Dezember 6, 2017


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In der „Finanziellen Freiheits-Szene“ habe ich manchmal das Gefühl, dass der Konsum und das Ausgeben von Geld in übertriebener Weise verteufelt wird. Jedem Finanzblogleser wird mittlerweile bewusst sein, dass Du Geld sparen musst, damit etwas zum Investieren und zum Aufbau eines passiven Einkommensstroms übrig ist.

Scheinbar gibt es allerdings in der Finanzblogosphäre ein paar ungeschriebene Gesetze, die Du unbedingt auf dem Weg zur Finanziellen Freiheit beachten musst. Sonst scheint es unmöglich zu sein die Finanzielle Freiheit zu erreichen.

Ein paar Beispiele hierzu:

  1. Du darfst Dir keinen Kaffee bei Starbucks oder sonst wo holen.
  2. Du musst auf ein Auto verzichten und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. (Besser noch wäre laufen oder Fahrrad fahren.)
  3. Du darfst nicht außerhalb Essen oder in Clubs feiern gehen. Schließlich sind selbstgemachte Speisen und Getränke aus dem Supermarkt um ein Vielfaches günstiger.
  4. Konsum ist an sich schlecht und es ist besser zu sparen.

Wenn Sparen unglücklich macht

Ich hatte die ganzen „Regeln“ unterbewusst in mich aufgenommen und versuchte immer mehr mein Leben danach auszurichten. So war ich fest davon überzeugt, dass ich möglichst wenig Geld ausgeben sollte, damit ich mein Ziel der Finanziellen Freiheit auch wirklich erreichen kann. Bereits seit Anfang 2016 führe ich zu diesem Zweck ein Haushaltsbuch und schreibe jede (noch so kleine) Ausgabe in meine Excel-Tabelle.

Mit der Zeit musste ich allerdings für mich feststellen, dass ich immer geiziger wurde und immer mehr auf die kleinen Ausgaben achtete. Zu dem Zeitpunkt hatte ich die großen Sparpotentiale (Versicherungen, Unterkunft und Transport) bereits abgearbeitet und konnte dadurch einen großen Teil meines Einkommens sparen. An den großen Ausgabeposten konnte ich allerdings nichts mehr drehen.

Ich erwischte mich auf einer Sportveranstaltung dabei, wie ich ernsthaft darüber nachdachte, ob ich mir jetzt für 1 € ein Stück Kuchen kaufen oder das Geld lieber sparen sollte. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich es mit dem Sparen zu weit getrieben hatte und sich mein Denken zu sehr ums Sparen drehte.

Bereits zuvor in den Monaten habe ich häufig bei kleineren Ausgaben (wie einem Döner, einem Turnier oder anderen Sachen) darüber nachgedacht, ob ich das Geld ausgeben oder lieber sparen soll.

Das große Problem hierbei ist, dass ich auf kleinere Dinge verzichtet habe und daher unglücklich war oder es mir mit einem schlechten Gewissen gekauft und in mein Haushaltsbuch eingetragen habe.

Bitte versteh mich nicht falsch:

Sparen ist wirklich wichtig und der erste Schritt auf dem Weg zur Finanziellen Unabhängigkeit. Dabei ist es allerdings auch sehr wichtig, dass Du Dich selbst damit gut fühlst. Es bringt rein gar nichts auf Dinge zu verzichten, die Du Dir gerne leisten willst, nur damit Du ein paar Euro mehr in der Tasche hast.

Das ist vergleichbar mit einer Diät. Die meisten Menschen zwingen sich für ein paar Wochen oder Monaten dazu sich auf eine unglücklich machende Weise zu ernähren, nur um später wieder zu ihrer normalen Ernährung zurückzukehren und wieder in kürzester Zeit zuzunehmen. Das führt zu Frustrationen, weil die ganzen Anstrengungen und die ganzen Entbehrungen umsonst waren.

Wichtiger als der konkrete Sparbetrag ist also, dass Du Dich damit gut fühlst und daher das Ausgabeverhalten auch anhaltend veränderst.

Durch diese Erkenntnis habe ich meine Haushaltsbuchführung verändert. So schreibe ich mir nicht mehr jede kleine Ausgabe einzeln auf, sondern erfasse nur das abgehobene Geld als Spaßgeld in meinem Haushaltsbuch. Dadurch mache ich mir weniger Gedanken um jede einzelne Ausgabe. Nach einigen Monaten weiß ich, dass ich meistens in dieser Kategorie sowieso nur 50-100 € im Monat ausgebe. Es ergibt also überhaupt keinen Sinn hier einen großen Fokus drauf zu legen.

