Januar 17, 2018

Bücher

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Das Jahr 2017 ist zu Ende und ich habe es im letzten Quartal mal wieder geschafft sehr viele neue Bücher zu lesen. Das war zum großen Teil auch auf meine freiwillige dreimonatige Fernsehpause zurückzuführen. Dieses Mal sind auch wieder einige Nichtfinanzbücher dabei gewesen. Schließlich möchte ich mich in vielen Bereichen weiterbilden. Ich liste Dir im folgenden meine gelesenen 12 Bücher auf und werde meine Top 3 daraus näher vorstellen:

Bei so vielen verschiedenen Büchern aus so unterschiedlichen Bereichen ist es meiner Meinung nach immer sehr schwierig die besten auszuwählen und ein Ranking zu erstellen. Die Liste oben ist daher einfach nur danach sortiert, in welcher Reihenfolge die Bücher von mir gelesen wurden.

Doch lasst uns zu meinen besten Büchern in diesem Quartal kommen:

1 x Rente bitte!


Ich habe mir schon sehr oft die Frage gestellt, welches Buch ich am besten zum Einstieg in den Finanzbereich und das Investieren empfehlen kann. Bücher wie „Rich Dad, Poor Dad*“, „So denken Millionäre*“ oder „Der reichste Mann von Babylon*“ bringen einem zum Beispiel die richtige Einstellung bei und sind ohne Zweifel sehr gute Bücher, können bei der konkreten Anlage allerdings kaum weiterhelfen. Auch das klassische Standardwerk von Gerd Kommer (Souverän Investieren mit Indexfonds und ETFs*) schreckt zu Beginn mit seiner wissenschaftlichen und detaillierten Herangehensweise Einsteiger eher ab.

Ganz zufällig bin ich in unserer Bibliothek dann auf das Buch „1 x Rente bitte!*“ gestoßen und habe es einfach mal ohne große Erwartungen mitgenommen. Der Klappentext und der Titel hatten mich neugierig gemacht.

Sebastian Tonn (Autor) sagt über sein Buch:

„EINE STUNDE! Eine Stunde genügt, um dieses Buch durchzulesen UND zu verstehen. Nehmen Sie sich die Zeit! Danach haben Sie das nötige Grundwissen und ein einfaches Rezept an der Hand, mit dem Sie langfristig solide, renditestark und kostengünstig Geld anlegen und für später vorsorgen können.“

Noch am gleichen Abend setzte ich mich Zuhause hin und las das Buch komplett von Anfang bis Ende. Mit seinen 96 Seiten und den vielen tollen bunten Grafiken ist es eher ein kleines Heftchen, dass Du locker in einer Stunde lesen und verstehen kannst. Es ist sehr leicht beschrieben und erklärt die wichtigsten Grundlagen zum Investieren:

Wieso sollte jeder selbst vorsorgen?

Warum solltest Du nicht auf den Finanzberater vertrauen?

Wie sind die Auswirkungen des Zinseszins-Effekts?

Was sind Aktien und warum lohnen sie sich?

Wie kann das Geld ganz einfach mit ETFs investiert werden?

Wenn Du schon länger in der Finanzszene unterwegs bist oder schon das ein oder andere Buch zum Investieren gelesen hast, wird es Dir nicht besonders weiterhelfen. Es geht nicht besonders in die Tiefe und bringt auch (für Finanzblogleser) keine neuen Erkenntnisse.

Im Unterschied zu den allermeisten anderen Finanzbüchern ist es allerdings kurz, knapp und bringt die wichtigsten Dinge zum Einstieg ohne viele Fachbegriffe auf den Punkt. Durch die vielen bunten Grafiken und einfachen Erklärungen ist das Buch auch für Laien sehr leicht zu lesen und zu verstehen. Später kann dann immer noch auf die umfangreicheren oder wissenschaftlicheren Werke zurückgegriffen werden.

Ich habe das Buch auch schon meiner Schwester und meiner Mutter zum Lesen gegeben und beide fanden es sehr gut. Das ist für mich schon einmal ein sehr gutes Zeichen, dass ich es nicht nur als „Finanzexperte“ gut finde.

Zum Einstieg in den Finanzbereich kann ich daher das Buch „1 x Rente bitte!*“ uneingeschränkt empfehlen. Ist vielleicht auch eine gute Idee zum Verschenken.

Keine große Sache


Vanessa Kuhlmann eröffnet in Hamburg 1998 einen kleinen Coffee-Shop. Das besondere ist, dass der Coffee to go zu diesem Zeitpunkt in Deutschland kaum bekannt ist, Vanessa Kuhlmann gerade erstmal 25 Jahre alt ist und eigentlich gar keine große Erfahrung im gastronomischen Bereich besitzt. Sie hat allerdings den Traum vom eigenen Café und setzt diesen mit viel Mut und Risikobereitschaft und trotz großer Hürden um. Mittlerweile gibt es von ihrer Kette „Balzac Coffee“ in ganz Deutschland über 30 Filialen.

