März 9, 2018

Bargeld

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Letztes Jahr im Dezember wurden mir 300 € Bargeld in einem Hostel gestohlen. Und das auch noch durch einen weiteren Zimmergenossen zu einer Zeit, wo ich auch im Zimmer war.

Heute möchte ich mit Euch teilen, warum ich Dreihundert Euro an Bargeld bei mir trug und was ich hieraus und aus dem Diebstahl über mein Verhältnis zu Geld lernte.

500 €-Schein im Portmonee

In einem meiner ersten Finanzbücher* hat Bodo Schäfer gesagt, dass viele reiche Menschen ein entspanntes Verhältnis zu Geld haben und als Symbol dafür 500 € im Portmonee haben. Er gab den Tipp, dass Du auf dem Weg zu Deiner ersten Million auch einen 500 € Schein bei Dir tragen solltest.

Meine ersten Gedanken waren damals:

Das ist doch alles totaler Schwachsinn. Nur Geld für die Psyche herumzutragen bringt doch gar nichts. Das macht mich schließlich nicht vermögender.

Knapp 1,5 Jahre lang habe ich diese Einstellung beibehalten und konnte den Sinn dahinter nicht verstehen. Ich hörte allerdings immer wieder von vermögenden Menschen, dass sie höhere Bargeldsummen mit sich herumtragen oder dadurch zu Beginn ihr Verhältnis zu Geld verändert haben. Ich war immer noch sehr skeptisch, doch ich entschied mich es auszuprobieren und ein Experiment zu wagen.

Ich hatte schon häufig in der Vergangenheit Vorurteile über Dinge gehabt, die ich kaum selbst getestet habe. Zum Beispiel hatte ich früher das Vorurteil, dass Bücher unglaublich langweilig sind. Heute lese ich 3-4 Bücher im Monat, weil ich gemerkt habe, wie viel ich daraus mitnehmen kann und wie viel sie mich persönlich weiterbringen.

Wegen meinen Zweifeln dachte ich mir, dass ich ja eigentlich gar nichts zu verlieren habe. Auf meinem Konto kriege ich für mein Geld sowieso keine Zinsen und ich würde auf das Bargeld schon gut aufpassen. Es wäre schließlich auch ziemlich unwahrscheinlich, dass mir jemand das Geld einfach so stiehlt.

Wie falsch ich damit im Nachhinein lag. ?

Aufbau des Experiments

Ich hatte für mich die Entscheidung getroffen, dass ich für 6 Monate das Experiment durchführen wollte. Allerdings war ich mir noch unsicher, wie ich am besten daran gehen sollte. Irgendwie fühlte ich mich noch unwohl bei dem Gedanken immer einen 500 € Schein bei mir zu tragen. Ich dachte, ich teste es erstmal mit 300 € und schaue dann, ob ich schon eine Veränderung bemerke. Meine Überlegung war, dass es mit einem 200 € und einem 100 € Schein eigentlich genauso funktionieren müsste.

Bei meiner lokalen Sparkasse musste ich allerdings feststellen, dass sie überhaupt keine 200 oder 500 € Scheine aktuell in der Kasse haben.

„Da hätte ich schon vorher Bescheid geben und diese bestellen müssen.“

Ich entschied mich also für drei 100 € Scheine. In diesem Moment musste ich wieder mal an den Beginn meines dualen Studiums denken. Aus rechtlichen Gründen muss das Gehalt der Beamten zu Beginn des Monats gezahlt werden. Weil unsere Ausbildungsleitung die Bankverbindungen von uns noch nicht hatte und theoretisch vor dem Amtseid auch noch Leute abspringen können, wird am ersten Tag jedem Anwärter eine Abschlagszahlung von knapp 1000 € in bar geleistet.

Geld

Es ist irgendwie immer ein seltsames Gefühl eine größere Summe an Bargeld bei sich zu haben. Ich stehe draußen vor der Sparkasse und schaue mit gemischten Gefühlen auf die drei 100 € Scheine in meinem Portmonee.

Auf der einen Seite ist es ein schönes und beruhigendes Gefühl Bargeld in größeren Summen bei sich zu tragen. Andererseits hielt ich mich teilweise schon für ziemlich verrückt und bescheuert mir davon irgendeinen Effekt zu erhoffen. Was sollte denn schon großartiges passieren?