Du entscheidest, was unvernünftig ist

Ein weiterer Punkt, der mir sehr wichtig ist:

Jeder Mensch hat ganz unterschiedliche Wertvorstellungen, Wünsche und Präferenzen, sodass die gleiche Ausgabe für den einen sehr wichtig ist und der andere diese als total unvernünftig ansieht. Zum Beispiel kann ich mit Fußball überhaupt nichts anfangen und interessiere mich daher überhaupt nicht für die Bundesliga oder irgendwelche Spiele um Pokale, Schalen oder sonst was.

Für mich kommt es daher überhaupt nicht in Frage Geld auszugeben, um eines dieser Spiele zu verfolgen. Aus meiner Sicht sind Fußballkarten rausgeschmissenes Geld. Gleichzeitig kenne ich aber auch viele große Fußballfans, die kein Spiel ihres Vereins verpassen und sogar bereit sind hunderte Kilometer zu einem Auswärtsspiel zu fahren und gleichzeitig viel Geld auszugeben. Aus ihrer Sicht ist Fußball eine tolle Freizeitbeschäftigung, auf die sie unter keinen Umständen verzichten wollen.

Das gleiche kannst Du auf Autos, Restaurantbesuche oder Deinen täglichen Kaffee bei Starbucks übertragen. Andere Leute (besonders aus dem Finanzbereich) werden Deine Ausgaben eventuell als unvernünftig oder sogar als rausgeschmissenes Geld ansehen.

Viel wichtiger als die Meinung von anderen Menschen ist allerdings, dass Du Deinen eigenen Weg beim Sparen findest und auch Deine eigenen Entscheidungen triffst. Letztendlich geht es nämlich darum, dass Du mit Deinen Entscheidungen jetzt und in der Zukunft gut leben kannst.

Folgendes Zitat bringt es unglaublich gut auf den Punkt:

„Von dem Geld das wir nicht haben, kaufen wir Dinge die wir nicht brauchen um Leuten zu imponieren die wir nicht mögen.“

Hast Du schon mal Geld unvernünftig ausgegeben? Hast Du auch manchmal die Sichtweise, dass Konsum in der Finanzszene verteufelt wird? Wie achtest Du darauf, dass Du Dich mit Deinen Ausgaben wohlfühlst?

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Hier findest Du mich:

Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Das Zitat stammt aus dem Film „Fight Club“ 🙂
    Ist was wahres dran.

    Ich führe auch eine akribische Liste. Monat für Monat trage ich den noch so kleinsten Betrag ein. Mache ich jetzt seit Jahren. Ob es sinnvoll oder gut ist, keine Ahnung. Ich habe damit eine gute Übersicht was ich an Geld ausgebe. Auch für Klim Bim.
    Aber ich erwische mich auch immer mal, mir keine Bratwurst für 3,50€ (!!) auf dem Weihnachtsmarkt zu kaufen. Mir ist das einfach zu teuer.

    Besonders Glücklich bin ich aber noch immer nicht. Mir ist halt vieles einfach zu teuer oder das vermeintlich teure Geld nicht wert.

    1. Ich fand den ganzen Film sehr bemerkenswert und ich finde er regt gut zum Denken an.
      Beim Haushaltsbuch muss jeder meiner Meinung nach einen eigenen Weg finden. Dabei sollte der Spaß am Sparen und am Geld ausgeben allerdings nicht zu kurz kommen!

      Bei mir habe ich aus diesem Grund das Haushaltsbuch vor kurzer Zeit umgestellt.
      Das bedeutet dann natürlich keinesfalls, dass das ganze Geld sinnlos aus dem Fenster geschmissen wird und nicht merh darauf geguckt wird, wie das Geld ausgegeben wird.

      Schöne Grüße
      Dominik

  2. Sehr guter Artikel. Ich stehe so zwischen Deinen Ansichten und der Haltung von Kommentator Gurki. Hin und wieder ne kleine „unnötige“ Ausgabe finde ich aber mittlerweile ok, sonst leidet echt die Lebensqualität. Also ne Bratwurst aufm Weihnachtsmarkt zwischendrin finde ich ok, weil es was mit Genuss zu tun hat. Was ich jedoch für mich nicht ok finde ist, wenn man z.B. zum Wandern geht und dann sich jedes mal hier ne Fanta, dort nen Kuchen, hier ein Mittagessen „gönnt“ und diese kleinen Ausgaben zur Gewohnheit werden. Da pack ich mir lieber jedes Mal mein Vesper und mein Getränk ein, als rein aus Bequemlichkeit etwas zu kaufen.