Für mich ist es immer ein gutes Indiz, wenn ich ein Buch kaum aus der Hand legen kann, weil es mich so sehr fesselt. Das war bei der Geschichte von Vanessa Kuhlmann auf jeden Fall so. Von Anfang an kannst Du mit ihr mitfiebern und die Entwicklung quasi miterleben. Sie zeigt besonders ausführlich die ganzen Probleme und Schwierigkeiten, die sich bei der Gründung des eigenen Unternehmens ergeben und wie viel (vor allem bürokratische) Hürden es zu überspringen gilt.

Ich finde es extrem bemerkenswert, wie sie voller Begeisterung in relativ kurzer Zeit ihren Traum in die Realität umgesetzt hat. Sie nahm einen Kredit auf, baute einen Laden sehr umfangreich um und stellte von Anfang an auch einige Mitarbeiter ein. Dabei machte sie immer einen Schritt nach dem anderen und versuchte nicht zu sehr ins Planen zu verfallen.

Ich glaube wir Deutschen sind in diesem Gebiet spitzenklasse. Wir können jahrelang ausgefeilte Businesspläne machen, uns auf alle Eventualitäten vorbereiten und gleichzeitig weiter tatenlos bleiben. Manchmal gehört es einfach dazu loszugehen und auf dem Weg die nötigen Dinge zu lernen, auch wenn uns das Angst bereitet. Ich glaube das war einer der wichtigsten Dinge, die ich aus der Geschichte mitnehmen konnte.

Wenn jemand in einem ähnlichen Alter wie ich einen Haufen Schulden machen und verschiedene Menschen anstellen kann, brauche ich mir doch nicht so viele Gedanken über meinen Blog oder andere Projekte machen.

Ein sehr schönes Buch* mit einer tollen Geschichte. Es eignet sich für alle, auch wenn sie kein Café gründen wollen. Für angehende Café-Gründer ist es ein absolutes Muss*.

Haben oder Sein

Im letzten Quartal hat mich das philosophische Werk „Haben oder Sein*“ von Erich Fromm wirklich begeistert. Irgendwie wurde mir das Buch immer wieder empfohlen und ich habe mich länger dagegen gesträubt es zu lesen. Das Buch könnte vom Autor und Inhalt her auch gut eine Lektüre aus dem Philosophieunterricht sein. Genau das hat mich auch zu Beginn eher abgeschreckt, weil solche „Schulbücher“ und „Klassiker“ meiner Erfahrung nach häufig schwer verständlich oder langweilig sind.

Hier war genau das Gegenteil der Fall:

Erich Fromm beschreibt darin, wie sich die Gesellschaft vom Zustand des Seins immer mehr zum Haben entwickelt hat. Es kommt immer mehr darauf an, was die Menschen besitzen und nicht mehr darauf, zu was für einer Person sie werden. Interessant ist, dass das Buch bereits vor über 40 Jahren erschienen ist und sich der Konsum seitdem wahrscheinlich eher noch verstärkt hat. Es ist sehr spannend, dass viele seiner Analysen heute aktueller denn je sind.

Ein ganz spannender Aspekt ist, dass sich die Sprache so verändert hat, dass darin das Haben-Denken zum Ausdruck kommt.

Früher war es geläufiger den Zustand des Seins oder einen Vorgang wie folgt zu beschreiben:

  • Ich bin hungrig.
  • Ich arbeite in einem Labor.
  • Ich bin Arzt.

Heutzutage wird das Sein oder der Vorgang in eine Form des Besitzes bzw. des Habens umgewandelt:

  • Ich habe Hunger.
  • Ich habe einen Job in einem Labor.
  • Ich habe einen Doktortitel.

Das hört sich zuerst nur nach Kleinigkeiten oder Haarspalterei an. Was für einen großen Unterschied kann es schon machen, ob ich etwas habe oder bin?

Für die allermeisten Menschen ist ihr Besitz (Auto, Klamotten, Beruf) zu einem extrem wichtigen Teil ihres Lebens geworden und sie bauen ihre Identität darauf auf. Ihnen fällt es schwer eine Identität außerhalb von diesen Dingen zu haben.

Mich hat folgendes Zitat dazu extrem zum Nachdenken gebracht:

„Wer bin ich, wenn ich bin, was ich habe und dann verliere, was ich habe?“

Wie sieht meine Identität aus, wenn ich die Dinge verliere, auf die ich bisher meine Identität gestützt habe?

