Juli 26, 2017


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Heute geht es im letzten Teil meiner Artikelserie darum, dass die meisten Menschen viele Ausreden verwenden und sich vor etwas drücken und welchen Einfluss die mentale Stärke auf den eigenen Erfolg beim Tischtennis spielen und dem Investieren hat.

Wenn Du noch nicht die ersten beiden Teile gelesen hast, kannst Du das hier nachholen:

Teil 1: Einzelsport, Messbarkeit, Durchhaltevermögen

Teil 2: Bedeutung des Startpunkts, Harte Arbeit oder Glück?

Ausreden oder Wege

„Ich kann heute nicht zum Training, weil ich morgen eine Klausur schreibe.“

„Am Wochenende kann ich am Meisterschaftsspiel nicht teilnehmen, weil mein Onkel Geburtstag hat.“

„Dienstags kann ich generell um 17 Uhr nicht beim Training sein, weil ich bis 15 Uhr Schule habe.“

„Meine Eltern können mich heute nicht zum Training fahren.“

„Ich habe so viele Hausaufgaben und habe daher keine Zeit.“


Das waren nur ein paar der Standardausreden, warum jemand angeblich nicht zum Training kommen kann oder für das Meisterschaftsspiel keine Zeit hat. Dabei ist es immer eine Frage der Prioritäten, ob ich lieber zum Training gehe oder ob mir andere Sachen wichtiger sind. Wenn ich unbedingt zum Training gehen will, dann werde ich auch einen Weg finden zum Training gehen zu können. Wenn es mir nicht so wichtig ist, dann werde ich eine mehr oder weniger gute Ausrede finden.

Meiner Meinung nach veranschaulicht die Geschichte von Uli Hoeneß den unbedingten Willen einen Weg zu finden. Als kleines Kind durfte er eigentlich an einem Meisterschaftsspiel aufgrund des Trainers nicht teilnehmen und es wollte ihn auch keiner dort hinfahren. Er entschied sich die 30 km mit dem Fahrrad zurückzulegen und den Trainer vor Ort davon zu überzeugen ihn einzuwechseln. Letztendlich wurde er dann eingewechselt und schoss das entscheidende Siegtor.

Jeder andere hätte wahrscheinlich gesagt, dass er nicht am Spiel teilnehmen kann, weil der Trainer ihn nicht hatte spielen lassen und ihn auch keiner zum Spiel fahren wollte. Die meisten würden einfach den bequemeren Weg gehen und diese Möglichkeit noch nicht mal in Erwägung ziehen.

Bei mir war es ähnlich, dass ich unbedingt zum Training wollte und mich eigentlich fast nichts davon abhalten konnte. Wenn es irgendwelche Schwierigkeiten gab, habe ich sie nicht als Ausreden genutzt, sondern habe immer versucht einen anderen Weg zu finden. Zum Beispiel hatte ich eine Zeit lang dienstags immer bis 16:15 Uhr Unterricht gehabt und brauchte knapp 40 Minuten bis nach Hause. Das Training fing allerdings bereits um 17 Uhr an. Daher habe ich immer meine Sportsachen bereits morgens mit in die Schule genommen und bin sofort zum Training gefahren oder meine Mutter hat mich von der Schule abgeholt und zum Training gebracht.

Wenn mich niemand zum Training fahren konnte, habe ich einfach die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt oder andere Wege gefunden zum Training zu kommen. Ebenso waren für mich Klausuren oder andere wichtige Ereignisse kein Grund das Training zu verpassen. Schließlich kann man sich die eigene Zeit zum Lernen auch frei einteilen und sich vor dem Training ausreichend vorbereiten. Nicht mal meine Abiturklausuren waren für mich ein Grund das Training ausfallen zu lassen, während bei anderen schon kleinste Hindernisse ein Grund waren nicht zum Training zu gehen.

Beim Vermögensaufbau höre ich auch immer wieder ähnliche Ausreden:

„Mein Einkommen ist zu gering.“

„Mit Kindern ist das nicht so leicht.“

„In teuren Großstädten kann die Finanzielle Freiheit nicht erreicht werden.“

Wir können zwar die Ausgangssituation nicht beeinflussen, doch wir können uns aussuchen ob wir diese als Ausreden nutzen oder versuchen andere Wege zu finden. So gibt es zum Beispiel sehr viele Möglichkeiten das eigene Einkommen zu erhöhen oder kreative Sparmöglichkeiten zu finden. Wenn ich allerdings irgendwelche Ausreden verwende, höre ich auf nach neuen Wegen zu suchen und finde mich mit meiner Situation ab.