    1. Sehr guter Punkt.
      Ich ahbe bei vielen Menschen auch den Eindruck, dass ihre Kosumgewohnheiten sie nicht wirklich glücklich machen, weil sie sich einfach daran gewöhnt haben. Meine Freude über das teuerste und neuste Handy schwindet schnell und das Handy wird dadurch in der Anschaffung auch nicht günstiger.
      Wenn ich mir dann ab und zu mal etwas gönne, ist die Freude dann umso größer und ich konsumiere es dann viel bewusster.

      Schöne Grüße
      Dominik

  3. Volle Zustimmung zu diesem Artikel!
    Ich trage zwar auch alle Ausgaben einzeln ein, es ergibt sich dann aber auch eine Art Budget für diesen Bereich, der im „Wohlfühlrahmen“ liegt.

    1. Einen „Wohlfühlrahmen“ zu haben, finde ich eine gute Idee.
      Bisher hatte ich noch nicht so die Lust ein Budget für die einzelnen Bereich zu erstellen, weil es auch so ganz gut funktioniert.
      Wenn ich mir selbst Budgets setzen würde, sollten diese allerdings auch nicht zu eng bemessen sein.

      Schöne Grüße
      Dominik

  4. Interessantes Thema.

    Du hast recht. In der Finanzwelt wird das Thema Konsum verteufelt.

    Auf der einen Seite gut, denn du wirst zum Sparen animiert. Aber auf der anderen Seite kann es auch zu extrem ausfallen (wie du mit deinem Kuchenstück super demonstriert hast).

    Ich stimme dir da zu, dass jeder seine eigene Entscheidung treffen muss, ob die Ausgabe in Ordnung ist oder nicht.

    Für mich habe ich das mit meinen Ausgaben so geregelt, dass ich Budgets habe. Für alles mögliche.

    So kann ich mir auch mal etwas gönnen ohne dafür ein schlechtes Gewissen zu haben. Denn ich spare trotzdem.

    Aber natürlich führe ich auch das allseits beliebte Haushaltsbuch um meine anderen Ausgaben im Blick zu behalten. Nur bin ich hier mit den Jahren ein wenig entspannter geworden.

    Beste Grüße

    Björn

    1. Hallo Björn,

      diese Tendenz des Entspannterwerdens habe ich schon bei vielen Leuten aus der Finanzszene gesehen.
      Ich denke es gehört zum eigenen Finanzweg dazu auch mal mit dem Sparen über die Stränge zu schlagen, um dann für sich selbst festzustellen, was einem wirklich wichtig ist udn wo ich ohne Verzicht sparen kann.
      Vorher fällt es uns Menschen ziemlich schwer diese Grenze zu sehen und wir können nur schwer abschätzen, wie sich ebstimmte Entscheidungen auf unsere Gefühle auswirken.

      Schöne Grüße
      Dominik

  5. Lustig, dass du diesen Beitrag ausgerechnet jetzt schreibst. Ich habe mir vor 2 Wochen eine Haarschere gekauft, um zukünftige Friseurbesuche zu vermeiden. Zu Starbucks geh ich eigentlich auch nicht mehr. Ich spare jetzt ca. 1 Jahr und langsam finde ich es auch echt schwierig, da noch weiter zu drehen. Mit 50 % Sparquote bin ich schon an der Schmerzgrenze, 30-40% empfinde ich nicht mehr so einschränkend. Man muss auch bedenken, dass man zur FI das Ganze Dekaden durchhalten muss.
    Deswegen: „Lebe unterhalb deiner Möglichkeiten“ sollte immer ausgeführt werden, jedoch muss man, sobald die Ausgaben optimiert sind, an den Einnahmen schrauben 😉

    Viele Grüße und schöne Woche 🙂
    Anna

    1. Hallo Anna,

      ich hoffe, dass Deine selbstgeschnittenen Haare danach auch gut aussehen. 😉
      Davor hätte ich selbst die größten Befürchtungen, aber ich habe handwerklich auch eher zwei linke Hände.

      Ein ganz wichtiger und nicht zu unterschätzender Punkt ist (wie du schon gesagt hast), dass wir das auch viele Jahren durchhalten müssen. Es bringt wenig ein Jahr lang mit Müh und Not 50 % zu sparen und danach wieder in alte Konsumgewohnheiten zurückzufallen.
      Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Erhöhung Deiner Einnahmen.

