Mai 24, 2017

Außenseiter Sparen

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„Ich weiß nicht, ob das Geld noch bis zum Ende des Monats ausreichen wird. Ich werde mich auf jeden Fall ein bisschen einschränken müssen.“

Mit dieser Aussage begann in einer Pause um den 10. Mai herum ein aus meiner Sicht wirklich interessantes Gespräch. Eine meiner Mitstudierenden war vor kurzem (aus Langeweile) online shoppen und hatte für mehrere Hundert Euro Klamotten eingekauft. Als sie jetzt ein paar Tage später auf ihr Konto schaute, bemerkte sie, dass sie nicht mehr besonders viel Geld auf dem Konto hatte und es jetzt eng werden könnte. Bis hierhin ist es noch keine besondere Geschichte, denn jeder wird wahrscheinlich jemandem in seinem Umfeld haben, der mal in einem Monat zu viel ausgegeben hat und jetzt sich ein wenig einschränken muss. Viel interessanter war, dass alle anderen ihr nur zustimmten und dann von sich aus auch von ihren Geschichten erzählten. So war das Geld bei der einen Person knapp, weil sie die TÜV-Untersuchung des Motorrads bezahlen musste. Jemand anderes hatte vor kurzem eine größere Arztrechnung und hatte daher nicht mehr so viel Geld auf dem Konto. Es ging dann noch weiter und es wurden weitere Geschichten erzählt, warum die Menschen aktuell kein Geld zur Verfügung haben.

Ich fand die Diskussion unglaublich interessant und spannend, weil jeder von uns absolut gleich viel verdient und scheinbar keiner (aus unterschiedlichsten Gründen) mit seinem Geld auskommt. An dieser Stelle hätte ich jetzt natürlich auch erzählen können, dass ich überhaupt kein Problem mit meinem Geld habe, jeden Monat 500€ spare und investiere und eine größere Reserve von knapp 2 Monatsgehältern auf meinem Konto habe. Ich glaube meine Mitstudierenden würden vom Hocker fallen und wären total überrascht. Besonders, wenn sie wüssten, wie viel Geld ich bereits insgesamt seit dem Beginn des Studiums investiert habe. Ich kann mir auch gut vorstellen, was die Reaktionen darauf wären:

Warum sparst Du so viel Geld? Du hast ja nur Glück, dass Du noch Zuhause wohnst und kein Auto besitzt. Sonst könntest Du niemals so viel Geld sparen. Wieso kaufst Du Dir nicht einfach Sachen, die Du möchtest. Ich verstehe nicht, warum Du auf so viel verzichtest. Wenn Du so viel Geld übrig hast, kannst Du uns ja mal einladen oder uns was ausgeben.

Verzerrung der Wahrnehmung

Die Masse der Menschen ist darauf gepolt zu konsumieren und das ganze Geld jeden Monat aufs Neue auszugeben. Uns wird von den Medien und der Werbung suggeriert, dass der Konsum uns glücklich machen würde, was er allerdings nicht tut. Zumindest macht er maximal nur kurzfristig glücklich. Es ist vollkommen konträr und außergewöhnlich sein Geld nicht komplett auszugeben, sondern einen Teil zu sparen und zu investieren. Schließlich widerspricht das der allgemeinen Auffassung, dass der Konsum glücklich macht und das Leben besser ist, wenn ich jeden Monat mehr Geld zum Ausgeben habe.

Durch das ganze Lesen von Finanzblogs, dem Herumtreiben in Aktien-Facebookgruppen und dem Schauen bestimmter YouTube-Videos zu dem Thema Finanzen, setze ich mich hauptsächlich mit Menschen auseinander, die ihr Geld sparen und investieren. Für mich ist es daher normal geworden sorgsam mit dem eigenen Geld umzugehen, immer einen festen Betrag am Anfang des Monats zu investieren und sich mit anderen Menschen darüber auszutauschen. Als ich begonnen habe mich mit dem Thema Finanzen auseinanderzusetzen, habe ich mir immer mehr Menschen zum Austausch in der Offline- und Onlinewelt gesucht. Hierdurch entstand für mich der Eindruck, dass ein großer Teil der Menschen genauso wie ich handelt. Dabei habe ich vollkommen vergessen, dass diese Gruppe von Menschen an der Gesamtbevölkerung nur eine sehr kleine Minderheit darstellt. Die allermeisten Menschen geben jeden Monat ihr gesamtes Geld aus, haben Schulden für Konsumgegenstände, ein Auto oder ein Haus und können nicht mal 10% ihres Einkommens sparen. Für diese Menschen muss ich wie ein Alien wirken, weil ich ganz andere Wertvorstellungen und Ziele habe und auch ein vollkommen anderes Leben führe.