Die Macht der mentalen Stärke

Ein weiterer Punkt ist, dass die mentale Stärke die eigenen Ergebnisse extrem beeinflusst. Dies ist mir innerhalb des letzten Jahres besonders bewusst geworden. Technisch war ich in vielen Meisterschaftsspielen meinen Gegnern weit überlegen und trotzdem verlor ich regelmäßig. Auch wenn die Gegner gleich viele oder sogar weniger Punkte hatten. Immer wenn es in den entscheidenden fünften Satz ging, wurde ich nervös und spielte deutlich schlechter.

Dabei gewann ich im Training häufig sogar gegen deutlich stärkere Gegner mit deutlich mehr Punkten. Innerhalb des letzten Jahres habe ich daher sehr stark an meiner mentalen Stärke gearbeitet und habe daraufhin über 100 Punkte Plus gemacht. Das ist für ein Jahr eine extrem hohe Steigerung. Dabei habe ich in dem Jahr nichts an meiner Technik oder meinen Strategien verändert, sondern nur an meiner mentalen Stärke gearbeitet.

Das hat mir gezeigt, wie wichtig es ist die eigenen Emotionen im Griff zu haben und daran zu arbeiten. Bezogen auf das Investieren werden die meisten wahrscheinlich mit Musterdepots super Renditen erzielen, doch wenn es ums eigene Geld geht, spielen die Emotionen eine enorme Rolle. Besonders wichtig ist es in einem Crash ruhig zu bleiben, keine Aktien zu verkaufen und weiter zu investieren. Das lässt sich natürlich leicht sagen, wenn das Depot im Plus ist und die Emotionen ruhig sind. Rational ist es leicht zu sagen, dass in einem Crash die beste Zeit ist zu Investieren. Die große Kunst ist es allerdings in diesem Moment auch ruhig zu bleiben und rational zu handeln. Es ist nochmal was ganz anderes seine Investments zu halten und weiter Geld zu investieren, wenn sich gerade die Hälfte des Vermögens in Luft aufgelöst hat und in allen Medien der Weltuntergang und das Ende des kapitalistischen Systems herbeigeschworen werden.

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Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Interessanter Artikel. Mich würde interessieren, wie Du an Deiner mentalen Stärke gearbeitet hast? Gibt es da Kurse, hast Du ein Buch gelesen oder hattest Du einen Coach? Die Verbesserung hört sich beeindruckend an!

    LG
    Ursula

    1. Hallo Ursula,

      vielen Dank für Dein Feedback.
      Ich habe weder ein Buch, noch einen Onlinekurs oder einen Mentalcoach gehabt.
      Mein Problem war, dass ich immer wieder nachgelassen habe zu spielen, wenn es knapp wurde oder ich dachte ich hätte das Spiel schon sicher in der Tasche.
      Das wichtigste war erstmal für mich das zu erkennen (Stichwort: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung) und dann für mich die Entscheidung zu treffen, dass es so nicht weiter geht und ich daran hart arbeiten werde.
      Ich bin danach auf viele Turniere gegangen und habe mich darauf fokussiert konzentriert durchzuspielen und die Ergebnisse außen weniger zu beachten. Solange man sich nämlich nur auf das Ergebnis konzentriert, wird es schwierig auch noch auf andere Sachen zu achten.

      Immer wenn meine Konzentration nachgelassen hat, habe ich mir innerlich gesagt, dass ich jetzt wieder mein absolut bestes geben werde.
      Das hört sich im Nachhinein natürlich einfacher an als es in Wirklichkeit war. Es war sehr viel Arbeit und hat sich ganz langsam immer mehr verbessert.

      Ich hoffe ich konnte Dir damit weiterhelfen, auch wenn ich kein konkretes Buch oder sowas empfehlen konnte.
      Spielst Du auch Tischtennis oder einen anderen Sport?

      Schöne Grüße
      Dominik

  2. Hallo Dominik,

    Man sagt ja auch, dass man seine eigene Realität erschafft. Man muss nur genug Arbeit, Durchhaltevermögen und Wille investieren, um an die gewünschten Ergebnisse zu kommen, die Zeit erledigt den Rest. Die oben genannten Ausreden kenne ich alle, teilweise von mir selbst.

    Übrigens hast du die Artikel oben nicht verlinkt, vermutlich vergessen gegangen (nur Text ohne Link) 🙂

    Gruss
    Thomas

    1. Hallo Thomas,

      als ich zum ersten Mal verstanden habe, dass wir selbst unsere eigene Realität erschaffen können und nicht nur ein Zufallsprodukt unserer Umgebung sind, hat sich viel bei mir verändert. Dann kommt es letztendlich nämlich nur auf mich an. Ich wollte extra typische Ausreden nehmen, damit sich die Leser auch mehr damit identifizieren können.

      Vielen Dank für den Hinweis.
      Das ist in der Tat untergegangen.

      Schöne Grüße
      Dominik

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