      Schöne Grüße
      Dominik

  6. Hallo Dominik,

    Ich finde du hast vollkommen recht, allerdings denke ich das jeder sich anders fühlt beim Pfennigfuchsen. Einigen macht es vielleicht Spass dieses Stück Kuchen gespart zu haben und sie freuen sich darüber (ich gehöre eher zu dieser Sorte). Allerdings gibt es dann auch wieder andere Situationen in dennen ich förmlich Geld ins Kanonenrohr haue, ein gutes Beispiel meine USA Reise im Sommer. Ich denke da hat halt jeder andere Preferenzen. Ich freue mich dasnn wenn ich z.B. sehe ich habe mehr als 6 Tage überhaupt nichts ausgegeben, ist für mich wie mein eigener kleiner Wettbewerb 🙂 Mit der Zeit merke ich immer mehr, das solange die grundsätzlichen Kosten gedeckt sind wie Essen, Miete, Internet etc. Man eigentlich gar nicht viel mehr braucht, wenn man weiss wie man seine Zeit vertreiben kann ohne Geld auszugeben. Schaue ich mir den Monat November an, so habe ich dort nur an 12 Tagen des Monats Geld ausgegeben, 3 Tage davon sind nur Rechnungen die sowieso bezahlt werden müssen (Krankenkasse, Miete, usw.). Das heisst ich habe im November nur jeden dritten Tag Geld ausgegeben.

    Mit dem Auto sprichst du aber einen der wichtigsten Faktoren an, ich weiss ja nicht wie es in DE ist. Aber wenn ich mir heute ein Auto kaufe (eine Rostlaube) oder selbst wenn ich es geschenkt bekomme, zahle ich mindestens 500 CHF im Monat unterhalt, nur das es rumstehen darf. Benzin ist also noch nicht einberechnet. Realistisch gesehen kostet also ein auto um die 8’000-10’000 CHfF jährlichunabhnig vom Einkaufspreis in der Schweiz.

    Monatliche Kosten eines Auto
    – Parkplatz zuhause ca. 100-150 CHF
    – Parkplatz im Geschäft ca. 100-150 CHF
    – Verischerung ca. 100-200 CHF
    – Sonstige Abgaben & Rücklagen ca. 20-50 CHF
    – Benzin ca. 100-200 CHF

    Wichtig ist halt auch das man bei der Einkommensseite auch fleissig optimiert und erhöht. Ich bin halt auch der Meinung wenn man schnell voran kommen will, muss man einfach etwas mehr in die Extreme gehen (zumindest aus der Sicht von Aussenstehenden). Ansonsten hätte ich die 100’000 CHF dieses Jahr nicht erreicht, bei meinem jetztigen Networth entspricht das einer Erhöhung von über 100% im Vergleich zum letzten Jahr. Habe ja mit ca 51’000 CHF in das Jahr 2017 gestartet.

    Grüsse
    Thomas

    1. Hallo Thomas,

      da hast Du als Kommentar vom Unfang her fast einen ganzen Beitrag verfasst. 😉
      Ich muss Dir einfach nur zustimmen. Besonders was die laufenden Kosten von Autos angeht.
      Meiner Meinung nach muss jeder für sich selbst feststellen, was ihm wichtig ist und für was es sich lohnt das Geld auszugeben.
      Der eine freut sich über einen ausgedehnten Trip durch die USA und der andere findet vielleicht eher die Freude im eigenen Hobby.

      Es ist wirklich beeindruckend, was du schon alles erreicht hast und wie viel Du in der Zukunft noch erreichen wirst. Dazu gehört auf jeden Fall anders als die Masse zu denken, handeln und verhalten. Aus deren Augen sehen Deine Schritte sehr extrem aus, aber für Dich wird das vermutlich nicht der Fall sein. 😉

      Schöne Grüße
      Dominik

  7. hi Dominik,
    ein sehr guter Artikel, ich habe jetzt 2.5 Jahre eisern gespart, (Sparquote über 50%) mein Haushaltsbuch wird ab 2018 ein wenig neu gestaltet, sprich vereinfacht,
    also wer sich die Bratwurst auf dem Weihnachtsmarkt dann nicht mehr gönnt, der tut mir leid, das ist nicht Sparen, das nennt man Geiz und hat mit Freiheit gar nix mehr zu tun, der Preis für so eine Lebensführung wäre mir persönlich dann viel zu hoch. Und so eine Verbissenheit beim Sparen ist auch oft eben nicht von Dauer.