Die Freiheitsminderheit

In Deutschland besitzen insgesamt nur 14% der Bevölkerung Aktien. Die Hälfte hiervon besitzt ausschließlich Aktienfonds und hat keine Einzelaktien. Das bedeutet nur 7% der Deutschen besitzt Einzelaktien. Von diesen ganzen Aktionären werden auch längst nicht alle die Finanzielle Freiheit anstreben. Viele investieren nämlich über Versicherungen indirekt in Aktienfonds und wissen meistens noch nicht mal, was eine Aktie überhaupt genau ist. Ich schätze mal, dass in Deutschland nur 0,5% die Finanzielle Freiheit anstreben und hierfür größere Summen jeden Monat sparen und investieren. Wenn ich jetzt noch danach filtre, wie viele Menschen in meinem Alter sind und die Finanzielle Freiheit mit 30 oder früher erreichen wollen, sind es nochmal deutlich weniger. Vielleicht sind es 0,01% der Bevölkerung oder noch weniger. Übertragen auf ganz Europa wären das vielleicht gerade mal 7000 Menschen in über 20 verschiedenen Ländern. Davon entfallen vielleicht gerade mal 700 Menschen auf den deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und die Schweiz).

Durch meinen Blog, den Austausch im Internet und viele verschiedene Offlinetreffen kenne ich bereits knapp 20-30 Menschen, die in einem ähnlichen Alter sind und ähnliche Ziele verfolgen. Der Austausch mit diesen Menschen hat mich in meinem Handeln extrem bestärkt und weiter motiviert an meinem Ziel festzuhalten. Besonders das Aufsetzen dieses Blogs hat dafür gesorgt, dass ich viel Zuspruch von anderen Menschen erhalten habe, die bereits die Finanzielle Freiheit in kurzer Zeit erreicht haben oder es auch (voraussichtlich) in unter 10 Jahren schaffen werden.

Macht mich das zum Außenseiter?

Von den reinen Zahlen her ist es ganz klar, dass ich damit zum Außenseiter werde. Ich denke allerdings Du bist nur wirklich ein Außenseiter, wenn Du Dich als solcher fühlst und auch wahrgenommen wirst. Die Außenseiterstellung hat also immer auch etwas damit zu tun, dass man in sozialen Gruppen aufgrund von der eigenen (wahrgenommenen) Andersartigkeit nicht voll integriert wird.

Ich denke, dass ein sparsames Leben einen nicht automatisch zum Außenseiter macht. So spare ich das meiste Geld in Bereichen ein, die keinen direkten Einfluss auf meine Mitmenschen haben. Zum Beispiel fahre ich hauptsächlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder nutze Mitfahrgelegenheiten, kaufe kaum neue Klamotten, technisches Spielzeug oder andere Dinge, die ich nicht wirklich brauche, habe nur ein Prepaid-Handy und keine Flatrate und besitze nicht das neuste Smartphone. Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Mitmenschen überhaupt nicht mitkriegen wie viel Geld ich jeden Monat spare. Vermutlich denken sie sogar, dass ich genauso wie sie mein gesamtes Geld ausgebe.

Für mich werden Menschen zu Außenseitern, wenn sie aufgrund des Geldes keine gemeinsamen Aktivitäten mehr machen und hierbei nur auf das Geld achten. Meiner Meinung nach ist das ein geiziges Verhalten, welches langfristig mehr schadet als es nützt. Natürlich kann noch ein bisschen mehr eingespart werden, wenn immer jeder Cent umgedreht wird, doch die Frage ist, ob es das wirklich wert ist.

Hast Du mal darauf geachtet, wie die meisten Menschen mit Geld umgehen? Bist Du auch der verzerrten Wahrnehmung zum Opfer gefallen? Bist Du mit Deinem sparsameren Leben (im Vergleich zu den Mitmenschen) ein Außenseiter? Wissen Deine Mitmenschen im Umfeld, wie viel Geld Du sparst?