Das schöne an philosophischen Werken ist, dass sie selbst zum Nachdenken anregen und dabei helfen das eigene Leben und Handeln in Frage zu stellen. Ich denke, jeder muss für sich da auch eigene Antworten und Anregungen daraus ziehen.

Dieses Mal sind meine drei vorgestellten Bücher extrem unterschiedlich und gehen in ganz unterschiedliche Richtungen. Es interessiert mich daher umso mehr, ob Du einer der Bücher schon mal gelesen hast oder ob die Bücher Dir zusagen.

Was hast Du im letzten Quartal gelesen? Hast Du vielleicht eine Empfehlung für mich?

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Hier findest Du mich:

Über den Autor

Dominik Fecht

Ich bin Dominik und bilde Menschen im Thema Finanzen aus. Entweder durch diesen Blog, meinen YouTube-Kanal, meine beiden Bücher oder in meiner Live-Online-Ausbildung.

Ich helfe Menschen das Thema Finanzen durch einfache Erklärungen zu verstehen und ihr Geld in die eigenen Hände zu nehmen. Finanzbildung für ein selbstbestimmtes und glückliches Leben.

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  1. Ach wie lustig, habe «Jetzt» auch letztes Jahr gefühlt das zehnte Mal gelesen. Ich mag Eckhart Tolle sehr.

    Mich würde interessieren warum Du Bücher liest?! Ich habe vor ein paar Tagen ein paar Gedanken dazu niedergeschrieben, warum ich keine Bücher mehr lesen werde.

    1. Hallo mnmlst,

      Dein Name ist wirklich blöd zu schreiben. Man möchte schließlich selbst keine Fehler machen. Dank der Erklärung zur Wortherkunft kriege ich das aber jetzt einigermaßen hin. 😉
      Mein Grund zum Bücherlesen ist neue Erkenntnisse zu gewinnen und mich selbst weiterzubilden. In der Regel sind Bücher nämlich besser recherchiert und tiefgründiger als der normale Online-Inhalt. Wobei viele gute Blogs in der Szene versuchen dem zu widersprechen und unglaublich gute kostenlose Inhalte raushauen.

      Ich stelle es mir schwierig vor mit dem Lesen komplett aufzuhören, wenn man davor so viel gelesen hat.

      Schöne Grüße
      Dominik

      1. Hey Dominik,

        oh Mist, da habe ich wohl bei der Domainwahl zu sehr minimalistisch gedacht… Ich kommentiere von nun an als «Minimalist», das ist einfacher zum Schreiben und auch verständlicher.

        Ja stimmt schon, gerade im Internet ist es wichtig die Spreu vom Weizen zu trennen und es beinhaltet eine gewisse Gefahr sich darin zu verlieren. Trotzdem gilt es auch bei Büchern Vorsicht zu wahren. Es kann sein dass es gut recherchiert ist, aber auch da ist ein Buch erstmal aus einer Quelle.

        Und klar, niemand soll aufhören, ich hab einfach für mich persönlich entschieden erstmal keine Bücher mehr zu lesen. Kann sich in Zukunft natürlich auch wieder ändern.

  2. Ich lese nur Finanzbücher, da ich keine Zeit für anderes habe.
    Die Kunst über Geld nachzudenken von Kostolany fand ich super.
    Das grosse Buch der Markttechnik wird häufig empfohlen, ich fand es nur gut, da der Autor zu sehr in Details herumgeritten ist mit seinen Fussnoten.
    Market Wizards ist das beste Buch bisher. Die Infos sind gold wert und haben meine Strategie völlig umgekrempelt, ich bin jetzt passiver Investor. In dem Buch habe ich meine psych. Hürden entdeckt und weiss, ich sollte das aktive handeln sein lassen oder wieder aufnehmen, wenn ich finanziell frei bin. Das Buch eignet sich aber nicht für Anfänger.
    Aktuell bin ich bei Technical Analysis of the Financial Markets und es gefällt mir bisher richtig gut.
    Kann sein, dass ich nur noch englische Bücher lesen werde, denn deutsche Autoren sind zu sehr Klugscheisser und schreiben zu hochgestochen (Eitelkeit?), statt wirklich Dinge beizubringen.

    1. Danke Dir für Deine Übersicht zu den einzelnen Büchern.
      Werde mir das ein oder andere davon auf meine Liste setzen.

      Mein Grund englische Bücher zu lesen ist einfach nur, dass es viele gute Bücher leider nicht auf deutsch gibt und so die Auswahl deutlich größer ist. Bisher ist mir das noch nicht aufgefallen.

      Schöne Grüße
      Dominik

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