Wie falsch ich damit wieder liegen sollte…

Bargeld ist realer

Meine erste Erkenntnis war, dass 300 € in Bargeld viel greifbarer und realer sind als tausende Euros auf dem Konto. Eigentlich ist das eine sehr offensichtliche und banale Erkenntnis, doch mir wurde es dadurch erst richtig bewusst.

Ich hatte zu dem Zeitpunkt schätzungsweise 2.000 € auf meinem normalen Konto als Risikopuffer liegen und weitere 10.000 € in ETFs investiert. Insgesamt hatte ich also mehr als das 40-fache an Vermögen. Durch das Bargeld wurde mir allerdings zum ersten Mal bewusst, dass ich schon einiges an Vermögen aufgebaut habe. Eine abstrakte Zahl wie 12.000 € hört sich besonders im Vergleich zu vielen anderen Bloggern nicht nach besonders viel an.

Wenn ich mir allerdings dann 12.000 € in Bargeld vorstelle, ist das schon ein ganz schöner Haufen an Geld. Ich denke das Bargeld hilft einem dabei einen Bezug zu Geld und Vermögensrelationen zu bekommen. Für mich sind 300 € nämlich auch einiges an Geld.

Mir hat das Bargeld also geholfen mein Vermögen in der richtigen Relation zu sehen und zu verstehen, dass ich ja bereits einiges an Vermögen aufgebaut habe. Interessant als Vergleich ist hier auch der Rechner auf Global Richlist.

Dort kannst Du Dein aktuelles Vermögen und Einkommen eintragen und der Rechner zeigt Dir dann, wo Du damit im Vergleich zur gesamten Weltbevölkerung stehst. Auch wenn für viele „fortgeschrittene“ Investoren 12.000 € nicht besonders viel Geld ist, zeigt der Rechner, dass ich damit bereits vermögender bin als 73 % der Weltbevölkerung. Mit einem Vermögen von 100.000 € bist Du sogar schon vermögender als 93 % der Weltbevölkerung.

Beim Einkommen ist der Vergleich sogar noch viel krasser. Mit meinen „nur“ 1.100 € an Nettoeinkommen habe ich jeden Monat bereits mehr zur Verfügung als 95 % der Weltbevölkerung. Dabei liege ich mit meinem Einkommen nur knapp über der deutschen Armutsgefährdungsgrenze von aktuell 1.033 €. Nach meinem Studium liege ich sogar vom Einkommen her (2.200 € netto im Monat) über 99 % der Weltbevölkerung.

Das Bargeld hat mir erst einmal klargemacht, wie gut es uns in Deutschland geht und wie reich wir eigentlich jetzt schon sind. Egal was für ein Einkommen oder Vermögen Du aktuell hast. Eine Zahl auf einem Bildschirm ist etwas Irreales und wir sollten uns daher hin und wieder vor Augen führen, wie gut es uns geht.

Über Geld spricht man doch nicht…

Eine weitere spannende Erkenntnis hatte ich, als ich mit verschiedenen Kollegen vom Studium unterwegs war. Die anderen verdienen das gleiche wie ich und haben trotzdem Mitte oder Ende des Monats kaum noch Geld auf ihrem Konto oder in bar. Kurz vorher hatte ich wieder einmal die Gespräche angehört, dass nicht mehr viel Geld da ist und endlich mal wieder das neue Geld kommen sollte oder sich die Leute von der Beihilfe etwas beeilen sollten.

Auch an diesem Tag habe ich mich wieder aus dem Gespräch herausgehalten und nichts dazu gesagt. Meine Kollegen wissen nämlich nicht, dass ich mein Geld regelmäßig investiere und ordentliche Beträge hierfür spare. Als wir mittags dann in der Kantine uns etwas zu essen kauften, habe ich die verdutzten Blicke meiner Kollegen beim Bezahlen bemerkt. Ich hatte kein Kleingeld mehr, sodass ich einen 10 € Schein aus meinem Portmonee herausholte.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon so lange die 100 € Scheine in meinem Portmonee, dass ich gar nicht mehr daran dachte und es für mich keine große Sache war. An den Blicken meiner Kollegen konnte ich allerdings sehen, dass sie total verwundert waren. Ich konnte ihnen ansehen, dass sie es überhaupt nicht verstehen konnten.