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Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Ich bin kein Außenseiter, weil ich mit Menschen zu tun habe, die recht unterschiedlich viel verdienen. So sind meine monatlichen Ausgaben immer noch höher also die monatlichen Einnahmen einiger Menschen in meiner Verwandtschaft, so dass diese gar nicht merken, wie hoch meine Sparquote ist.
    In meiner Firma ist es verpönt, über die Höhe seines Gehaltes zu reden. Daher kann es sein, dass man mein beharrliches Festhalten an einem uralten Auto sowie meine kleine Wohnung auch einfach fälschlicher Weise als Ausdruck meines beschämend niedrigen Einkommens betrachtet.

    1. Das ist natürlich noch ein großer Vorteil, wenn die anderen überhaupt nicht wissen, wie viel Geld man selbst überhaupt verdient.
      Bei mir ist es halt aufgrund des dualen Studiums so, dass jeder die gleichen Einnahmen hat. Nur die Ausgaben unterscheiden sich zum Teil extrem.
      Ich habe auch schon von vielen Menschen gehört, dass sie sich blöde Kommentare wegen ihrem Auto anhören mussten.

      Schöne Grüße
      Dominik

  2. Sparsam ist Ansichtssache. Ich gebe für Unternehmungen auch Geld aus und mache mir keine Gedanken, wie teuer das Ganze nun ist (Bloggertreffen, Freizeitpark, Kino etc.). Allerdings beschränkt sich das bei mir dann auf wenige Ereignisse im Jahr. Ich bin dafür ein absoluter Ausgehmuffel und gehe z.B. nicht gerne in Bars, weil ich selten Alkohol trinke und nicht gerne gegen irgendeine Geräuschkulisse schreie Treffe mich mit meinen Freundinnen deswegen am liebsten bei jemanden zuhause oder in einem Café. So wird keiner zum Geld ausgeben verdonnert.

    Bei meinen Kollegen erlebe ich diese „Diesen Monat wird es finanziell eng..“-Sprüche auch immer mal. Oft liegt es aber daran, dass diese trotzdem irgendwelche Sparpläne haben, die jeden Monat (ohne Rücksicht auf Verluste!) vom Konto abgebucht werden. Viele männliche Kollegen haben irgendeinen Berater/Bekannten, der ihre Geld für sie anlegt und Versicherungen regelt. Zudem kenne ich viele, die das meiste Geld ins Haus stecken. Dadurch wirds am Ende des Monats automatisch enger.

    1. Die eigene Art und Weise mit Geld umzugehen wird stark von den eigenen Wertevorstellungen geprägt.
      Das bedeutet, dass für den einen es wirklich sparsam ist, während es für den anderen vielleicht schon Luxus ist sich das leisten zu können.
      Bei mir sieht es ähnlich aus, dass ich soetwas nicht regelmäßig mache. Viele meiner Kollegen sind jedes Wochenende in irgendwelchen Clubs, Bars und Restaurants unterwegs und geben viel Geld für so etwas aus. Bei mir ist das eher die Ausnahme, doch dann gehe ich auch nicht geizig mit meinem Geld um.

      Deine Kollegen werden wahrscheinlich mindestens das doppelte von mir verdienen. Geld ist allerdings immer zu wenig da, wenn das ganze Geld mit beiden Händen aus dem Fenster geworfen wird.

      Schöne Grüße
      Dominik

  3. Hallo Dominik,

    Bei mir ist es ziemlich lustig, mein Bekanntenkreis kennt mich und weiss das ich sparsam bin und viel investiere. Am anfag war die Skepsis etwas grösser, aber mittlerweile ist es eher eine Art Motivation/Inspiration für andere. Die ältere Generation (die die doppelt so alt wie ich sind), sind am meisten überrascht das ich so viel Wissen und Tatendrang besitzte.

    Lustigerweise ob wohl ich so viel spare, lebe ich von aussen gesehen extrem teuer, wenn man mich nicht kennt. Das hat aber auch mit meinen interessen zu tun, das ich meistens Qualitätsgegenstände kaufe und diese dann entsprechend mehrere Jahre/Jahrzehnte behalte. Einige Beispiele: MacBook, iPhone, Sony 50″ LCD Fernseher, Sony Stereo Anlage etc. Alles ganz teure Spielzeuge aber einige davon besitzte ich bereits seit mehr als 5 Jahren, mit der Zeit amotisiert sich also solch eine „Investition“.

