtes Leben mein größter Motivator. Wenn du dein Warum herausgefunden hast, dann wird es dir leichter fallen Rückschläge wegzustecken und diszipliniert an der finanziellen Freiheit zu arbeiten. Im nächsten Schritt brauchst du ein konkretes Ziel, auf das du hinarbeiten kannst. 

2. Schritt: Definiere dein Fuck You Money

Ich finde, dass der Begriff Fuck You Money die finanzielle Freiheit sehr gut auf den Punkt bringt. Wenn du ein gewisses Maß an Wohlstand erreicht hast, dann bist du von niemanden mehr abhängig und kannst tun und lassen was du willst. Du kannst deinem Chef und der Gesellschaft buchstäblich den Finger zeigen. Du solltest es allerdings nicht übertreiben, sonst endest du als neureiches Arschloch. Für die Berechnung von Fuck You Money gibt es zahlreichen Methoden, aber ich beschränke mich auf die beiden Bekanntesten:

1. Lebensjahre x Jahresausgaben

Bei der ersten Methode werden die jährlichen Ausgaben mit den restlichen Lebensjahren multipliziert. Wenn du jährliche Ausgaben von 40.000 € hast und mit 30 Jahren (Lebenserwartung 90) in Rente gehen möchtest, dann benötigst du dementsprechend 2.400.000 € auf dem Konto. Dabei handelt es sich nur um einen groben Richtwert, da die Zinsen und die Inflation nicht berücksichtigt werden. Die Berechnung ist jedoch eher konservativ, da mit Investitionen wie ETFs relativ einfach eine gute Rendite erzielt werden kann.

2. Die 4 % Regel

Die zweite Methode ist die 4 % Regel. Sie basiert auf der Annahme, dass du auf dem Aktienmarkt langfristig 4 % Rendite erzielen kannst und von dieser Rendite leben kannst. Die angenommene Rendite basiert auf historischen Daten und ist umstritten. Für das Rechenbeispiel aus der ersten Methode würdest du mit der 4 % Regel als 30-Jähriger “nur” 1.000.000 € benötigen, da diese Summe jährlich 40.000 € Zinsen abwirft. Mr Money Mustache ist ein Anhänger der 4 % Regel und er geht in einem Artikel auf seinem Blog genauer auf die Pro- und Contra-Argumente der Berechnungsmethode ein.  

Wie bereits erwähnt liebe ich meine Arbeit und deshalb möchte ich mit 30 Jahren noch gar nicht in Rente gehen. Ganz im Gegenteil, ich möchte so lange arbeiten wie möglich. Deshalb sind die beiden vorgestellten Berechnungsmethoden für mich nicht sinnvoll, da ich lebenslang Geld verdienen werde. Mein großes Ziel ist es jedoch zu hundert Prozent selbstbestimmt zu arbeiten. Das ist nur möglich, wenn meine monatlichen Lebenshaltungskosten gedeckt sind. 

Als Minimalist kann ich sehr gut von 1500 € im Monat leben. Die Miete ist mein größter Kostenfaktor und mit dem Budget kann ich mir ein kleines Apartment in guter Lage in meinen beiden Lieblingsstädten Barcelona und Medellín leisten. Günstige Länder wie Kolumbien bieten eine gute Möglichkeit, um die Lebenshaltungskosten zu senken und Geld zu sparen. Ich bin so begeistert von Medellín, dass ich auf meinem Blog einen kostenlosen Medellín Reiseführer für digitale Nomaden veröffentlicht habe. 

Ich versuche meine Ausgaben so gering wie möglich zu halten bis ich diesen ersten finanziellen Meilenstein erreicht habe. Während meine Freunde damit anfangen Häuser zu bauen und sich Autos zulegen, lebe ich immer noch in einer günstigen WG mit drei Studenten. Es macht mir nichts aus sparsam zu leben, da es mich meinem Ziel der finanziellen Freiheit ein großes Stück näher bringt. Ich investiere meine Ersparnisse lieber in mich selber und meinen Blog als in beliebige Konsumgüter. Davon habe ich langfristig mehr und dieser Gastbeitrag ist dafür ein gutes Beispiel. Wenn ich nicht auf den Nomad Cruise 9 gegangen wäre, dann hätte ich Dominik nicht kennengelernt und dieser Gastbeitrag wäre nie entstanden. Ich kann den Nomad Cruise übrigens nur weiterempfehlen und in meinem Erfahrungsbericht kannst du mehr über den Cruise erfahren. 

Langfristig möchte ich mehr Geld verdienen als 1500 € pro Monat, aber für die nächsten Jahre reicht die Summe völlig aus. Meine Lebenshaltungskosten werden erst signifikant steigen, wenn ich eine Familie gründe und auch als Familie kann man minimalistisch leben. Bis dahin benötige ich nicht mehr als 1500 € pro Monat. Wenn ich diesen Meilenstein erreicht habe, dann werde ich mir ein neues Ziel setzen. Ich finde, dass sich Millionär mit 40 gut anhört, aber alles zu seiner Zeit. Dafür werde ich ein neues Unternehmen gründen müssen, da mein Blog ein “Lifestyle Business” mit eingeschränktem Skalierungspotential ist. 