Sie mussten sich sowas gedacht haben wie:

„Es ist Ende des Monats und Dominik hat noch 300 € in seinem Portmonee. Wieso das denn? Woher hat er so viel Geld?“

Keiner hatte mich in den Tagen darauf angesprochen oder mal nachgefragt. Obwohl ich immer wieder an den Blicken der anderen erkennen konnte, dass es für sie total seltsam war, gab es keine Reaktion. In Deutschland herrscht einfach die Meinung, dass man über Geld nicht spricht. Es wird unglaublich tabuisiert und das macht es gerade so schwer finanzielle Bildung zu vermitteln.

Andererseits war ich auch ganz froh, weil ich es den anderen wahrscheinlich auch kaum hätte erklären können. Obwohl ich davor bereits so viele Finanzbücher gelesen habe, war es für mich zu Beginn auch seltsam mit mehr Geld als sonst herumzulaufen. Ich hätte ihnen sonst wahrscheinlich auch den Hintergrund davon erklären müssen, worauf ich noch weniger Lust hatte.

Außenseiter Sparen

Ich fühle mich manchmal wie in einer anderen Welt, wenn die anderen über ihre Finanzen reden. Die Regel ist einfach, dass das Geld immer knapp und zum Ende des Monats nix mehr auf dem Konto oder im Portmonee ist. Wenn durch außergewöhnliche Einnahmen wie zum Beispiel eine Steuererstattung mehr Geld als sonst kommt, wird es sofort für neue Klamotten, Elektroniksachen oder ähnliches ausgegeben.

Das Verhalten der Masse kann ich einfach nicht mehr verstehen. Dabei ist es immer leichter der Masse zu folgen und das gleiche zu machen. Durch mein sparsames Verhalten und meine regelmäßigen Investitionen mache ich mich selbst zu einem Außenseiter und komme damit schon in eine Art Rechtfertigungsposition. Warum ich mich denn so anders wie die Masse der Menschen verhalten würde.

Ich hatte schon einmal über die Außenseiter-Rolle von Investoren geschrieben, weil es mir vorher bereits häufiger aufgefallen ist. Durch mein Experiment und die Blicke der anderen ist mir das ganze allerdings noch bewusster geworden. Es wäre bestimmt eine spannende Sache zu sehen, wie die Reaktionen bei einem 500 € Schein gewesen wären. Das Geld hätte ich auf jeden Fall auf dem Konto und könnte es ausprobieren.

Der Artikel ist doch etwas länger geworden als anfangs gedacht. Ich werde ihn deshalb in zwei Teile aufteilen und im zweiten Teil darüber berichten, was insgesamt meine größte Erkenntnis war und wie der Diebstahl abgelaufen ist.

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Zum Start meines YouTube-Kanals habe ich auch noch ein Video zu dem Thema aufgenommen:

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Hier findest Du mich:

Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Als ich das Buch gelesen habe hieß es noch 1000DM Schein?. Ich glaube auch dass man durch den Schein in der Tasche oft in die Situation kommt „ich könnte mir das jetzt wirklich kaufen“, aber feststellt, dass für mich der Schein im Geldbeutel wertvoller als das Produkt wird, und man WEIL man „echtes“ Geld dabei hat jetzt nix kauft.
    Bin echt mal gespannt was für eine Erkenntnis du aus dem Diebstahl gezogen hast. Bodos Tipp habe ich übrigens nie umgesetzt, weil ich den Geldbeutel mit den 1000DM wahrscheinlich durchschnittlich 2x pro Jahr verloren hätte, und das wäre meinem Investmentleben sicher nicht positiv bekommen.

    Viele Grüße
    Dominik

    1. Hallo Namensvetter,

      Bodo Schäfers Werk ist wirklich schon ein ziemlich alter Klassiker.
      Interessant zu hören, dass sich nicht so viel verändert hat. Mit meinem jungen Alter kann ich mir das ganze mit dem 1000 DM Scgein kaum vorstellen. Bewusst erlebt habe ich nämlich nur die Euro-Zeit. Zur Einführung des Euros war ich gerade 4 Jahre alt.
      Mir macht es auch sehr viel Spaß mittlerweile, wenn ich durch die Stadt gehe und weiß, dass ich mir die meisten Dinge sofort kaufen könnte, wenn ich es wirklich wollte. Als sich ein Kollege von mir ein gebrauchtes Auto auf Kredit kaufte (nur halb unvernünftig 😉 ), fand ich es auch sehr beruhigend, dass ich das Auto sofort von meinem Geld auf dem Konto hätte kaufen können.

      Das ist natürlich wirklich sehr gefährlich, wenn Du das Geld und das Portmonee dann ständig verlierst.