    Gruss
    Thomas

    1. Hallo Thomas,

      das ist schön zu hören, dass Du Deine Kollegen dadurch motivieren kannst. Mir geht es ähnlich, dass ältere Leute, mit denen ich mich über Steuern, Finanzen und Wirtschaft unterhalte, immer sehr überrascht sind, dass ich so viel darüber weiß. Ich habe schon so oft gehört, dass die Menschen gerne in meinem Alter schon das Wissen gehabt hätten, denn dann wären sie schon lange finanziell frei.

      Ich finde diese technischen Sachen sind nicht schlimm, wenn man nicht jedes Jahr seine Geräte updatet.
      Manche bei mir in der Ausbildung haben bereits ihr Handy mehrere Male und das Auto einmal ausgetauscht. Dann hätte ich auch kein Geld. Lustigerweise könnte ich mir im Gegensatz zu meinen Kollegen die meisten dieser Gegenstand sofort leisten und müsste keinen Ratenvertrag abschließen.

      Schöne Grüße
      Dominik

  4. Hi Dominik,

    man muss sich einfach mit geizigen Leuten umgeben, dann hat man das Problem nicht.
    Ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis viele sparsame / geizige Leute. Somit ist ein eher sparsamer Lifestyle keine Besonderheit. Das Thema Investieren ist da schon deutlich seltener. Von ein paar weiß ich, dass sie aktiv gemanagte Fonds ihrer Hausbank regelmäßig besparen. Ansonsten wird es schon sehr dünn, wenn man mehr in die Richtung ETFs oder Einzelaktien schaut.

    Leider kenne ich genügend Beispiele, die immer am Ende des Monats knapp bei Kasse sind. Die mit jeder Gehaltserhöhung, gleich wieder den Lifestyle erhöhen. Meistens ist das Thema Auto hierbei der größte Schlucker. Da ich selbst keines besitze, spare ich mir gegenüber meinen Mitmenschen schon ein paar Hunderter im Monat.

    Gruß,
    Emanuel

    1. Hallo Emanuel,

      das Problem ist nur, dass Du Dir die Leute auf der Arbeit nicht immer so ganz aussuchen kannst.
      Die Deutschen sind in der Tat Sparweltmeister, doch wenn es an das Investieren und Risiken eingehen geht, sieht es leider sehr mau aus.
      Meiner Einschätzung nach leben die meisten von Monat zu Monat und können keine größeren Katastrophen finanzieren. Ich besitze ebenfalls kein Auto und spare dadurch viel Geld ein.

      Schöne Grüße
      Dominik

  5. Wir halten uns mit unserem Ansatz der Altersvorsorge per Aktiendepot im Bekanntenkreis sehr bedeckt. Ich glaube nicht, dass da irgendwer bewusst in Einzelaktien oder ETFs investiert.
    Was ich bei Bekannten und Freunden beobachte, sind u.a. die Anschaffung von Neuwagen, der Bau von opulenten Eigenheimen (Kategorie > 300.000 €) und häufige große Familienurlaube. Ich kann das jedoch nicht immer einschätzen, weil da teilweise äußerst solvente Eltern hinterstehen.

    1. Hallo wirtschaftswaise,

      ich glaube das ist die übliche Herangehensweise das eigene Vermögen und die eigenen Investitionen zu verheimlichen.
      Wie würden wohl erst die normalen Menschen reagieren, wenn sie mitkriegen, dass einer ihrer Nachbarn Millionär wäre?
      Leider ist es die Regel sein gesamtes Geld in den eigenen Status zu investieren. Also so, dass man selbst nach außen hin reich aussieht aber dafür gleichzeitig Kredite und Verbindlichkeiten eingeht.

      Schöne Grüße
      Dominik

  6. Hallo Dominik,
    Interessante Überlegung.
    Wenn ich mich im Bekannten- und Freundeskreis umhöre, bin ich mit meiner Spar- und Investitionsquote auch ein absoluter Außenseiter. Aber das wissen wie meisten zum Glück nicht. 😉

    Ich unternehme trotzdem etwas mit Freunden und lasse auch mal was springen. Der Unterschied ist nur, dass ich das nicht immer und auch nicht unbewusst tue sondern einen genauen Überblick über meine finanzielle Situation habe. Darüber hinaus lebe ich eher unter als über meinen Verhältnissen.