    liebe Grüsse

    1. Hallo Fit und Gesund,

      entschuldige bitte die verspätete Freischaltung.
      Habe gestern zu dieser Uhrzeit bereits geschlafen, weil ich heute um 04:30 Uhr aufstehen musste und war danach den ganzen Tag unterwegs. Noemalerweise schalte ich die Kommentare deutlich schneller frei.
      Zu verbissen sollte nie gespart werden, denn dann ist der Preis für die zusätzlich gesparten Euros auch einfach viel zu hoch. Dabei muss jeder für sich selbst herausfinden, wo die Verbissenheit anfängt.
      Mit einer Sparquote von über 50 % wirst Du von den meisten wahrscheinlich als sehr verbissen angesehen, egal wie viel du jeden Monat verdienst. Das hat einfach viel mit der eigenen Einstellung und den eigenen Werten zu tun.

      Schöne Grüße
      Dominik

  8. Jaja, die lieben Budgets. Das ist auch bei uns das nahezu zermürbendste Thema, wenn es um unsere Finanzplanung geht. Einige Monate haben wir es jetzt nicht so eng genommen und unsere alltäglichen Barausgaben nicht erfasst, aber dann hatten wir plötzlich ca. 600 Euro, die einfach weg waren. Puff weg!

    Wir zahlen jetzt wieder konsequent alles mit Karte und erfassen Barausgaben per App. Fürs iPhone kann ich CashCheck empfehlen. Man kann Kategorien definieren und ruckzug eine Ausgabe erfassen. Allein durch dieses Tracking, sind unsere Ausgaben deutlich zurückgegangen.

    Was das Ausgabeverhalten angeht, zähle ich auch eher zur sparsamen, fast schon geizigen Sorte. Aber ich freue mich daran, wenn ich Geld spare. Klar verzichtet man in dem Moment, aber ich betrachte es von der anderen Seite.

    Im Umkehrschluss gönne ich mir aber auch Dinge die mir wirklich etwas bringen. Bsp. gute Gitarrensaiten oder ein iPhone. Denn auch wenn es immer heißt, dass diese so teuer seien. Es gibt keinen Gegenstand den ich so oft in die Hand nehme und der mir bei so vielen Aspekten hilft. Alle drei Jahre ein neues iPhone sind pro Monat vielleicht 20 Euro. Pro Tag 60 Cent. Das ist es mir wert!

    Man muss es halt vor sich selbst rechtfertigen, aber mittlerweile erfreuen wir uns an einem stetigen Dividendenstrom, so dass sich die „Entbehrungen“ so langsam bezahlt machen. Aber immer nur sparen und den Fokus aufs Geld legen möchte ich auch nicht.

    Unser Ziel ist es, unsere Arbeitszeit bis zur Rente kontinuierlich zu reduzieren. Alle 10 Jahre 25% weniger und die Differenz durch passives Einkommen ausgleichen. Dann haben wir auch jetzt schon etwas von unseren Bemühungen.

    1. Hallo Kriss,

      vielen Dank für diesen ausführlichen Kommentar und Deine Meinung zu dem Thema.
      600 Euro im Monat an unerklärbaren Mehrausgaben sind natürlich eine ganz schöne Menge und da lohnt es sich wirklich mit Hilfe eines Haushaltsbuch näher draufzuschauen. Es zeigt einfach nochmal, wie groß die disziplinierende Wirkung des Haushaltsbuchs ist.

      Besonders bei häufig genutzten Gegenständen sollte auf die Qualität geachtet werden. Sonst kommt es schnell dazu, dass Du wieder etwas neu anschaffen musst und letzten Endes doppelt bezahlst. Ich denke Du solltest auch nicht zu sehr bei Dir wirklich wichtigen Dingen auf das Geld gucken.

      Bereits nach wenigen Jahren des Sparens und Investierens kannst Du die positiven Auswirkungen erkennen und mit der Zeit geht es dank des Zinseszins-Effekts auch immer schneller voran. Zu Beginn werden durch die Dividenden vielleicht nur kleinere Ausgaben gedeckt und irgendwann kannst Du davon bereits Deine Versicherungen bezahlen. Alle 10 Jahre die Arbeitszeit um 25 % zu reduzieren, halte ich auch für einen sehr guten Schritt. Ich denke es bringt nichts von jetzt auf gleich von 40 Stunden die Wochen auf keine Arbeit runterzugehen. Vorallem kannst du diesen Schritt erst viel später machen und müsstest so noch länger warten. Nach 10 Jahren dürfte eine Reduzierung um 25 % schon durchaus möglich sein.