      Schöne Grüße
      Dominik

  2. Ich mache das bereits seit über einem Jahrzehnt so, ursprünglich aus anderen Gründen – kann aber den Effekt bestätigen.
    Die Story dahinter: Bereits in den 80er Jahren hatte ich ein kostenloses Girokonto bei der allerersten brandneu eröffneten Direktbank – Der „Deutschen Direktbank“ (die sich dann später wegen Namensstreitigkeiten mit der Deutschen Bank in „Allgemeine Deutsche Direktbank“ umbenennen musste. Danach wurde die dann zur Diba und ist firmiert nun unter ING-Diba).
    Damals gab es aber noch kein Internet und Überweisungen mussten somit per Post erledigt werden. Auch konnte man damals noch nicht überall mit EC-Karte zahlen und ich musste dann immer umständlich zur Postbank. Diese hatte als einzige eine Kooperation mit meiner Direktbank und dort konnte ich ohne zusätzliche Gebühren Bargeld abholen.
    Weil das recht umständlich war habe ich immer sofort größere Summen (mindestens 500 oder 1000 Mark) abgehoben und mit mir herumgetragen. Es waren also ursprünglich rein praktische Überlegungen soviel Bargeld mitzunehmen. Weil sich aber für mich immer sehr gut angefühlt hat habe ich das trotz mittlerweile erheblich einfacherer Bargeldbeschaffungsmöglichkeiten so beibehalten. Ich gehe fast nie unter 1.000,- Euro in der Tasche aus dem Haus. Einzige Ausnahme: Große Menschenansammlungen. Wenn wir auf Jahrmarkt, Stadtfest oder Festival unterwegs sind habe ich nur soviel dabei wie ich ausgeben will / werde. Zum Glück ist mir auch im Gegensatz zu Dir noch nie etwas gestohlen worden.
    Den Effekt, dass man sich mit mehr Geld in der Tasche wohler fühlt kann ich zu 100% bestätigen. Obwohl es ja im Grunde vollkommener Quatsch ist ob man das Geld mit sich trägt oder es virtuell als Karte dabei hat.

    1. Hallo DocSchneider,

      es ist wirklich interessant zu lesen, dass Du bereits einen ähnlichen Effekt bei Dir beobachtet hast. Auch wenn Du nicht mit der Intention damit begonnen hast größere Summen im Portmonee dabeizuhaben. Das hört sich ja wirklich sehr umständlich an. Heutzutage ist es wirklich bequem. Bei den meisten Direktbanken gibt es eine kostenlosse Kreditkarte, mit der man an fast jedem Geldautomat kostenlos Geld abheben kann.

      1000 Euro ist auch schon eine ganz schöne Summe. Da kann ich es sehr gut verstehen, dass Du es bei größeren Menschenmengen nicht mitnimmst. Zumindest wurde Dir das Geld bisher nicht gestohlen. 😉

      Schöne Grüße
      Dominik

  3. Der Autor des Buchs „Extreme Early Retirement“ empfiehlt das Gegenteil: Bei Restaurantbesuchen etc. immer möglichst wenig Geld mitzunehman, damit man nicht in Versuchung kommt.

    Ich finde es aber auch beruhigend, mehr Geld dabei zu haben.

    1. Hallo Tanja,

      das finde ich ehrlich gesagt keine besonders gute Idee.
      Ich war vor kurzem mit ein paar Kollegen im Restaurant und hatte nur noch 9 Euro in meinem Portmonee. Weil ich nur sehr ungerne mit meiner Karte zahle, hat das meine Auswahl extrem eingeschränkt und ich musste extrem auf die Preise achten. Ich denke das sollte nicht Sinn und Zweck sein, dass ich wegen wenigen Euros bereits so extrem auf den Preis achten und mich eingeschränkt fühlen muss.
      Das ist wahrscheinlich nur ein guter Vorschlag, wenn man sonst gleich 20-30 Euro für Getränke ausgibt.

      Schöne Grüße
      Dominik

      1. Das mit dem zuwenig Geld für den Restaurantsbesuch hatte ich auch schon.

        Ich finde hier ist es am Besten, wenn man sich ein Budget für den Monat setzt. So kannst du deine Ausgaben immer in Blick behalten.
        Was mit dem Geld passiert welches du nicht ausgibst kannst dann entscheiden. Zum Beispiel kannst du es investieren oder einfach für das nächste große essen ansparen.