    Im Durchschnitt ist es leider eher umgekehrt. Geld ist da um ausgegeben zu werden. Eine Gehaltserhöhung hält nicht lange vor und der Monat ist immer länger als das Geld reicht. Und dabei ist es egal ob ich Menschen mit 30.000€ Jahresgehalt oder 100.000€ Jahresgehalt betrachte.

    Also ja, auf dem Papier bin ich wohl ein Sonderling, aber das macht zum Glück bisher niemandem etwas aus. 😉

    Viele Grüße
    Tobias

    1. Hallo Tobias,

      da bin ich ja scheinbar nicht die Ausnahme. Bei mir ist es ebenfalls so, dass meine Mitmenschen von meinen Investitionen nichts wissen. Ich glaube das wäre auch viel zu viel Stress und man müsste sich ständig rechtfertigen. „Eher unter als über meinen Verhältnissen.“ Bei Deiner Sparquote ist das eine absolute Verharmlosung. 😉 Die meisten wären ja schon froh, wenn sie irgendwie 100€ im Monat sparen könnten.
      In der Tat macht das Einkommen keinen großen Unterschied bei dem Ausagbeverhalten. Wenn ich mit 30.000€ nur auf Konsum fokussiert bin, wird sich mit höherem Einkommen daran auch nichts ändern.

      Schöne Grüße
      Dominik

  7. Hallo Dominik,
    schöner Beitrag, deinen Gedankengängen kann ich immer gut nachvollziehen.
    Ich versuche (,auch mit einem Gehalt als dualer Student) jeden Monat einen Teil meines Gehalts zu investieren. Klappt seit einem Jahr circa ganz gut – trotz Miete und Kfz.
    Erstaunlicherweise haben einige meiner Kollegen/Kommilitonen auch eine hohe Sparquote, da Sie (z.B.) noch bei ihren Eltern wohnen. Jedoch wird das Geld nicht angelegt, sondern es wird meistens auf ein Auto gespart.
    Hast du für mich mal ein paar Namen von interessanten Facebook-Gruppen? Insbesondere zum Thema finanzielle Freiheit(falls es da was gibt).
    Schönen Gruß
    Tom

    1. Hallo Tom,

      vielen Dank für Dein Lob.
      Es freut mich zu hören, dass Du auch als dualer Student trotz der Miete und einem eigenen Auto etwas investieren kannst. Ich bin ja noch in der Situation, dass ich kein Auto besitze und nur zum Teil Miete zahlen muss, sodass mein Beispiel häufig als unrealistisch abgetan wird. Deshalb freut es mich besonders das von Dir zu hören.
      Darf ich fragen, was und wo Du studierst?

      Wenn Du noch Zuhause wohnst und überhaupt keine Kosten tragen musst, ist es natürlich schon ein ganz schönes Unterfangen das gesamte Einkommen für Konsum auszugeben. In diesem Fall ist es nicht besonders schwer Geld zu sparen. Ich finde es ist eine gute Erfahrung auf das eigene Auto hinsparen zu müssen, weil man dann das Auto auch viel mehr schätzt. Bei mir aus meiner Schule kenne ich einige, die zu ihrem 18. Geburtstag ein teures neues Auto geschenkt bekommen haben und noch nicht mal für die laufenden Kosten (Sprit, Versicherung) aufkommen mussten.

      Ich glaube zum Thema Finanzielle Freiheit gibt es jetzt direkt keine passenden Gruppen. Meiner Meinung nach ist die Aktien mit Kopf und Dividendenstrategie-Facebookgruppe ziemlich interessant. Da geht es dann um das Investieren in (Dividenden-)Aktien. Vielleicht haben die anderen Leser ja noch einen guten Vorschlag.
      Ein bisschen Eigenwerbung an dieser Stelle: Du kannst meine Facebookseite (Finanziell Frei mit 30) liken, dann verpasst Du keine neuen Sachen von meiner Seite.