      Schöne Grüße
      Dominik

  9. Hallo Dominik!
    Bin nach längerer Zeit wieder einmal auf deinem Blog gelandet.
    1. Respekt, dass du immer noch nicht aufgegeben hast.
    2. Die Entwicklung, die du durchmachst, ist genial. Du bist dabei, deinen Aufwand zur rationalisieren. Das Ziel bleibt dabei unangetastet. Du hast nicht nur die Idee, wohlhabend und reich werden zu wollen, sondern das Projekt verinnerlicht. Es dominiert bereits deine Lebenseinstellung, denn du fühlst dich wohl dabei. Das ist ein großer Entwicklungsschritt.
    3. Gratulation zur Entwicklung deines Blogs. Die vielen Kommentare sind Spiegelbild dessen, wie sich etwas entwickelt. Nur so kann Großes entstehen. Dranbleiben und weiter machen, ohne sich zu verzetteln und zu quälen
    Aber diese schwierige Anfangsphase hast du bereits überstanden.
    Schaue auf deinen angesammelten Geldberg und multipliziere ihn spaßeshalber einmal mit 10. Wenn dir das Freude bereitet, wirst du weiter machen! – Ich glaube an dich!

    1. Hallo Malachit,

      es freut mich auch nach dieser langen Zeit wieder von Dir zu hören.
      In der Tat bin ich immer noch dabei fleißig Beiträge zu schreiben. Das habe ich unteranderem auch Dir und Deinen regelmäßigen Kommentaren in der Anfangszeit zu verdanken. Ganz ohne Kommentare finde ich es auch schwierig ständig neue Texte zu schreiben und dranzubleiben. Dann weiß man schließlich selbst nicht so genau, ob die eigenene Texte auch ganz gelesen und für gut empfunden werden.

      Es ist klar, dass ich mich in der Zeit auch weiterentwickeln sollte und es immer neue Erkenntnisse gibt. Daraufhin ändern sich vielleicht kleine Teile, aber das große Ziel bleibt weiterhin in Sichtweite.

      Über die vielen Kommentatoren freue ich mich auch wirklich. Es macht unglaublich viel Spaß zu einem solchen Thema viel Feedback und die Sichtweisen anderer Menschen zu hören. Das bereichert einen selbst auch. Am Anfang ist es wirklich schwierig, weil man selbst den Fortschritt schlecht sehen kann. Irgendwann nimmt es dannn Fahrt auf und wird größer und größer.

      Wieso sollte ich meinen Geldberg nur mit 10 multiplizieren? 😉 Was hältst Du von 50 oder noch mehr?
      Ich verstehe aber den Punkt, den Du meinst.

      Schöne Grüße
      Dominik

  10. Hallo Dominik,

    deinen Artikel finde ich sehr gelungen. Du sprichst die richtigen Punkte an.

    Ich habe einige Sachen für die ich Geld ausgebe, die wahrscheinlich von einzelnen Leuten im „Finanzbereich“ als unnötig empfunden werden.
    Da ich 30km von meiner Arbeit entfernt wohne habe ich ein Auto. 15 Jahre alt, >200tkm gelaufen – aber ein wenig „unnötiger“ Luxus ist dann doch drin(Diesel, Xenon, Tempomat, Klimaautomatik, 180ps). Diese Sachen sind nicht notwendig, sind mir aber den geringen Aufpreis und Mehrverbrauch doch wert – da ich Spaß am Autofahren und Schrauben habe.
    Außerdem habe ich noch ein Moped (50er für den Sommer) und gehe 2-3 mal im Monat mit Freunden ein Bierchen trinken.
    Im Sommer gehe ich auch gerne auf Festivals, was pro Sommer auch ein paar Hundert € ausmacht.

    Da ich aber in einer WG wohne, fast ausschließlich selber Koche, selten in den Urlaub fahre, einen Nebenjob und einen Überblick auf meine Finanzen habe ist eine 30%-Sparquote trotzdem drin.

    Ich lebe im hier und jetzt – das wird schnell mal vergessen. Trotzdem sollte man an die Zukunft denken.

    Schönen Gruß

    1. Hallo Tom,

      es freut mich wirklich zu hören, dass Dir der Artikel gefallen hat.
      Du scheinst eine für Dich passende Balance zwischen im „Hier und Jetzt leben“ und „Geld für die Zukunft investieren“ gefunden zu haben.
      Das ist meiner Meinung nach einer der wichtigsten Punkte auf dem Weg zur Finanziellen Freiehit, weil Du sonst irgendwann die Lust verlierst und entnervt alles wieder hinschmeißt.

