Juni 5, 2016


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Für den Umgang mit Geld ist es wichtig sich vor Augen zu führen, was der echte Preis ist, den man bezahlt. In Wirklichkeit zahlst Du nämlich keinen bestimmten Betrag in Euro (oder einer anderen Währung), sondern schlussendlich mit Deiner Zeit. Dies ist zumindest der Fall, wenn Du nicht unendlich viel Geld zur Verfügung hast (Millionen sind auch endlich) oder Zeit gegen Geld tauschst.

Diesen Punkt zu verstehen ist sehr wichtig, denn die meisten Menschen arbeiten jede Woche eine bestimmte Zeit, erhalten als Gegenleistung Geld dafür und geben es wieder komplett aus. Dadurch werden sie immer nur ein von ihrer Arbeitszeit abhängiges Gehalt bekommen und nie Vermögen aufbauen. Wenn ein Teil des verdienten Geldes investiert wird, erhältst Du ein passives Einkommen, für das Du keine Zeit mehr aufwenden musst. Solange Du kein Geld investiert hast, bist Du auf den Tausch Zeit gegen Geld angewiesen und bezahlst somit alles mit Deiner Zeit.

Daher sollte jeder sich vor Augen führen, wieviel eine eigene Stunde eigentlich wert ist.

Dies möchte ich mal an dem Beispiel von dem ledigen, 35 Jahre alten Dieter Durchschnitt mit folgenden Annahmen verdeutlichen:

  • Bruttolohn = 30.000€/Jahr (2500€/Monat)
  • Tagesarbeitszeit = 8 Stunden (40 pro Woche)
  • Jahresurlaub + Feiertage = 35 Tage
  • 8 Wochenendtage und 22 Werktage pro Monat

Der Arbeitgeber würde wahrscheinlich einfach den Bruttolohn durch die reine Arbeitszeit teilen. Damit hätte der Arbeitnehmer einen Stundenlohn von 14,20€. Das hört sich nicht schlecht an, aber dabei sind einige Aspekte noch nicht berücksichtigt, die das Ergebnis extrem verändern werden.

Der wahre Zeitaufwand

Bei den 8 Stunden handelt es sich nur um die reine Arbeitszeit und schließlich wird noch mehr Zeit für die Erledigung der Arbeit benötigt. Daher sollte jegliche Zeit, über die aufgrund des Berufes nicht komplett frei verfügt werden kann, hinzugerechnet werden. Dabei kann die Frage helfen, ob Du dieser Tätigkeit auch nachgehen würdest, wenn Du gerade im Urlaub wärst oder diesen Job nicht hättest. Ich zähle dazu unter anderem die Fahrtzeit, die Zeit zum Vorbereiten oder Lernen für die Arbeit und auch die Pausenzeit, da Du hier ebenso aufgrund Deiner Arbeit eingeschränkt bist.

Damit komme ich eher auf einen Zeitaufwand von 10 Stunden pro Tag (z.B. durch 45 Minuten Fahrtzeit pro Strecke und 30 Minuten Pause).

Der Bruttostundenlohn

Mit diesen Annahmen können wir nun berechnen, wie viel eine Stunde von Dieter Brutto (inklusive Steuern) wert ist. Insgesamt arbeitet er 229 Tage und jeden Tag 10 Stunden lang. Damit kommen wir auf einen Bruttostundenlohn von 13,10€.

Der Nettostundenlohn

Selbstverständlich muss Dieter auch noch Einkommensteuer, Kirchensteuer und den Solidaritätszuschlag bezahlen. Dadurch kommt er auf etwa 23.800€/Jahr, was einem Nettostundenlohn von 10,40€ entspricht.

Der echte Stundenlohn

Die beiden vorher berechneten Stundenlöhne bringen einem natürlich nicht viel, da hier noch ein großer Anteil an Abgaben enthalten ist und Du selbst über das Geld nicht frei verfügen kannst. So fallen hier noch zusätzlich Sozialabgaben für die Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung an. Die Höhe ist sehr individuell und kann sehr stark schwanken. Ich nehme hier mal 550€/Monat an.

Damit bleiben monatlich noch 1430€ zur freien Verfügung, was einem Stundenlohn von 7,50€ entspricht!

Das ist schon ein extremer Unterschied, wenn Du diesen mit dem zuerst errechneten Stundenlohn (14,20 €) vergleichst und dabei habe ich noch einen Arbeitnehmer als Beispiel genommen, der ein ganz gutes Gehalt hat. Es gibt sehr viele Menschen, die auch erheblich weniger verdienen und bei denen der Stundenlohn noch viel schlechter aussieht. Den Wert der eigenen Zeit sollte im Hinterkopf behalten werden, wenn etwas gekauft wird und jeder sollte überlegen, wie viel Zeit die Sache kostet.

So bedeutet zum Beispiel die Gewohnheit sich an jedem Werktag einen Kaffee und vielleicht ein Brötchen für 3€ zu kaufen im Monat Ausgaben von 66€. Alleine für diese eine kleine Gewohnheit müsste Dieter aus dem Beispiel jeden Monat 8,8 Stunden arbeiten. Aufs Jahr hochgerechnet müsste Dieter bereits von Anfang des Jahres bis Mitte Januar nur für diese Gewohnheit arbeiten. Bei größeren finanziellen Entscheidungen (wie dem Kauf eines Autos) ist dieser Effekt noch bedeutend erschreckender.

Berechne selbst doch mal Deinen eigenen echten Stundenlohn und achte das nächste Mal bei einem Kauf, wie viel Zeit Dich diese Sache kostet.

 

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Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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