      Schöne Grüße
      Dominik

      1. Ich studiere Mechatronik in Oldenburg.
        Ja, sich das erste Auto selbst zu ersparen ist eine gute Erfahrung.
        Die Kandidaten, die alles von ihren Eltern bezahlt bekommen, hat wohl jeder in seinem Bekanntenkreis. Eigentlich sind die um nichts zu beneiden.

        Meinen Daumen hast du bekommen 🙂

  8. Lieber Dominik,
    Ersteinmal vielen Dank für deinen aufschlussreichen Blog.

    Wer wie ich auf dem Land lebt und kein Auto besitzt wird bereits als Paradiesvogel beäugt. Ich trinke auch keinen Alkohol und rauche nicht. Als Schichtdienstler muss man auf sich Acht geben, und da ich viel arbeite habe ich dementsprechend wenig Gelegenheit zu konsumieren. Von meiner Natur aus bin ich einzelgängerisch veranlagt, weshalb es mir mitlerweile gut gelingt einen individuellen Lebensweg zu finden.

    Ich fühle mich als genau das: „sparsamer Außenseiter“. Auch stehe ich dazu, dass ich via Aktien und ETFs aufs Alter spare. Ich werde meinen Beruf (Altenpfleger) wohl kaum bis ins Alter ausüben können und arbeite daher auf finanzielle Freiheit hin. Die Reaktionen sind erstaunlich; viele belächeln mich dafür. Erst durch Deinen Blog wurde mir klar, wie sehr ich gegen den Strom schwimme.

    Da ich aufgrund privater und beruflicher Turbulenzen erst relativ spät angefangen habe zu investieren, nämlich mit Ende 20, werde ich das Ziel „finanzielle Freiheit“ mit 30 nicht erreichen können. Doch mit vielleicht 40, spätestens 50 wird dieses Ziel erreicht sein und ich habe große Vorfreude darauf. Denn ich sehe es an meinen Eltern und vielen anderen, die mit Mitte 50 noch voll im Hamsterrad der Kredite und Lohnarbeit stehen. Da ich, wie gesagt, realistischerweise mit spätestens 50 meinen Beruf nicht mehr ausüben kann, habe ich keine andere Wahl als eine effiziente Sparmoral, da wir in der Pflege einer miserablen gesetzlichen Rente entgegensteuern und ich die Folgen einer schlechten Vorsorge täglich erlebe.

    Alles Gute für Dein Vorhaben,
    Sven

    1. Hallo Sven,

      vielen Dank für den langen und ausführlichen Kommentar zu meinem Artikel.
      Ich kann Deine Situation gut nachvollziehen und kann mir auch sehr gut vorstellen, warum es zum Teil schwierig ist.
      Mit meinem Artikel wollte ich gerade darauf hinweisen, dass es für einen selbst zum Teil schon ziemlich schwierig sein kann gegen den Strom zu schwimmen.

      Dafür werden Dich dann alle neidisch anschauen, wenn Du später die Finanzielle Freiheit erreicht hast und nicht mehr jeden Tag zur Arbeit musst.