      Deine Hobbys und Ausgaben hören sich meiner Meinung nach gut durchdacht und überhaupt nicht unnötig an. Man merkt beim Beschreiben schon, dass Du darauf achtest nicht alles Geld für Deine Hobbys rausschmeißt und trotzdem viel Spaß hast. Der Spaß sollte auch auf keinen Fall im Leben zu kurz kommen.
      Man muss allerdings auch nicht mehr Geld dafür ausgeben, als unbedingt nötig ist.

      Schöne Grüße
      Dominik

  11. Hallo Dominik,
    du bestätigst meinen Verdacht total. Insbesondere bei Tim Schäfer geht es total frugal zu, sodass man schon fast ein schlechtes Gewissen haben muss. Versteh mich nicht falsch, ich mag seine Beiträge sehr und vielleicht fehlt mir noch die geistige Reife, aber ich will nicht in Askese leben und mir alles vom Mund absparen. Danke eines momentan ordentlichen Gehaltes habe ich gut 50% Sparquote, leiste mir aber trotzdem drei Streamingdienste (dafür kein Privat-TV), gehe fast jede Woche essen und fahre auch mal schön in den Urlaub (dafür aber kein Auto). Ich hab mir jetzt sogar den Kindheitstraum vom Pferd erfüllt, sodass ich nun nicht 100%, aber immernoch 50% meiner kürzlich erfolgten Gehaltserhöhung sparen kann.

    Ich habe keine Schulden, ich will kein Haus, kein tolles Auto- nur dieses Pferd. Und da muss ich bei 50% Sparquote auch kein schlechtes Gewissen haben 😉

    1. Hallo Finanzpferdchen,

      ich denke das Thema Konsum Ausgaben und Konsum ist extrem individuell und unetrschiedlich. Während sich der eine dabei vollkomen wohlfühlt immer ZUhause zu essen, viel selbst herzustellen und Urlaub zu meiden, wäre es für den anderen überhaupt nichts.
      50 % Sparquote ist wirklich eine sehr gute Leistung und nur wenige andere in der Finansszene schaffen solche Summen. Wenn Du es dann noch gleichzeitig schaffst Dein Leben nach den eigenen Wünschen zu leben und Dir auch das gönnst, was du haben willst, ist das umso besser. Dann wirst Du es nämlich auch die vielen Jahre schaffen es durchzuhalten.

      Ein schlechtes Gewissen musst Du also auf gar keinen Fall haben.

      Schöne Grüße
      Dominik

  12. Hallo Dominik,

    ich finde diesen Artikel klasse. Denn genau so geht es mir auch manchmal. Manchmal hole ich mir dann den „teuren“ Coffee to Go oder den Backfisch auf dem Weihnachtsmarkt. Gespart wird trotzdem. Mir ist mein Smartphone inzwischen zu schlecht und daher kaufe ich mir ein nigelnagelneues für über 300 Euro. Das ist es mir nun wert.

    Lg
    Tanja

    1. Hallo Tanja,

      vielen Dank für Dein Lob.
      An den vielen Kommentaren kann ich erkennen, dass ich damit scheinbar einen Nerv getroffen habe.
      Eventuell werde ich mir auch in nächster Zeit ein neues Smartphone anschaffen. Mich freuen nur immer wieder die belustigenden Kommentare von anderen Leuten, dass mein Bildschirm so klein ist und mein Handy uralt sei. Habe übrigens ein Samsung Galaxy S 3 Mini.

      Schöne Grüße
      Dominik

  13. Hi Dominik,
    ich erwisch mich ab und zu auch beim Geiz. „Brötchen kaufen? Dann aber die für 13 cent statt für 40..“ Sind aber eher kurze Momente, die meiste Zeit achte ich nicht auf meine Ausgaben. Ich gehe z.B. ab und zu zum Bäcker und kaufe im Supermarkt, was ich eben brauche. Auch bei Gegenständen. Ich halte nichts von Konsumverzicht à la „Ich kaufe nun 1 Jahr nichts“. Das klappt vermutlich nur bei Leuten, die zuhause eh 5 Hosen und 2 Shampoo-Flaschen gebunkert haben. Wenn ich etwas brauche oder für sinnvoll erachte, wirds gekauft. Das muss sich mit Sparsamkeit aber nicht widersprechen. Selbst wenn man ab und zu essen oder ins Kino geht, dann sind das eben 50€ mehr im Monat. Dann hat man eben 1250€ statt 1200€ monatliche Ausgaben im Monat. Wenn man 1-2 im Jahr in Urlaub geht, sind es 100€ im Monat mehr. Wohnen, Auto und Hobbys bleiben die größten Kostenpunkte. Wenn man diese Fixkosten gering hält, ist alles andere fast egal. Wer z.B. nur 400€ Miete zahlt und kein Auto hat, kann jedes Jahr für 5000€ Luxusurlaub machen und würde bei 2.000€ Einkommen im Monat noch genug sparen.