  4. Hey Dominik,
    wow, sehr lesenswerter Beitrag. Ich finde es extrem wichtig, so einen Vermögens-Vergleich zu haben (global rich). Warum? Weil ich oftmals das Gefühl habe, dass gar nicht mehr gesehen wird, wie krass gut wir es eigentlich haben. Das mit der anderen Welt kann ich sehr gut verstehen. Du beschreibst ein sehr spannendes Phänomen. Es ist einfach für viele Menschen ungewöhnlich, übers Investieren zu sprechen. Und ganz ehrlich, ich verüble ihnen das nicht oder bewerte das gar nicht groß. Ich weiß noch, dass ich über Umwegen eine andere Perspektive auf das Thema Geld (Investieren, Sparen usw.) bekam, mich aber dann intensiv damit beschäftigte. Manche haben noch nicht einmal den ersten Schritt getan, weil das Thema gar nicht auf deren Schirm ist. Da spielt natürlich wieder die finanzielle Bildung mit rein. Hätte man das Thema in irgendeiner Form etwas genauer in der Schule abgehandelt, wäre das Investieren fast sowas alltägliches wie Deutsch, Englisch oder Mathe.

    LG
    Johannes

    1. Hallo Johannes,

      ja deswegen habe ich das in den Beitrag auch mit aufgenommen. In Deutschland und Europa im allgemeinen geht es uns schon verdammt gut.
      Ich verübel es den anderen Menschen auch gar nicht. Es ist nur sehr schwer darüber mit den Menschen zu reden, wenn so viele Vorurteile bestehen und man selbst auch keine Lust hat sich die ganze Zeit dafür rechtfertigen zu müssen.
      Bei mir war es schließlich genauso, dass ich dem Investieren gegenüber sehr viele Vorurteile hatte und auch über Umwege und dutzende Bücher und Blogs zum Investieren gekommen bin.

      Das wäre noch etwas, wenn das Investieren Thema in der Schule wäre. Leider ist das noch nicht einmal bei Wirtschaftsschulen der Fall.

      Schöne Grüße
      Dominik

  5. Interessanter Bericht, danke!
    @Global rich list / „wie gut es uns in Deutschland geht und wie reich wir eigentlich jetzt schon sind“…
    In der Tendenz sicher nicht falsch, aber die „Rich list“ halte ich für eher schief, da die *Kaufkraft* komplett unter den Tisch fällt. Mit einem Einkommen von 800 Euro im Monat ist man in Deutschland „Hartzer“ (Regelsatz + Kosten der Unterkunft). Mit dem selben Betrag könnte man in vielen Schwellenländern ein sehr komfortables Leben auf Mittelschicht-Niveau führen. Von daher sollte man die Prozente nicht so wörtlich nehmen…

    1. Hallo Fabian,

      natürlich ist die Kaufkraft eine vollkommen andere. Mit 800 Euro an Einkommen bist Du in vielen afrikanischen Ländern nicht nur Mittelkschicht, sondern gehörst zu den Vermögenden. Der große Unterschied liegt allerdings darin, dass Du in den Ländern selbst als Arzt, Rechtsanwalt oder hoch ausgebildeter Mensch häufig nicht einmal 500 € im Monat verdienst. Aus unserer Perspektive sind 800 € im Monat nicht viel, weil selbst viele Studenten so viel im Monat zur Verfügung haben. In anderen Ländern kannst Du das fast gar nicht verdienen und die Stundenlöhne liegen eher im Bereich 1-2 €.
      Selbst wenn die Leute dort doppelt so viel kaufen könnten (was etwas übertrieben ist), klafft eine extreme Lücke zwischen denen und uns.

      Schöne Grüße
      Dominik

  6. Huhu Dominik!

    Lustig, wie unterschiedlich die Ergebnisse sein können, wenn man einfach eine andere Herangehensweise hat. Ihr bekommt ja alle das gleiche Gehalt und trotzdem schaffen es die einen, viel zu sparen und die anderen nicht. Von dem Tipp mit dem Bargeld habe ich schon einmal gehört, praktiziere das selber aber nicht. Ich habe meistens gar kein Bargeld dabei und zahle meistens mit der Karte. Ich habe es zwar mit so großen Scheinen gar nicht ausprobiert, aber bei 10-20€-Scheinen und Kleingeld gebe ich in der Altstadt, Weihnachtsmarkt, etc. viel leichtsinniger was aus und verliere schnell den Überblick. Da ist dann noch ein Kaffee, Glühwein oder sonstige Kleinigkeiten viel schneller gekauft, was sich im Laufe der Zeit zu unnötigen Summen und noch unnötigeren Kalorien auftürmt … Mit der Karte finde ich auch die Buchführung viel einfacher und zeitsparender. Ich finde Bargeld nervig, aber mein Freund ist auch ein großer Anhänger davon^^