      Schöne Grüße
      Dominik

  9. Moin! Habe eben deinen Artikel gelesen, gut geschrieben. Nur in zwei grundsätzlichen Dingen muss ich dir leider fundamental wiedersprechen.
    1) Due schreibt: „Das bedeutet nur 7% der Deutschen besitzt Einzelaktien. Von diesen ganzen Aktionären werden auch längst nicht alle die Finanzielle Freiheit anstreben.“ Ich musste schmunzeln, als ich das gelesen habe. Das hört sich so an, als ob nur diejenigen Mensch, die Einzelaktien besitzen, f.F. anstreben könnten. So, als ob die bloße Wahl von Fonds gegenüber Aktien irgendeine Art von Weisheit wiederspiegeln würde. Das erinnert ein bisschen an die verquere Selbstbeweihräucherungslogik vom „young-money-blog“ auf Spiegel online, nach dem Moto, „er träumte seit der Kindheit von Aktien, mit 20 kaufte er die erste Aktie, mit 25 den ersten Fondes“ von Hennign Jauernig. Als ob einen das bissel zocken genug zum Experten machen würde um andere Leute beraten zu können… .
    2) Ich hätte auf diesem Blog (wie auf den meisten anderen zum Thema) auf ein bisschen mehr Selbstreflektion oder historische Weitsicht gehofft und wurde bisher leider bitter enttäuscht. Die ganze „finanzielle-Freiheit-Geschichte“ wurde in den letzten 5 jahren groß, als nach der letzten Krise die Aktionmärkte von Rekord zu Rekord geeilt sind. Plötzlich ist jeder überzeugt, investmentprofi zu sein, und wer das Wort „ETF“ in dem Mund nimmt fühlt sich als Überpofi undsuhlt sich in seiner Übergroßen Weisheit. Alter Wein in neuen Schläuchen. Blick in die naher Verganggenheit lohnt. Vor der ´2000er-Krise hat Bodo Schäfer den Leute auch versprochen, alle in 12 Jahren zum Millionär zu machen.
    Wo stehen wir denn heute? Die nächste Wirtschaftskriste bahnt sich an. Die Eurozone steht kurz vor dem zerbrechen. China ist massiv überbewertet. Trotz höchster Risiken befindet sich die Volatilität den den Aktienmärkten auf einem historischen Tiefstand. Heute kaufen in Amerika ebensoviele Leute wie vor der letzten Krise Aktien auf Pump (!!!). Magazine wie Stern oder Spiegel werben für die „narrensichere“ Investition in ETFs. Kritikern solcher Werbung wird entgegenet, dass die Aktienmärkte ja über die letzten hundert jahre immer ihre 5 % Rendite gebracht haben, also könne man die nächste Krise einfach aussitzen.
    Man kann nur den Kopf schütteln bei soviel Narretei.

    1. Auch wenn die Szene der Finanziellen Freiheit größer geworden ist, ist sie im Vergleich zur Gesamtbevölkerung noch sehr klein.
      7 % entsprechen immerhin 5,6 Millionen Menschen. Ich habe diese Zahl als Ausgangsfall gewählt, weil meiner Erfahrung nach alle wohlhabenden und reichen Menschen in irgendeiner Weise Aktien besitzen. Auch wenn sie die Finanzielle Freiheit hauptsächlich durch Immobilien oder ein eigenes Unternehmen erzielt haben.

      Jeder hat eine eigene Sichtweise zum Investieren. Ich höre schon seit vielen Jahren davon, dass die Eurozone kurz vor dem Zussammenbruch steht, ein Handelskrieg ausbricht oder der nächste Crash bald kommen wird. In der Zeit sind die Märkte allerdings zum Teil um mehr als 50 % gestiegen. Ich bin der Meinung, dass ich die kurz- und mittelfristige Börsenentwicklung nicht absehen kann und deswegen immer investieren.
      Mein Fokus liegt auch eher auf dem Erhöhen des Einkommens und nicht auf dem Investieren. Das wäre bei meiner Depothöhe auch lächerlich wegen den Opportun itätskosten.

      Schöne Grüße
      Dominik

  10. Hallo,
    Du machst einen fundamentalen Fehler, indem Du öffentlich über Deinen Plan sprichst. Damit machst Du andere auf dieses Thema aufmerksam und diese denken möglicherweise um. Je mehr Menschen auf Konsum verzichten, desto weniger wird produziert. Das wiederum hat Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Es werden weniger Menschen für die Arbeit benötigt. Das wirkt sich letztendlich auf Deine persönlichen Chancen am Markt aus, ob als freier Unternehmer oder abhängig Beschäftigter.
    Geringere Produktion von Waren und Dienstleistungen drückt auch die Gewinnchancen Deiner Geldanlagen.
    Ich würde mich an Deiner Stelle mit dem Bloggen über dieses Thema zurückhalten. Im Gegenteil: Blogge besser über das Thema kaufe jetzt und zahle später. Das heizt die Konjunktur an und Deine Ziele werden besser erreichbar.

    1. Hallo Willi,

      wenn ich es mit meinem Blog auch nur annähernd schaffe die Bedeutung von Mister Money Mustache (dem amerikanischen Vorreiter in der FIRE-Szene) zu erreichen, dann verdiene ich alleine durch den Blog monatlich einen guten fünfstelligen Betrag. Mir könnte es also egal sein.

      Es ist auch ziemlich unwahrscheinlich, dass dieser Zustand jemals zu meinen Lebzeiten und danach eintreten würde.
      Arbeit ist schließlich auch ein wichtiger Teil des eigenen Lebens.

      Schöne Grüße
      Dominik

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