November 1, 2017


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Zu Beginn ist es sehr schwer einen Überblick über die ganzen verschiedenen Onlinebanken und Depots zu haben und sich für ein Depot zu entscheiden. Daher möchte ich Euch erklären, warum ich mein Depot damals bei der comdirect* eröffnet habe und welche Überlegungen dahinterstecken. Vielleicht hilft es Euch dabei den für Euch passenden Broker auszuwählen.

Onlinebank

Für mich war von Anfang an klar, dass nur eine Onlinebank in Frage kommt. Filialbanken haben aufgrund ihrer Struktur viel zu hohe (häufig sogar zweimal oder dreimal so hohe) Kosten. Das könnte ja noch gerechtfertigt sein, wenn die Bankberater ihrem Namen gerecht würden und einem bei der Aktien- oder ETF-Auswahl helfen könnten. Für den eigenverantwortlichen Vermögensaufbau kommt also ausschließlich eine Onlinebank in Frage.

Nur ein Depot

Desweiteren hatte ich mich dafür entschieden nur ein einziges Depot zu eröffnen. Jeder Broker hat gewisse Vor- und Nachteile und viele versuchen die Vorteile der unterschiedlichen Broker miteinander zu vereinen, indem sie zum Beispiel bei dem einen Broker ausschließlich ETFs besparen und bei dem anderen ihre Einzelaktien kaufen.

Mir ist das viel zu umständlich mehrere Depots zu verwalten und ich möchte lieber alles zentral haben. Mehrere Depots zu haben, bedeutet nämlich auch mehrere Zugänge, mehrere Steuerfreibeträge und mehrere Steuerbescheinigungen.

In Summe also mehr Arbeit. Aus meiner Sicht lohnt sich das einfach nicht, um am Ende 50 € im Jahr maximal zu sparen.

Langfristigkeit

Genau aus denselben Gründen wie beim vorherigen Punkt, möchte ich langfristig einen guten und zuverlässigen Geschäftspartner (nichts anderes ist der Broker ja) haben. Ich habe einfach keine Lust alle paar Jahre mit meinem Depot vom einen zum anderen Broker zu wechseln, nur um dabei ein paar Euro im Jahr zu sparen. Die Entscheidung sollte möglichst langfristig sein.

Das Problem ist hierbei natürlich, dass die Broker in der Zukunft ihr Angebot und ihre Kosten komplett verändern können. Weil wir für die Entscheidung nur die aktuellen Angebote und Kostenstrukturen zur Verfügung haben, ist es daher schwierig eine Entscheidung zu treffen.

Ein wichtiger Punkt ist, dass die Bank auch etwas an uns verdienen muss. Das hört sich erstmal etwas seltsam an, weil die meisten ja nur darauf schauen, dass sie möglichst wenig zahlen müssen. Wenn wir immer nur die vermeintlich günstigsten Angebote wählen, bei denen wir nichts oder fast gar nichts an die Bank zahlen müssen, kann die Bank an uns nichts verdienen und zahlt drauf. Daher enden diese Aktionen mit der Zeit oder die Gebühren werden merklich angehoben. Viele neuere Onlinebroker versuchen gerade mit ihren günstigen Gebühren Nutzer von anderen Brokern abzuwerben, um dann später die eigenen Gebühren zu erhöhen.

Langfristig gesehen kann es daher (unter Berücksichtigung der Opportunitätskosten) sinnvoll sein von Anfang an den teureren Broker zu nehmen. Die comdirect* ist eine der größten Direktbanken und schon seit etlichen Jahren in dem Markt etabliert. Es ist daher eher unwahrscheinlich, dass sie ihr gesamtes Angebot und ihre Kosten radikal verändern werden.

Was will ich handeln?

Einer der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl der richtigen Bank ist, dass sie auch die gewünschten Produkte anbietet. Die beste Kostenstruktur hilft nichts, wenn ich die gewünschten Aktien oder zum Beispiel Rohstoffe dort nicht handeln kann.

Mir war von Anfang an klar, dass ich zu Beginn ETFs besparen und später eventuell noch Einzelaktien in mein Portfolio aufnehmen wollte. Dies bieten eigentlich die allermeisten Onlinebanken an, sodass es dort keine großen Einschränkungen gibt.