    Schöne Grüße,
    Anna

    1. Hallo Anna,

      die Meckereien der anderen zum Geld sind daher auch immer lustig. 😉
      Vielleicht solltest Du es dann mal mit einem oder mehreren größeren Scheinen ausprobieren. Ich glaube kaum, dass Du einen 100 € Schein einfach so in der Stadt für einen kleinen Kaffee oder eine andere Kleinigkeit ausgeben würdest. Es geht dabei ja auch nicht um das Ausgeben des Bargelds. Vielmehr geht es darum herauszufinden, wie die eigene Psyche auf den täglichen Umgang mit „höheren“ Summen reagiert.
      Bin auch ein sehr großer Bargeldfan, wie Dein Freund. 😉

      Schöne Grüße
      Dominik

  7. Hi Dominik,
    ich hätte auch zu große Angst um meinen Geldbeutel. Wenn ich dort einen 50 Euro-Schein drin habe, will ich den schnell loswerden. Damit kann mal schlecht beim Bäcker oder im Bus zahlen. Ich hebe deswegen oft 2×40 Euro ab statt 80 oder 100, um keine großen Scheine zu bekommen.

    Am liebsten zahle ich sowieso mit Karte, um den Überblick zu behalten. Einmal hatte ich 1500 Euro in der Hand, die danach direkt zur Immobilienmaklerin gingen. Schmerzliches Gefühl.

    1. Hallo Jenny,

      vielleicht wäre es genau dann mal interessant, das Experiment selbst zu machen. Dann wird Dir der zweite Teil meines Artikels bestimmt sehr gefallen.
      Ich kenne das auch so, dass es manchmal mit einem 50 € Schein im Portmonee ein bisschen blöd ist, weil den manche gar nicht annehmen oder nicht genug Wechselgeld haben. Für mich ist das häufig sogar eher ein positiver Grund, weil ich das Geld dann nicht ausgebe.

      Was steckt denn hinter der Geschichte mit der Immobilienmaklerin? Hast Du Dir eine (kleine) Immobilie gekauft?

      Schöne Grüße
      Dominik

      1. Huhu Dominik,
        das mit den 1500 Euro ist ein paar Jahre her. Damals galt das Bestellerprinzip noch nicht und wir mussten für unsere Mietwohnung Provision zahlen. Prinzipiell kann ich mir das mit dem 100-Euro schein vorstellen, zumindest mal zu testen. Realistisch gesehen würde ich ihn irgendwann nicht mehr wahrnehmen.

        1. Hallo Jenny,

          das ist wirklich eine Stange Geld für eine Mietwohnung.
          Teste das ruhig mal. Viel zu verlieren, gibt es ja nicht. Noch ein Diebstahl in der Finanzszene wäre auf jeden Fall sehr unterhaltsam.

          Schöne Grüße
          Dominik

  8. Hallo Dominik,

    das hast du super geschrieben und top erklärt.
    Ich habe auch seit 4 Monaten einen 100€ Schein in meinem Geldbeutel. Er wird nie ausgegeben und erinnert mich doch immer an die Fülle und, dass ich schon so viel habe. Er zaubert mir jedes Mal ein Lächeln auf´s Gesicht :). Und ich hab auch keine Angst mehr ihn zu verlieren. Mein Wohlfühllevel ist wohl gestiegen… 😉

    Wenn mich jemand deswegen anspricht erzähle ich gerne was es damit auf sich hat.
    Die meisten sind sehr interessiert daran und ein paar meiner Freundinnen und meine Klientinnen haben ihn auch umgesetzt. Von ihnen gibt´s nur positive Rückmeldung :).

    Dein Gefühl ein Außenseiter zu sein und kann ich total nachvollziehen. Bei mir in der Familie ist es normal über Geld zu sprechen. Bei meinen Freunden, zum Glück, so langsam auch – war aber nicht immer so.
    Meiner Beobachtung nach gibt es auch immer mehr Treffen und Gruppen in denen Finanzbildung weitergegeben wird. Das finde ich super. Und unterstütze ich Tatkräftig.

    Auch mit deinem Blog trägst du dazu bei. Mach weiter so!