3. Schritt: Entwickle einen Masterplan

​Mit der 4 % Regel würde ich ein Vermögen von 450.000 € benötigen, um auf mein monatliches Einkommensziel von 1500 € zu kommen. Diese hohe Summe wirkt auf mich eher demotivierend. Ich halte es nämlich für unrealistisch, dass ich innerhalb weniger Jahre 450.000 € ansparen kann. Selbst mit Berserkersparen und Investitionen in ETFs würde ich eine halbe Ewigkeit brauchen, um diese Summe beiseite zu legen.

Ich halte es für realistischer ein Online Unternehmen aufzubauen, dass mir ein monatliches passives Einkommen von 1500 € einbringt. Einkommen ist natürlich nie zu hundert Prozent passiv, aber es gibt Einkommensquellen (Affiliate Marketing, Bücher, Online Kurse, etc.), welche mit einem geringen Arbeitsaufwand verwaltet werden können. Die große Kunst besteht natürlich darin, diese Einkommensquellen erst einmal zum Laufen zu bringen. 

Mein Ziel ist es mit meinem Blog ein monatliches passives Einkommen von 1500 € zu generieren bevor ich 30 Jahre alt werde. Dementsprechend habe ich nur noch gut eineinhalb Jahre Zeit, um mein Ziel zu erreichen. Da mir langsam die Zeit davonläuft, arbeite ich auch am Wochenende. Das macht mir jedoch nichts aus, da ich so gerne schreibe. Ich habe meine Leidenschaft fürs Schreiben leider erst sehr spät entdeckt, sonst wäre ich mit meinem Blog schon weiter. Auf meinem Blog habe ich einen ehrlichen Artikel über meinen steinigen Weg zum Texter geschrieben. 

Selbst wenn alles nach Plan läuft, dann dauert es mehrere Jahre, um ein passives Einkommen in Höhe von 1500 € zu generieren. In dieser Zeit arbeite ich als Freelancer, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich versuche meinen Stundensatz als Texter kontinuierlich durch besser bezahlte Aufträge zu erhöhen. Dadurch kann ich meine Arbeitsstunden als Freelancer runterfahren und mehr an meinem Blog arbeiten. Die Arbeitsteilung zwischen dem Blog und der Auftragsarbeit ist ein ständiger Balanceakt, der gutes Zeitmanagement voraussetzt.  

Die Arbeit als Texter und ein eigener Blog sind natürlich nicht der schnellste Weg in die finanzielle Freiheit. Wenn es mir darum gehen würde in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Geld zu verdienen, dann würde ich mit Amazon FBA eine E-Commerce Brand aufbauen. Der Wettbewerb auf Amazon FBA wird zwar immer größer, aber es ist immer noch ein extrem lukratives Geschäftsmodell. Meine Leidenschaft ist jedoch das Schreiben und deshalb möchte ich damit auch mein Geld verdienen. Die Arbeit als Texter hat außerdem den Vorteil, dass ich von überall aus auf der Welt arbeiten kann. Ich brauche lediglich einen Laptop und eine stabile Internetverbindung. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass der finanzielle Masterplan immer auf die eigenen Lebensumstände und Prioritäten zugeschnitten sein sollte. 

Fazit

In dem Artikel habe ich sehr ausführlich meinen finanziellen Masterplan erläutert. Dabei ging es mir nicht darum zu zeigen, dass meine finanzielle Planung die Beste ist, sondern dass jeder seinen eigenen finanziellen Masterplan entwickeln sollte. Die Zeit wird zeigen, ob mein Plan aufgeht. Als Unternehmer liegt mein Schicksal in meinen eigenen Händen und ich wette einfach auf mich selbst. Solange ich mein Bestes gebe, kann ich mit jedem Ergebnis gut leben.

Ich setzte mir zwar ambitionierte Ziele, aber sie bestimmen nicht über mein Lebensglück. Das persönliche Glück sollte schließlich nicht von einer Zahl auf dem  Bankkonto abhängen. Deshalb arbeite ich hart an meinen finanziellen Zielen, aber falls ich sie nicht erreichen sollte, dann ist das auch kein Weltuntergang. 

Dein finanzielle Masterplan kann auch ganz anders aussehen als meiner. Du kannst dir beispielsweise wie Mr. Money Mustache einen hoch bezahlten Job als Softwareentwickler suchen und extrem sparsam leben. Er war mit dieser Strategie erfolgreich und ist mit 30 in Rente gegangen. Du musst eine Strategie entwickeln, die deinen Stärken, Wünschen und Bedürfnissen entspricht. Jeder Mensch ist anders und deshalb finde ich es verrückt, dass fast alle Menschen nach dem gleichen Schema F leben. Die konventionelle Rente mit 67 ist für mich das Worst-Case-Szenario. 

​Über den Autor:

Julian Gumny ist leidenschaftlicher Texter und Blogger. Auf seinem Blog Kreativer Nomade schreibt er unter dem Motto Bloggen mit Konzept über Content Marketing und ortsunabhängiges Arbeiten. Melde dich hier für seinen kostenlosen Blog Konzept E-Mail Kurs an.
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Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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