Wenn ich allerdings exotischere Produkte wie Optionen handeln will, fallen aufgrund der hohen Gebühren oder der mangelnden Verfügbarkeit der Großteil der Onlinebanken schon raus.

Ausschlusskriterien

Als nächstes habe ich mir das (übriggebliebene) Angebot an Onlinebanken näher angeschaut und nach KO-Kriterien gesucht. Dabei habe ich sehr schnell flatex für mich selbst komplett ausgeschlossen.

Flatex erhebt bei ausländischen Dividendenzahlungen eine heftige Gebühr, die besonders bei amerikanischen Quartalszahlern schnell den Großteil der Dividende auffrisst. Da ich in der Zukunft auch wegen der Diversifikation Einzelaktien aus den USA kaufen möchte, ist diese Regelung für mich ein absolutes No-Go.

Zudem finde ich es nicht gut, dass auf der einen Seite mit den günstigen Depotgebühren geworben wird und hintenrum das Geld dann durch versteckte Gebühren wieder reingeholt wird. Ich habe auch schon häufiger von Leuten gelesen, dass sie sich wegen der geringen Gebühren bei flatex angemeldet haben und hinterher von diesen Gebühren total überrascht wurden.

Ein weiteres Ausschlusskriterium war, wenn die Bank nicht in Deutschland ansässig ist. In den allermeisten Fällen macht es wahrscheinlich keinen großen Unterschied, in welchem Land die Bank ihren Sitz hat. Doch wenn es mal zu größeren Problemen kommt, habe ich keine Lust in Osteuropa oder den USA ein Insolvenzverfahren zu verfolgen oder mich darum zu kümmern, dass ich wieder an mein Geld komme.

Support

Eine Direktbank zeichnet sich ja dadurch aus, dass sie keinerlei Filialen hat. Daher war es mir besonders wichtig, dass die Direktbank einen guten fachkundigen Support anbietet. Besonders zu Beginn kann es nämlich gut sein, dass Du noch einige Probleme hast und nicht genau weißt, wie Du Aktien und ETFs kaufst und wo Du alles findest.

Die Qualität des Supports lässt sich natürlich nur beurteilen, wenn Du ihn selbst schon in Anspruch genommen hast. Daher kannst Du vor der Depoteröffnung nur auf die Erfahrungen von anderen Kunden zurückgreifen.

Bei der comdirect* kannst Du jederzeit (24 Stunden an 7 Tagen in der Woche) anrufen und erhältst sehr schnell eine gute und kompetente Antwort. Ich habe mir unter anderem zu Beginn die Orderzusätze erklären lassen und einige Fragen zu steuerlichen Aspekten gestellt. Ich habe immer sehr schnell gute und fundierte Antworten erhalten und bin daher mit dem Support sehr zufrieden.

Oberfläche

Als nächsten Punkt habe ich mir die Oberflächen der unterschiedlichen Direktbanken näher angeschaut. Dieser Punkt ist natürlich extrem subjektiv und wird von jedem anders bewertet. Mir war es einfach wichtig, dass die Webseite der Bank übersichtlich und gut gestaltet ist.

Ich möchte nicht stundenlang nach den wichtigen Dingen suchen oder mich andauernd über die Oberfläche aufregen müssen. Meiner Meinung nach hat die comdirect* eine sehr gute Übersicht und sieht sehr modern aus. Seit meiner Depoteröffnung haben sie die Oberfläche auch nochmal verändert und in meinen Augen dadurch noch besser gemacht.

Kosten

Ich habe das Gefühl, dass bei der Auswahl des Depots dieser Punkt bei den meisten die größte Rolle spielt. Wenn ich alleine aus Kostengesichtspunkten entscheiden würde, käme die comdirect* nicht in Frage. So gibt es nämlich einige deutlich günstigere Broker.

Meiner Meinung nach muss ich allerdings bei den günstigeren Brokern meist Abstriche beim Support oder der Oberfläche hinnehmen. Das ist es mir dann auch nicht wert.