    Schöne Grüße
    Desi

    1. Hallo Desi,

      es freut mich zu hören, dass ich nicht der einzige Verrückte mit dieser Idee bin. 😉
      Wohlfühllevel ist ein Wort, das es wirklich gut beschreibt. Den Effekt mit dem Lächeln kenne ich auch sehr gut.
      Spannend zu hören, dass Du schon häufiger darauf angesprochen wurdest und von anderen ebenfalls nur Positives darüber gehört hast.

      Da kannst Du Dich wirklich sehr glücklich schätzen, dass Du in Deinem Freundes- und Verwantenkreis über Geld offen sprechen kannst. War das schon immer so, oder musstest Du die anderen erst dazu bewegen bzw. erziehen? Das Internet macht es zum Glück möglich, dass ganz viele Treffen entstehen und es einen offeneren und spannenden Austausch zwischen den einzelnen Finanzinteressierten gibt.

      Schöne Grüße
      Dominik

  9. Hallo Dominik,

    Ich hatte eine Zeit lang eine 1000er Note dabei, hat mir geholfen etwas die Relation zu sehen. Hab damals auch aus Jux mehrere Tausend in 10er Noten rausgelassen, das zeigt so ein bisschen wie viel Geld das wirklich ist. Da nur Zahlen mit Nullen dahinter eher „nichtssagend“ sind. Mittlerweile trage ich nur noch Geld bei mir wenn ich weiss das ich etwas kaufen will, ansonsten habe ich kein Geld bei mir. Da es für mich zu umständlich ist zu viel Bargeld zu haben, auch durch mein Business gab es schon Momenten bei denen ich 10k oder mehr Cash auf dem Tisch (Kasse) hatte. Da stumpft man ab und findet es einfach bequemer alles Digital zu halten, ist natürlich auch Diebstahlsicherer. DEr Gedanke 100k in Cash zu haben ist verlockend, aber je nach Noten Mühsam um zu verstauen. (1000er Noten gehen ja noch.)

    Das mit dem Geld als Gesprächsthema kann ich mittlerweile ziemlich gut handhaben, egal mit wem. Ich bin da direkt und offen wenn ich angesprochen werde oder ich ein heges Interesse vom Gegenüber spüre. Bspw. die meisten meiner Freunde/Familie kennen meinen Blog und YouTube Kanal.

    Manchmal muss ich mich sogar im Zaum halten, da ich merke das ich teilweise etwas „missionierend“ wirke. Weil mich das Thema Finanzen als Hobby einfach sehr packt. Aber bisher kam von Freunden und Bekannten nur positives Feedback, einige davon wollten und hatten schon Finanz Coachings von mir.

    Grüsse
    Thomas

    1. Hallo Thomas,

      ist wirklich interessanr, dass so viele andere Menschen auch schon das Experiment gemacht haben.
      Mal mehr oder eniger absichtlich. Ich muss gestehen, dass ich die Schweizer Scheine gar nicht so genau kenne und erstmal googlen musste, wie die aussehen. 😉
      Bei meiner Arbeit hatte ich auch schon mehrere Male ein paar Zehntausend Euro in den Händen. Daran hatte ich jetzt gar nicht mehr gedacht und das fand ich auch schon beeindruckend. Oder mal mehrere Goldbarren im Wert von mehreren 100.000 € in den Händen zu halten. Dadurch wird das ganze viel greifbarer.

      Da kann ich mich ganz gut zurückhalten, weil ich keine Lust auf ewige Diskussionen habe. Wenn die anderen Tipps haben wollen, ist das ja auch gut.

      Schöne Grüße
      Dominik

  10. Hallo Dominik,

    interessantes Experiment. Den Tipp höre ich gerade zum ersten Mal (ich muss auch zugeben, dass ich noch kein Buch von Bodo Schäfer gelesen)

    Soviel Bargeld in der Tasche zu haben finde ich etwas komisch. Das liegt aber auch daran, dass ich alles mit Karte bezahle. Bargeld habe ich nur bei mir, wenn ich weiß das ich nicht mit Karte zahlen kann.
    Denn so habe ich immer einen guten Überblick.

    Aber die Erkenntnis finde ich interessant. „Bargeld ist Reala“. Es ist logisch, wie du schon sagst. Aber vielleicht wirklich eine Überlegung wert, das Experiment auch mal zu machen ?

    Ich werde mal schauen.