    1. Hallo Jenny,

      wenn es nur um das rein finanzielle ging, hätten wir uns auch nicht in einem Burgerladen treffen dürfen.
      Da gäbe es auch deutlich kostengünstiger Möglichkeiten zu essen (z.B. ein Döner unterwegs).
      Das wichtgiste ist einfach dranzubleiben und die Dinge auch lange durchzuhalten. Letztendlich geht das nur, wenn Du es mit einem guten Gefühl machst und Dich nicht dazu zwingst andauernd Dinge nicht zutun doer nicht zu kaufen, obwohl Du es schon gerne hättest.

      Schöne Grüße
      Dominik

  14. Hallo Dominik,

    zuerst einmal alles Gute für Dich für 2018. Das ist ja eine geniale „Wertediskussion“ die hier stattfindet.
    Für mich hat alles einen Preis (was nicht unbedingt eine Geldausgabe sein muss)
    und mehrere Werte, als da sind z.B. der Nutzwert, der Genußwert, der Sozialwert und der
    Statuswert. Die Gewichtung ist für jeden Menschen eine andere – wie du so schön mit dem Beispiel
    Fußball erklärt hast. Daher kann man so schön über Sinn und Unsinn einer „Ausgabe“ streiten.
    Mein Auto hat z.B. einen hohen Nutzwert aber keinen (wirklich keinen) Statuswert.
    Wichtig für ein zufriedenes Leben ist es, die Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben zu halten
    und sich in diesem Rahmen die den eigenen Bedürfnissen entsprechenden „Dinge“ zu gönnen.
    (Finanzpferdchen wird wissen was ich meine und viele andere auch).
    Wichtig ist auch wahrzunehmen, wann sich die Bedürfnisse oder Rahmenbedingungen verändert haben und dann das Verhalten anzupassen.
    Viele Grüße
    Betongoldhamster

    1. Hallo Betongoldhamster,

      Dir wünsche ich auch alles gute zum neuen Jahr.
      Das finde ich ist auch ein sehr spannendes Thema, über das wir gerne stundenlang diskutieren können.
      Es gibt kein richtig oder falsch und jeder hat dazu eine andere Wahrnehmung.

      Wie Du es auch gut geschrieben hast, ist es wichtig Veränderungen der eigenen Werte festzustellen, sodass man dann auch seine Ausgaben anpassen kann.

      Schöne Grüße
      Dominik

  15. Eine gewisse Sparsamkeit ist sicher nicht schlecht, aus meiner Sicht gehört zu einem glücklichen Leben aber auch das eine oder andere an Lebensqualität dazu. zB im Sommer mit Freunden in schönen Restaurants zum Dinner zu sitzen. Guten Wein zu trinken. Gutes Essen kann zB auch die Stimmung deutlich heben 🙂
    Da ist jeder anders, es gibt Leute die trgaen gerne eine Blancpain, ist nichts für mich. Dafür freue ich mich über jede Strecke zwischen März und September die ich offen im Porsche fahre, das macht einfach Spass.
    Oder Konzerte. Klar kostet das Geld aber dafür habe ich schöne Erinnerungen. Erlebnisse. Sind sicher Dinge die „nice to have“ sind für mich aber zu einem glücklichen Leben dazu gehören.

    1. Hallo Matthias,

      das beste an Deinem Kommentar ist einfach, dass ich Blancpain erstmal googeln musste.
      Solche Sachen wie Uhren interessieren mich einfach überhaupt nicht und ich habe das vorher noch nie gesehen.

      Ich denke beim Geldausgeben sollte auch nochmal zwischen Gegenständen und Erlebnissen getrennt werden. Dabei machen Erlebnisse deutlich glücklicher und zufriedener als die 20. Uhr oder andere Konsumsachen.

      Schöne Grüße
      Dominik

      1. Mit dem Differenzieren bin ich bei Dir. Gerade Erlebnisse sind -aus meiner Sicht – Sachen von denen man noch Jahre zehrt.
        Es gibt so ein paar Zwitter-Sachen wie „Gegenstände mit denen man was erlebt“ , das ist aber eher selten. Eine Uhr oder Schuhe gehören da nicht zu, ein Pferd oder Segelboot schin eher…

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