Damit Du mal ein Gefühl für die Kosten erhältst, möchte ich die bisher entstandenen Kosten kurz aufschlüsseln:

Ich habe im letzten Jahr im Juni angefangen zu investieren und damals meinen ersten Wertpapiersparplan eingerichtet. Jeden Monat investiere ich 500 € in verschiedene ETFs (die Aufteilung hat sich mit der Zeit verändert) und zahle dafür 1,5 % Gebühr. Abgesehen davon bezahle ich sonst keine weiteren Gebühren.

Ich habe also insgesamt in 15 Monaten 7500 € per Sparplan investiert und dafür 112,50 € an Gebühren bezahlt. Heruntergerechnet auf den Monat wären das 7,50 €. Fairerweise muss ich von den Gebühren allerdings noch 50 € Fondsprämie abziehen. So erhielt ich von der comdirect* 50 € gutgeschrieben, als mein Depot einen Wert von 5.000 € überstieg. Damit käme ich dann nur noch auf knapp 4 € pro Monat.

Ich finde, dass selbst 7,50 € pro Monat ein wirklich fairer Preis dafür ist, dass sich die Bank um die Ausführung meiner Order kümmert, die ganze IT hinter einer solchen Seite bereitstellt und immer weiterentwickelt, sich um diverse rechtliche Dinge kümmert und einen allzeit erreichbaren kompetenten Support anbietet.

Wer sich ein wenig umschaut, findet auch andere, die es ähnlich sehen. Im Depotvergleich von Thomas kommt die comdirect* z.B. auch sehr gut weg.

Natürlich könnte ich auf Kosten von vielen Annehmlichkeiten die Gebühren noch weiter reduzieren, doch das wäre es mir einfach nicht wert. Auch nach 1,5 Jahren bin ich mit der Wahl meines Brokers sehr zufrieden und hatte nie einen Grund deswegen zu meckern. Ich würde mich jetzt immer noch für die comdirect* entscheiden.

PS: Wenn Du Dich jetzt für die Eröffnung eines Depots bei der comdirect entschieden hast, wäre es super, wenn Du meinen Affiliate-Link nutzt. Du hast keinen Nachteil dadurch und ich erhalte eine kleine Provision für meine Beratung und meine Tipps.*


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Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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    1. Hallo Geier,

      falls jemand bei der comdirect sein Depot eröffnet, erhalte ich hinterher 60 Euro.
      Ich weiß nicht wie viele Artikel Du bisher von mir gelesen hast, aber dieser Artikel ist eine absolute Ausnahme mit den Links und ich habe beim Schreiben auch nicht besonders darauf geachtet, wie oft ich das Wort „comdirect“ verwende.
      Mein Ziel bei den Artikeln ist es immer meinen Lesern meine eigenen Gedanken mitzugeben und ihnen zu zeigen, auf was ich bei der Depotauswahl geachtet habe.
      Dabei dürfte meiner Meinung nach zwischen den Zeilen rausgelesen werden können, dass ich von der comdirect absolut überzeugt bin und sie jedem weiterempfehlen kann.

      Selbst in diesem kurzen Kommentar habe ich das Wort comdirect dreimal verwendet und das war einfach keine Absicht. Bei einem so langen und ausführlichen Text kommt schnell einiges zusammen.

      Schöne Grüße
      Dominik

  1. Ich dachte mir genau das gleiche wie Geier.

    Ich möchte auch demnächst einen ETF besparen, werde mich aber vermutlich für DKB entscheiden. (Ein Depot bei der comdirect hab ich bereits.)
    Bei der DKB zahlt man ab 2018 für einen Sparplan 1.5€ feste Gebühr. Bei 1000€ sind das für mich 0.15% Gebühr und das ist sehr günstig.

    1. Guten Morgen,

      vielen Dank für Dein Feedback.
      Hätte nicht gedacht, dass das eine solche Außenwirkung haben würde.
      1,50 € für einen Wertpapiersparplan ist wirklich in Ordnung. Oder zahlst Du das dann pro ETF in Deinem Sparplan?
      0,15% Gebühren ist wirklich sehr gut!

      Schöne Grüße
      Dominik

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