    Die Außenseiterposition von der du redest kann ich verstehen. Irgendwie wird man immer schräg angesehen, wenn man nicht so agiert wie die Masse. Aber da müssen wir Investoren einfach durch.

    Ich bin gespannt was du in deinem zweiten Teil berichtest.

    Viele Grüße

    Björn

    1. Hallo Björn,

      Bodo Schäfer ist für mich ein absoluter Klassiker. Vielleicht lohnt es sich den sich auch mal zu holen.
      Interessant, dass viele eher mit Karte zahlen und nicht so viel Bargeld dabeihaben. Kann ich Dir als Tipp nur mal raten. Du musst Dir das Geld ja auch nicht direkt klauen lassen. 😉
      Auf den zweiten Teil kannst Du wirklich gespannt sein. Das ist eigentlich eine richtig coole Geschichte und eine wahnsinnig spannende Erkenntnis.

      Ein Budget habe ich nicht. Ich komme auch so mit meinem Geld sehr gut aus.

      Schöne Grüße
      Dominik

  11. Hallo Dominik,

    bisher bin ich nur eine stille Leserin Deines (und einiger anderes Blogs). Vielen Dank für Deine wertvollen, hilfreichen und inspirierenden Beiträge!
    Du empfiehlst ja im Beitrag die Comedirect Bank. Auch ich bin seit ca. einem Jahr dort Kundin und bespare 3 Aktien-ETFs (replizierend und thesaurierend). Auch wenn es nicht direkt jetzt hierher passt, habe ich bezgl. der ETFs eine Frage: wenn ich diese so 20 bis 30 Jahre lang besparen und halten will, reicht es dann aus steuerlicher Sicht aus, wenn ich die jährlich kostenlos erstellten Jahresdepotabstimmungen sammele oder wäre es besser, mir jedes Jahr die kostenpflichtigen Erträgnisaufstellungen anzufordern? Ich habe zwar auch alles zur neuen Steuerreform bei Comedirect und auf diversen Finanzblogs gelesen, verstehe aber nicht immer alles. Es wäre nett, wenn Du (oder natürlich auch gerne andere Leser) mir kurz Deine/Eure Meinung dazu sagen könntest.
    Vielen lieben Dank,
    Gerda

  12. Hallo Dominik,

    ich habe normalerweise höchsten 20€ im Portmonnaie mit, obwohl ich schon mehr mittragen könnte. So komme ich nicht in Versuchung irgendwas größeres zu kaufen, wenn ich durch die Stadt schlendere. Natürlich nehme ich mehr mit, wenn wir ins Restaurant gehen oder wenn ich etwas bestimmtes in der Stadt brauche. Aber dann gebe ich das Geld ja geplant und bewusst aus.

    Ich glaube das Experiment mit 500€ werde ich trotzdem mal ausprobieren, für 6 Monate oder so. Wie du schon sagst: Man muss etwas ausprobieren, um darüber urteilen zu können. Vielleicht gibt es ja doch ein WOW-Effekt. In den Kommentaren konnte ich schon mal lesen, dass es bei vielen funktioniert hat. =)

    Beste Grüße
    Nico

    1. Hallo Nico,

      ich kann Dir das nur empfehlen es mal zu testen.
      Du musst Dir das Geld ja nicht direkt stehlen lassen und kannst trotzdem die Erkenntnis mitnehmen.
      Ich hätte selbst auch nicht gedacht, dass so viele andere ähnliche Erfahrungen mit Bargeld gemacht haben.

      Schöne Grüße
      Dominik

  13. Lieber Dominik,

    Danke für deinen tollen Beitrag! Ich bin auf deinen Blog gestoßen weil ich auf der Suche bin wieviel Bargeld reiche Menschen in ihrer Geldbörse mit sich tragen. Die Antwort darauf habe ich noch nicht gefunden. Was meinst du?
    Wieviel Bargeld haben Menschen wie Bill Gates, Warren Buffett, Marc Zuckerberg,… in ihrer Geldtasche?

    LG Verena

    1. Hallo Verena,

      danke für Deinen Kommentar. Es freut mich, dass Dir der Blog gefällt.
      Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Das wird bei den Reichen wahrscheinlich auch ganz unterschiedlich sein.
      Nur ist es wahrscheinlich deutlich mehr als bei den meisten „Normalen“. Die meisten Menschen sind so pleite, dass sie keine paar hundert Euro unangerührt im Portmonee lassen können.

      Schöne Grüße
      Dominik

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