Juni 18, 2016

Auto (Audi)

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Die Deutschen sind vernarrt in ihr Auto und sind bereit, dafür viel Geld auszugeben. Es scheint beinahe unmöglich ohne ein eigenes Auto auszukommen und selbst viele Studenten besitzen eins. Ohne ein Auto zu besitzen kann sehr viel Geld gespart werden.

Ich möchte nun an einem Beispiel zeigen, wie viel ein Auto monatlich im Durchschnitt kostet. Natürlich gibt es dabei viele Variablen, sodass die Kosten stark schwanken können, doch bei meinem Beispiel möchte ich für viele einen möglichst passenden Überblick geben.

Ich gehe bei meinem Beispiel davon aus, dass das Auto 10 Jahre genutzt wird und dann für 2000€ verkauft wird.

Der Kauf und die Finanzierung

Die meisten Deutschen kaufen einen Neuwagen, der bereits innerhalb von einem Jahr über 20% seines Wertes verliert. Der durchschnittliche Neuwagenpreis liegt bei etwa 28.000€, doch ich möchte hier nur einen Preis von 20.000€ ansetzen, da meiner Meinung nach dieser auf mehr gekaufte Autos zutrifft.

Es bleibt hier jedoch nicht bei den 20.000€, denn die meisten bezahlen diesen nicht komplett auf einmal, sondern nehmen dafür einen Kredit auf. Meistens bezahlen die Leute weniger als ein Viertel des Autos und nehmen für den Rest einen Kredit auf. So müssen bei einer Laufzeit von 5 Jahren und einem Zinssatz von 5% noch zusätzlich knapp 2.000€ alleine für Zinsen gezahlt werden.

Viele Leute würden auf die Frage des Preises des Autos antworten, dass dieser 20.000€ gekostet hat. Dabei sind jedoch viele Kosten noch nicht berücksichtigt.

Gesamtkosten für den Kauf und die Finanzierung: 22.000€

Monatliche Kosten: 180,00€

Versicherung und Steuer

Es ist schwer hier einen guten Wert herauszusuchen, da es diverse Einflussfaktoren gibt, die das Ergebnis extrem verändern können. So ist es bei der Versicherung davon abhängig, was sie genau leistet und die Kraftfahrzeugsteuer ist zum Beispiel davon abhängig, ob es sich um einen Benziner oder einen Diesel handelt, welchen Hubraum und welche Schadstoffklasse das Auto hat. Ich gehe jetzt mal von einem Diesel, einer Teilkaskoversicherung sowie einer normalen Haftpflichtversicherung aus. Für die Versicherungen fallen im Jahr etwa 600€ an und an Steuer müssen etwa 250€ gezahlt werden.

Gesamtkosten für Versicherung und Steuer: 8.500€

Monatliche Kosten: 70,00€

Spritkosten

Wenn Du mit Deinem Auto auch noch fahren möchtest, dann musst Du auch noch Sprit bezahlen. Hier sind der benötigte Sprit und damit auch die Kosten davon abhängig, wie viel das Auto genutzt wird. So gibt es Leute, die nur 2.000 km im Jahr fahren, während andere 50.000 km zurücklegen. Ich gehe hier von der durchschnittlichen Fahrleistung von 14.000 km im Jahr aus. Der Spritverbrauch hängt auch stark davon ab, wie lange Deine einzelnen Fahrten sind und wie schnell Du fährst und beschleunigst. Ich gehe hierbei von einem Verbrauch von 5 Litern auf 100 Kilometern aus. Der Spritpreis ist in den letzten Jahren stark gesunken und deshalb nehme ich einen Preis von 1,15€ pro Liter Diesel an, obwohl die Kosten aktuell niedriger sind. Vor einigen Jahren war der Dieselpreis sogar bei 1,50€ und somit ist der Preis im Durchschnitt für alle 10 Jahre noch sehr niedrig gewählt. Damit kommen wir auf jährliche Kosten von 805€.

Gesamtkosten für den Sprit: 8.050€

Monatliche Kosten: 67,00€

Sonstige Kosten

Es gibt noch diverse andere Kosten, an die nicht sofort beim Kauf eines Autos gedacht wird. Besonders in den ersten Jahren wird nicht daran gedacht, dass das Auto später auch häufiger mal in die Werkstatt muss. Mit der Zeit verschleißen die einzelnen Teile und das Auto muss immer häufiger in die Werkstatt. Ich setze Kosten in Höhe von 7.500€ für Reparaturen für die gesamte Zeit an. Zusätzlich sollten noch Inspektionen durchgeführt und auch zweimal im Jahr die Reifen gewechselt werden. Der Reifenwechsel kostet etwa 60€ im Jahr und eine Inspektion kostet meistens so ab 150€. Ich gehe davon aus, dass 5 Inspektionen durchgeführt werden.

Gesamte sonstige Kosten: 8.850€

Monatliche Kosten: 73,00€

Fazit

Damit kommen wir auf gesamte Kosten von 47.400€, was etwa 400€ im Monat entspricht. Dabei habe ich bei meinen Berechnungen noch relativ niedrige Kosten angenommen. Für den einzelnen können die Kosten sogar ein Vielfaches davon betragen. Besonders durch höhere Fahrleistung steigt der Spritverbrauch und der Verschleiß extrem an, sodass die Kosten viel höher sind. Das bedeutet, dass Du bei einem Nettoeinkommen von 2.000€ im Monat alleine bis Mitte März arbeitest, nur damit Du Dein Auto fahren kannst.

Hättest Du 10 Jahre lang bei einer Rendite von 5% die 400€ monatlich investiert, dann hättest Du jetzt 60.000€ und dadurch etwa ein passives Einkommen von 200€ monatlich. Das könntest Du alleine durch den Verzicht auf Dein Auto erreichen.

Noch heftiger ist dieser Effekt bei dem Besitz eines zweiten Autos, denn hier ist der Verzicht auf ein Auto noch viel leichter. Eventuell kann sogar auf beide Autos verzichtet werden.

Ich denke, jeder sollte sich den Preis seines Autos vor Augen führen und sich fragen, ob es das wirklich wert ist. In unserer Gesellschaft ist es bereits so stark verbreitet ein Auto zu besitzen, dass es den Leuten seltsam vorkommt, dass jemand kein Auto besitzt, obwohl er es sich doch leisten könnte. Häufig wird daher auch überhaupt nicht mehr hinterfragt, ob es sinnvoll ist ein Auto zu besitzen, da schließlich alle eins haben.

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Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Ein Freund will auch ein Auto kaufen. Er meinte, dass die Kanalreinigung ihm genug einbringt, dass er sich endlich einen Firmenwagen leisten kann. Ich freue mich schon darauf seinen neuen Wagen zu sehen.

  2. Ich würde mich trotzdem immer wieder dafür entscheiden ein Auto zu kaufen. Auf die Freiheit möchte ich nicht mehr verzichten. Ich mag es sehr einfach am Freitag in das Auto zu steigen und irgendwo hin zu fahren.

    1. Hallo Emma,

      das ist natürlich eine persönliche Lebensentscheidung und auch stark abhängig von den aktuellen Umständen.
      Bei mir in Köln macht der Besitz eines Autos zum Beispiel gar keinen Sinn. Viel zu viel Stress mit dem hin- und hergfahren und vorallem Parken.

      Schöne Grüße
      Dominik

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